20. Februar 2024 12:00

Schützenhilfe durch: Tom MacDonald Der Widerstand wird Nummer 1

Wie ein rechtskonservativer Rapper und ein jüdischer Libertärer die Popcharts erobern

von David Andres

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Bildquelle: Youtube Kreierten gemeinsam einen Hit gegen den grassierenden Wahnsinn: Ben Shapiro und Tom MacDonald

„They can't cancel my message“, haut der Mann direkt nach den ersten beiden Zeilen seines neuen Songs selbstbewusst raus, in denen er schnell eben klargestellt hat, dass es Jungs und Mädchen gibt, „'cause I'm the biggest independent rapper in the whole freaking world“. Niemand kann ihn also canceln, löschen, beseitigen, denn er ist der erfolgreichste unabhängige Rapper der Welt. Unabhängig, natürlich, denn keine große Plattenfirma würde die Musik eines weißen, rechtskonservativen Rappers verlegen. Eines amerikanischen Patrioten, der seit Jahren mit jeder Zeile die Axt an den aktuellen, linken Zeitgeist legt. Also macht er alles selbst – und überholt den größten Teil der Konkurrenz, was Erfolg und Reichweite betrifft.

Die Rede ist von Tom MacDonald, und den Coup, den er mit seiner neuesten Single vollbracht hat, den müssen Sie kennen, selbst wenn Sprechgesang mit einer griffig-polemischen Melodie im Refrain Ihnen ästhetisch Blasen an den Füßen macht und Sie alle eher Mozart, Marillion oder Moczarski hören. Tom MacDonald hat sich einen Gast für sein neues Lied geholt, und zwar niemand Geringeren als Ben Shapiro.

Shapiro.

Allein der Name klingt schon wie ein Messer.

Shapiro, die rhetorische Todesklinge des Liberalkonservatismus in den USA, ein brillanter Verfechter des Marktes und der ursprünglichen amerikanischen Idee, ein Jude noch dazu, der sein Volk und seinen Staat verteidigt wie hierzulande am ehesten noch Henryk M. Broder und der zu allen Themen auch an Colleges auftritt und dort einen woken, linken, queeren oder einseitig die Hamas rechtfertigenden Akademikerdarsteller nach dem anderen argumentativ zerlegt.

Ähnlich wie Joe Rogan als erfolgreichster Podcaster der Welt, hat Ben Shapiro mit seinen Formaten im Netz ebenfalls Millionen von Fans. Mit Rap hatte er bislang freilich gar nichts zu tun, er ist ausgebildeter Violinist und trägt stets Anzug oder mindestens Jackett. Wie er nun dort neben MacDonald steht, in einem Kapuzenpullover, und seine Gaststrophe zum Besten gibt, das wirkt auch noch urkomisch. Seine Verse sind sogar gekonnt, ein paar spitzfindige Nutzer schrieben in die Kommentare, er müsse „nur halb so schnell sprechen wie bei seinen Vorträgen und käme automatisch beim Rappen raus“. Inhaltlich gibt er einfach nur an, prahlt genussvoll, wie es sich für Rap gehört, stellt schlicht fest, wie erfolgreich er ist und zudem „im Fernsehen“, während andere, die ihr Geld illegal machen, „im Knast“ landen. Daher auch der Songtitel: „Facts“.

Wobei auch die Botschaften von Tom MacDonald sich anschicken, „Fakten“ zu sein. Böse Wahrheit, sozusagen. Es gibt Männer und Frauen, diese Wahrheit zum Beispiel. Oder auch, dass die übliche Mischung aus Linksliberalismus und Rap-Popkultur mit ihrer Glorifizierung von Kriminalität eine Gesellschaft nur zerrüttet und niemanden emanzipiert. Bei ihm und seinen Leuten hingegen hieße es:

„We ain't selling drugs, we ain't gonna overdose. We ain't pushing guns, ain't promoting stripper poles. We won't turn your sons into thugs or your daughters into hoes“.

Also:

Wir verkaufen keine Drogen und setzen uns keine Überdosis. Wir handeln nicht mit Waffen und bewerben keine Stripper-Stangen. Wir verwandeln eure Söhne nicht in Gangster und eure Töchter nicht in Nutten.“

Im Refrain des Songs betont MacDonald, was für einen Scheiß es ihn interessiere, ob er „euch“, also den politischen Gegner und die empörten Schneeflocken, „verletze“. Sie könnten ja rausgehen auf die Straße und rumheulen, protestieren, mal sehen, was passiere, denn im Ernstfall sei „niemand mehr da, um euch zu schützen“, weil ihr ja „die Polizei entfinanzieren“ wollt. Dies eine von vielen Klatschen gegen „Black Lives Matter“ in MacDonalds Schaffen, jene Bewegung, die unter anderem den Slogan „defund the police“ vorantreibt.

Der Song ist derweil nicht aufzuhalten, 15 Millionen Klicks allein auf „Youtube“ und Platz eins in den Charts, also in genau jener Welt, die ansonsten fast vollständig in der Hand des heutigen Zeitgeists ist, in der Hand jener Menschen, die „Moral“ und „Klimaschutz“ verkünden und mit ihren Privatjets mindestens zum Superbowl fliegen, manchmal aber auch zu Privatinseln, auf denen Töchter längst in Nutten verwandelt worden sind.

Unglaublich.

Quellen:

Tom MacDonald feat. Ben Shapiro – „Facts“ (Youtube)

Ben Shapiro Charts His First No. 1 Billboard Hits (Forbes)


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