Schützenhilfe durch: Den Zeitgeist: Hoffnung für 2024
…werden viele Freiheitsfunken zünden?
von David Andres
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Eigentlich wollte ich an dieser Stelle das neue Jahr mit einem kleinen Ratgeber darüber eröffnen, wie sich gute Vorsätze einhalten lassen. Dann jedoch spülte mir das Netz die neueste Single von Mike Krüger vor die Füße und ich entschied mich um. Wie kann das bloß sein?
Nun, die gute alte Supernase, die im vergangenen November seinen besten Kumpel Thomas Gottschalk auf einem Radlader (es war kein Bagger) aus seiner letzten Sendung von „Wetten, dass..?“ fuhr, hat dieser Tage den Song „Alter weißer Mann“ veröffentlicht. „Eins ist ganz sicher und das ist kein Scheiß“ heißt es darin, „ich wurde zwar älter, blieb aber weiß“. Die wunderbar geschriebene Klamauknummer als Seitenhieb gegen die woke Diskriminierung einer ganzen Bevölkerungsgruppe machte mich durch weitere Videos auf seinem Kanal darauf auferksam, dass Krüger seit einigen Monaten Spottlieder gegen die aktuelle Politik und Ideologie schreibt. Hören Sie mal rein in „Die Ampel“ und vor allem in „Wärme pumpen!“ (mit „pumpen“ als Verb), das besonders böse Zeilen gegen den Affenzirkus in Berlin auffährt und sogar den Graichen-Clan ins Visier nimmt.
Krüger-Kumpel Gottschalk beendete seine Laufbahn bei „Wetten, dass..?“ mit ein paar verschnupften Sätzen dazu, dass er mittlerweile „zuhause anders rede als im Fernsehen“ und setzte damit ganz bewusst den Samen für die Verbreitung dieses Schlussworts quer durch alle sozialen Medien. Was viele, die das feiern, ebenso übersehen wie jene, die es empört, ist, dass er schon seit einigen Jahren in Talkshows die verengte Debattenkultur beklagt, seine regierungstreue Haltung bei der „Impfung“ hin oder her. Mario Barth sitzt derweil beim „mdr“ in der Sendung „Riverboat“ mit seinem neuesten Merchandise-Knaller, einem T-Shirt mit dem Slogan: „Ich gender nicht! Ich habe einen Schulabschluss.“ Übermütig stänkert er: „In Berlin biste am Montag Mann, Dienstag Frau, Mittwoch Straßenschild.“ Der Moderator Wolfgang Lippert, witzigerweise einst auch „Wetten, dass..?“-Gesicht, lacht still in sich hinein. Laura Karasek, Tochter des einst berühmten Kritikers Hellmuth Karasek aus dem Literarischen Quartett, schaut bei den Äußerungen dieses proletarischen Komikers dermaßen angewidert aus der Wäsche, als frage sie sich, wieso derlei von der Staatssicherheit überhaupt erlaubt wird.
Das frische Selbstbewusstsein dieser Männer aus dem Zentrum des Mainstreams mag damit zusammenhängen, dass sie längst deutlich spüren, wie der Wind sich dreht. Mögen sie im Vergleich zu uns und all den schillernden Nischen der Gegenöffentlichkeit auch Opportunisten sein, so macht es doch gerade Hoffnung, dass sie als solche nun die Gelegenheit sehen. Während ich diese Zeilen in der Vorweihnachtszeit vorschreibe, weil der Schwung, den ich hier skizziere, in den kommenden Monaten nur weiter zunehmen wird, stehen CDU/CSU, AfD und sonstige bei der Sonntagsumfrage addiert bei 60 Prozent, mit der AfD als zweitstärkste politische Kraft des Landes, überregional. Wen immer Sie aus der arbeitenden Mitte der Gesellschaft anpieksen, leicht kitzeln, auch nur andeuten, dass er offen reden darf – er explodiert, äußert seinen Unmut über die derzeitige Clownswelt, schaut, hört und liest die Gegenmedien. Die „Bild“-Zeitung zählt fünfzig Gründe für Neuwahlen auf, bleibt freilich in der existentiellen Frage der Demokratie systemtreu, lästert aber ansonsten so viel, dass sie längst vom „Verfassungsschutz“ wegen „Delegitimierung des Staates“ beobachtet werden müsste, da ja weit und breit kein anderer als dieser in Sicht ist.
Oder doch?
Die neuen Parteien von Sarah Wagenknecht und Markus Krall stehen in den Startlöchern, letzterer kürzlich bei Jasmin Kosubek wieder brillant und massentauglich verständlich in seiner Fundamentalkritik von libertär rechts. Seine Partei verspricht, brandmauernfrei zu bleiben und bietet jedem, der sich die AfD nicht traut oder eben für die auch zu freiheitlich gesinnt ist, die scheunentorweite Einladung, zur Wahl zu gehen und das Kreuzchen aufs Papier zu rammen. Vor allem aber steigt die Sehnsucht nach der Freiheit, dem „in Ruhe gelassen werden“, das Roland Baader einst zum entscheidenden Menschenrecht erklärte. Manche lachen kaputt, was uns kaputt macht, andere bauen neue Strukturen. 2024 gerät einiges in Bewegung. Seien wir zuversichtlich gespannt.
Quellen:
Mike Krüger – Alter weißer Mann (Youtube)
Mike Krüger – Wärme pumpen! (Youtube)
Mario Barth bei Riverboat (Youtube)
Markus Krall bei Jasmin Kosubek (Youtube)
Kommentare
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