23. Dezember 2025 11:00

Freiheit Freiheitsimpuls

Die Welt als Ausstellung betrachten

von David Andres drucken

Ein lebendiger urbaner Spaziergang mit verschiedenen Symbolen der Freiheit und Interesse am Alltag, Menschen beobachten Pflanzen, Architektur und Autos, friedliche Atmosphäre, fröhlich und entspannt, 16:9, Querformat, ohne Text/Schrift/Logos.
Bildquelle: Redaktion Ein lebendiger urbaner Spaziergang mit verschiedenen Symbolen der Freiheit und Interesse am Alltag, Menschen beobachten Pflanzen, Architektur und Autos, friedliche Atmosphäre, fröhlich und entspannt, 16:9, Querformat, ohne Text/Schrift/Logos.

Freiheitsimpuls

Die Welt als Ausstellung betrachten

Wie vielseitige Interessen inneren Frieden bringen

Sicher kann man den ganzen Tag in Panik durch die Gegend laufen. Man darf aber auch mit erhobenem Blick flanieren und alles um sich herum neugierig als sein eigener Museumsführer wahrnehmen.

Jeden Tag machen wir uns verrückt. Wir erzeugen in uns selbst Zorn, Empörung und Angst – vollkommen freiwillig. Indem wir die Nachrichten lesen oder Kurzvideos durchscrollen. Indem wir uns viel zu lange in Kontakt mit dem Wahnsinn der Welt bringen und mit den soziopathischen Narzissten, die versuchen, unsere Geschicke zu steuern. Es ist schnell dahergesagt, einfach damit aufzuhören, denn das geht nicht, da es sich um eine Art Sucht handelt. Die sozialen Medien sind bewusst so gestaltet worden, dass sie eine ähnliche Wirkung auf den Empörungswilligen ausüben wie der Spielautomat auf den Glücksspielsüchtigen. Noch ein Reel, noch ein Clip, noch eine Meldung. Zum heiligen Fest und den behaglichen Tagen zwischen den Jahren möchte ich Ihnen deswegen eine Methode vorstellen, die wirklich dazu führt, dass der Kopf sich mit etwas anderem beschäftigt als mit der Dauerpanik.

Grundlage für diesen Ansatz ist die einfache Tatsache, dass unser Gehirn nicht in der Lage ist, zwei Gedanken gleichzeitig zu denken. Es geht also nicht darum, ersatzlos auf die Empörungsdroge zu verzichten, sondern den Kopf mit etwas anderem zu beschäftigen, das ihn interessiert. Und das funktioniert umso besser, je mehr Themen einem nahestehen. Ich möchte Ihnen dazu ein Beispiel geben: den ganz normalen Spaziergang von der Haustür bis zum Supermarkt und zurück.

Nehmen wir an, Sie interessieren sich für Botanik. Seit der Kindheit mögen Sie es, die Bäume und Pflanzen am Wegesrand zu identifizieren. Wenn Sie diese Tradition wieder aufnehmen, verwandelt sich ein Teil des Weges in eine Gartenschau. Sie passieren sorgsam bepflanzte Vorgärten, Bäume am Wegesrand und wild wachsende Kräuter auf Verkehrsinseln und Brachflächen. Sie schauen bewusst hin und fragen sich, was dort wächst – schwupps, schon sind einige Minuten des Erledigungs-Spaziergangs mit diesem Thema gefüllt.

Nehmen wir nun an, Sie interessieren sich für noch mehr, etwa für Architektur und zwar in ihrer gesamten Breite, nicht nur für die Architektur spektakulärer Gebäude wie Kirchen, historischer Rathäuser oder moderner Experimente. In dem Fall fragen Sie sich bei jedem Gebäude, das Sie passieren, was die Erbauer sich dabei gedacht haben, welche Techniken und Traditionen darin aufgenommen wurden und ob der scheinbar schlichte Bau nicht doch – wie der ein oder andere Popsong – ein paar raffinierte Details enthält, die der Laie schnell übersieht.

Nehmen wir an, Sie interessieren sich für Autos, im Speziellen für Youngtimer, Sie können alle Modelle unterscheiden und einem inneren Publikum etwas dazu erzählen. Auf einmal schreiten Sie somit durch eine Open-Air-Fahrzeugmesse und wissen nie, welches Anschauungsobjekt als Nächstes um die Ecke parkt oder an Ihnen vorbeirollt.

Sie erkennen das Prinzip. Mit vielen sachlichen Interessen verwandelt sich die Alltagswelt in eine Ausstellung, erhält alles eine sehenswerte Tiefe, die den Kopf beschäftigt. Für mich persönlich geht das im Supermarkt weiter, denn zu meinen Hobbys gehört es tatsächlich, mir auf YouTube einige Verkoster von Spirituosen, Bier oder sogar schlichter Fertigprodukte anzuschauen, weil sie mich mal inspirieren und mal entspannen. Bei den hochgeistigen Getränken ist hier natürlich Horst Lüning mit whisky.de zu nennen, der sogar ein Freund des libertären Hauses ist, aber auch Nicolas Kröger von Wagemut, einer der sympathischsten Unternehmer und Genießer des Landes. Ich sehe aber auch zu, wenn Bob von der Foodschau oder der unfassbar gemütliche und stets gut gelaunte Dieter von Dieter testet mit nahezu kindlichem Enthusiasmus die einfachsten Instant-Produkte verkosten. Habe ich wieder einige dieser Clips gesehen, finde ich die verkosteten oder getesteten Drinks wie Mahlzeiten, nehme manche davon mit und veranstalte daheim meinen eigenen Test.

Sie sehen, dass dieses Prinzip unerschöpflich ist. Als Designer schauen Sie sich in der Ausstellung des Alltags die Logos von Firmen oder die Gestaltung überall verklebter Plakate an. Als Mode-Interessierter prüfen Sie die Zusammenstellung der Kleidung Ihrer Mitmenschen. Als Mensch der Geschichte lesen Sie historische Schilder am Wegesrand oder an Hauswänden, die den Ursprung eines Gebäudes oder eines Denkmals im Stadtbild erläutern.

Und dann?

Frieden.

Frieden in der Birne und in der Seele, weil sich auf einmal zwei Stunden lang die Welt wie etwas Volles, etwas Gutes, etwas Sehenswertes angefühlt hat, angereichert mit den Kreationen der Schöpfung und den Kreationen der Menschen.

Probieren Sie es mal aus.

Ich wünsche Ihnen ein tolles Fest und eine gute Zeit zwischen den Jahren.

Quellen:

Bevor Sie zu YouTube weitergehen

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