25. Mai 2024 06:00

Europawahl – der Fasching geht weiter Mein Aufruf zum Wahlboykott

Wer will schon nach Brüssel?

von Manuel Maggio

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Bildquelle: Da Antipina / Shutterstock EU-Wahlen: Eine närrische Sache

Immer dann, wenn es auf Deutschlands Straßen bunt zugeht, befinden wir uns entweder in der Faschingszeit oder im Wahlkampf. Für mich liegt beides nah beieinander, da zu beiden Zeiten die Narren auf den Straßen ihr Unwesen treiben – einmal in Form von Umzügen und Plakaten zu Faschingsbällen und das andere Mal in Form von Wahlplakaten und Wahlkampfveranstaltungen. Ohne jemanden zu nahetreten zu wollen, ist in meinen Augen beides primitiv, wobei man sich im Fasching wenigstens noch selbst betrinken und sich lustig verkleiden kann. Lustig sind zwar auch so einige Wahlplakate bei der aktuellen Wahl des Europaparlaments – doch wenn ich die Wahl hätte, würde ich auf Politik komplett verzichten und mich als Faschingsmuffel einmal im Jahr dem Treiben notgedrungen hingeben. Die Nebenwirkungen von Fasching sind da um einiges harmloser: Man macht sich zum Affen und hat eventuell noch ein bis zwei Tage danach einen Kater. Die Teilnahme an Wahlen hingegen kann ein ganzes Leben beeinflussen und vereinnahmen.

Daher heute mein ernst gemeinter Aufruf, sich von politischen Wahlen fernzuhalten, solange man dies noch straffrei möglich ist. Was soll diese Wahl zum Europaparlament überhaupt sein? Ist das nicht dieses uns vorgesetzte Gremium, das faktisch gesehen keinen Einfluss hat und nur den Anschein eines demokratischen Einflusses auf Brüssel wahren soll? Eventuell bin ich hier auch einer Verschwörungstheorie aufgesessen, doch ich interessiere mich für Politik und Wahlen ungefähr genauso sehr wie für den Fasching. Es ist kein Geheimnis, dass ich bereits ein Problem mit Politik auf kleinster Ebene habe, wie etwa in einer Gemeinde, wobei sich mir dort den Einfluss von Wahlen auf das eigene Leben noch halbwegs erschließt. Was diese Europawahl aber mit mir als Mensch hier in Deutschland zu tun hat, kann ich in keiner Weise mehr nachvollziehen. Die Politikerkaste baut sich eben nicht nur einen Palast für den Kanzler in Berlin, sondern auch das eigene Elfenbeinschloss der Macht in Brüssel. Ich lehne diese Zentren der Hypermoral und Macht wie die EU generell ab – wie könnte ich mich daher also ernsthaft mit der Wahl eines Politikers ins Europaparlament beschäftigen? 

Würden diese seltsamen Plakate nicht auf der Straße stehen und hätte ich keine Wahlbenachrichtigung im Briefkasten vorgefunden, wäre mir diese kuriose EU-Wahl nicht einmal aufgefallen, so wenig Einfluss scheint das Konstrukt EU auf mein eigenes Leben zu haben. Als ich letztens durch München gefahren bin, sprangen mir einige dieser Plakate ins Auge. Ich kenne niemanden der abgebildeten Personen. Was sind das für Menschen, die gerne nach Brüssel in das EU-Parlament möchten? Erst neulich habe ich wieder den Worten von Hans-Hermann Hoppe gelauscht, der Politiker treffend als unproduktive Parasiten bezeichnet. Der in Brüssel sitzende Politiker stellt da in meinen Augen das Ende einer sehr langen Fahnenstange dar.

Bei rein individueller Betrachtung macht es mehr Sinn, Menschen vor einem Leben als Politiker zu schützen, statt ihnen durch eine Wahlteilnahme zu einem unproduktiven Dasein zu verhelfen. Jeder Einzelne, der sich der Politik hingibt, fehlt einer Gesellschaft als produktive Antriebskraft. Wäre es da nicht menschenfeindlich, andere in die Politik zu treiben? Erst neulich habe ich gesehen, dass die damals von Oliver Janich gegründete Partei PDV noch existiert und diese ernsthaft zur EU-Wahl aufgestellt ist. Ich kennen keinen dieser Menschen in der PDV, jedoch habe ich so viel Verantwortungsbewusstsein, dass ich niemals auch nur daran denken würde, diesen beim Einstieg als Abgeordneter in Brüssel zu helfen. Mein Tipp: Kümmert euch um eure Familien und um eure Freunde. Und wenn dann noch Langeweile vorhanden ist, dann kümmert euch um eure Nachbarschaft oder das soziale Leben in der Gemeinde. Ein freiheitlich eingestellter Mensch hat meiner Auffassung nach in keinem Parlament etwas zu suchen, nicht in Berlin und schon dreimal nicht in Brüssel.

Wahlkampf ist und bleibt für mich daher wie Fasching: Ich gehe durch die Straßen und amüsiere mich über die Kostüme in Form von Wahlplakaten und Wahlversprechen, nehme nichts davon ernst und halte mich so gut es geht von dem Treiben fern.


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