12. Dezember 2023 17:00

Aus dem Irrenhaus Sie hat „Jehova“ gesagt!

Praxistipp: Wer sein Geschlecht regelmäßig wäscht, muss es auch nicht wechseln

von Christian Paulwitz

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Bildquelle: Shutterstock Realitätsverweigerung: Kernmerkmal des postmodernen, deutschen Staates

Ich komme aus einer Zeit, in der man zur Beschreibung eines Zustands höchster situativer Verwirrtheit einer Person gerne den metaphorischen Ausdruck gebrauchte: „Da wusste er nicht mehr, ob er Männlein oder Weiblein war.“ Eine rhetorische Überspitzung mit Hilfe des Unvorstellbaren. Sei es exzessiver Alkoholkonsum oder Drogenrausch – viele Ursachen höchster Verwirrung waren denkbar, nicht aber mit der Konsequenz, Unklarheit darüber zu haben, welches Geschlecht man hatte. Nicht einmal Sozialisten – stets am härtesten und rücksichtslosesten im Kampf gegen die Realität, wenn auch nicht unbedingt gegenüber sich selbst, so doch gegenüber anderen – wären damals ins Zweifeln gekommen. Mittlerweile haben sie die Herausforderung angenommen.

Bei der Bundestagslesung zum Entwurf des sogenannten „Selbstbestimmungsgesetzes“, das jedem ein „Recht“ zugestehen soll, seinen Geschlechtseintrag in Ausweisdokumenten immer mal wieder inklusive Vornamen ändern zu lassen und dann entsprechend angeredet zu werden, hatte die Abgeordnete Beatrix von Storch am 15. November einen denkwürdigen, ich möchte fast sagen, historischen Redeauftritt. Und das lag nicht am Inhalt der Rede, der inhaltlich ziemlich unspektakulär war und im Wesentlichen etwa dem entspricht, was mehr oder weniger so ziemlich jedermann zum Thema denkt, der in diesem Land mindestens noch jede zweite oder dritte Tasse im Schrank hat. Vielmehr ist sie eine Dokumentation des Irrsinns von Sektierertum in Parlamentspräsidien, die es wert ist, für künftige Generationen bewahrt zu werden. Irgendwann kommt die Zeit der Erforschung der Mechanismen des totalitären Wahnsinns, der in diesem Fall aus den Reaktionen auf die Rede zum Ausdruck kommt, in der von Storch den Abgeordneten Ganserer, der bekanntlich gerne in Frauenkleidern rumläuft und sich „Tessa“ nennt, unter Hinzufügung seines männlichen Vornamens erwähnt.

Darin sah die das Präsidium führende Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau ulkigerweise die „Würde des Hauses“ verletzt und erteilte einen Ordnungsruf, später einen zweiten und verhängte mittlerweile eine Geldstrafe dazu, wie Frau von Storch öffentlich machte. Nicht die Würde des Hauses verletzt bekanntlich das Einbringen schwachsinniger Gesetzesentwürfe, was schon einiges sagt, schon gar nicht verfassungswidrige Haushaltsbeschlüsse und natürlich auch nicht die andauernde blökende Pöbelei von der linken Seite des Plenums während der Rede der Abgeordneten von Storch, wie man das auch aus unzähligen anderen Reden kennt. Soviel zur Würde und zum Selbstverständnis des „Hohen Hauses“, das sich keinen AfD-Vizepräsidenten leisten kann, der ja seinerseits die regelmäßigen Pöbeleien mit Ordnungsrufen unterbinden könnte.

Es ist ein Kult. Gunnar Kaiser hat das Wesentliche beschrieben, was einen Kult ausmacht. Der Kampf gegen die Realität bindet die langjährigen Kultmitglieder nur noch fester zusammen, um sich gegen Widerspruch zu schützen. Je offensichtlicher der Konflikt mit der Realität, desto hingebungsvoller der Glaube. Gewährt man den Kultanhängern die Macht dazu, verbieten sie den Widerspruch, am besten gleich die Realität, mit der sie ohnehin auf Kriegsfuß stehen. Tabus werden errichtet und – wenn es zugelassen wird – so lange gepflegt, bis man sogar ihren ursprünglichen Hintergrund vollkommen vergessen hat, wie bei der Steinigungsszene („Er hat Jehova gesagt!“) im Monty-Python-Klassiker „Das Leben des Brian“. Hier nun führt die geschäftsführende Hohepriesterin des Bundestags der johlenden Plenumsmasse (jedenfalls ein Teil davon) die Verfehlung einer Tabuverletzung vor Augen, die nicht einmal zur Erläuterung verbal wiederholt werden kann. Eine groteske Sektenszene.

Es ist das eine, wenn ein Mann Frauenkleider anzieht, was ihm bei den Grünen immerhin auch einen Quotenplatz für die Listenwahl ermöglichen kann, und behauptet, er sei jetzt eine Frau. Soll er mit Frauenkleidern rumlaufen, wenn es ihm Spaß macht – solange er andere in Ruhe lässt. Als Objektivist weiß man, dass derjenige, der die Realität nicht zur Kenntnis nehmen will, vor allem sich selbst Leid zufügt; er hat es selbst in der Hand, dies zu ändern und zu korrigieren. Totalitär und inakzeptabel ist es jedoch, andere zu zwingen, ebenfalls die Realität abzulehnen. Die grün-woke Sozialistenmafia glaubt sich so stark, dies sogar in Bezug auf die Gender-Ideologie durchsetzen zu können, obwohl diese von all den sozialistischen Schwachsinnsnarrativen unserer Zeit die am breitesten abgelehnte ist.

Hier wird sie scheitern. Hier werden die Leute auf breiter Front nicht mitmachen. Kein normaler Mensch, mit dem man sich unterhalten kann, glaubt ernsthaft an den Genderunfug; allenfalls – und auch das nur möglicherweise – diejenigen, die mit dem Müll und mit dem Staat Geld verdienen.

Bis zum Scheitern der Realitätsleugner verursachen derartige Gesetze aber dennoch großen Schaden. Besonders bösartig, weil es sich nicht zuletzt gegen Jugendliche richtet, die für Genderlobbyisten, die nicht zuletzt an den Schulen ihr Unwesen treiben, in ihren pubertären Orientierungsphasen und bei unzureichendem Schutz in starken Familien zur leichten Beute werden. Sie sollen sich ab einem Alter von 14 Jahren auch gegen den Willen der Eltern, die von einem „Familiengericht“ überstimmt werden können, ein anderes Geschlecht „wählen“ dürfen. Man muss das Gesetz als Vorfeld-Arbeit für das Geschlechtsoperationsgeschäft verstehen; der dauerhaft von medikamentöser Behandlung abhängige „geschlechtsumgewandelte“ Mensch ist ein Spielzeug von „Big Government“ und der Traumbürger von „Big Pharma“ – besser als Genspritzen- und Insulinabo zuammen.

Wer übrigens wie Frau von Storch künftig einen Mann, der in Frauenkleidern rumläuft und behauptet, eine Frau zu sein, als Mann anspricht, soll nach Verabschiedung des Gesetzes eine noch saftigere Strafe zahlen müssen, als ihr im Bundestag beschieden wurde. Jedenfalls wenn dies bewusst geschehe. Man sollte sich dann also gut überlegen, ob man Herrn Ganserer mit seinem männlichen Vornamen bezeichnen wolle. Um der Strafe zu entgehen, muss man ihn ja nicht gleich „Tessa“ nennen. Monty Python hat ja auch zu diesem Thema bereits vor 44 Jahren alles gesagt, was es zu sagen gibt, und so kann man ja auch von Loretta Ganserer sprechen. Ich finde, der Name steht ihm.

Quellen:

Beatrix von Storch nennt Ganserer einen Mann und muss Strafe zahlen (freiheitlich-magazin)

Loretta (Das Leben des Brian, Youtube)


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