11. Januar 2025 06:00

Demokratie, das goldene Kalb! Die Illusion einer notwendigen Mehrheit

Wie viele Menschen braucht man für Veränderung?

von Manuel Maggio

von Manuel Maggio drucken

Artikelbild
Bildquelle: imanolqs / Shutterstock Henrik Ibsen: „Die Mehrheit hat nie das Recht auf ihrer Seite. Nie, sage ich! Das ist eine der Gesellschaftslügen, gegen die ein freier, denkender Mann rebellieren muss.“

Nicht erst seit den Aussagen von Elon Musk zur AfD wird auf die Einmischung durch Meinungsäußerung als eine mögliche Gefahr für unsere Demokratie hingewiesen. Eigentlich waren die gesamte Fake-News- und Faktenchecker-Argumentation der letzten Jahre ja auch nur als Schutzmaßnahme für unsere Demokratie aufgebaut und dadurch gerechtfertigt. Wer eine Meinungsäußerung, die nicht durch Staatsorgane gefördert wurde, generell als Gefahr für unsere Demokratie sieht, hat meiner Auffassung nach die Kontrolle über sein Leben bereits komplett verloren. Es ist an Widerspruch und Absurdität kaum noch zu überbieten, daher erspare ich mir und Ihnen weitere Gedanken dazu. Vielmehr möchte ich mich mit dem Wesen dieser sogenannten „Unsere Demokratie“ beschäftigen und mich nicht durch Nebenschauplätze und Nebelkerzen vom Wesentlichen ablenken lassen.

Betrachten wir also einmal, was diese Demokratie eigentlich vom Wesen her ist und wieso von der breiten Masse sie wie ein goldenes Kalb verteidigt und ihr gehuldigt wird. Bewusst lasse ich mal die Regierungsbildung und die politische Landschaft der Parteien mit Bundestag und Bundesrat außen vor. Ich möchte den Fokus auf die Mehrheit legen. Warum wird die Entscheidung über eine Mehrheit so sehr als goldener Weg und Musterlösung angesehen? Dabei ist es ganz egal, ob um Initiativen und Forderungen nach mehr direkter Demokratie und mehr Volksentscheiden oder um den aktuellen Kampf um die Mehrheit im Bundestag bei den Neuwahlen geht. Jeder möchte die Mehrheit für sein Anliegen. Die Mehrheit scheint ein moralischer Freifahrtschein zu sein. Ganz egal, was auch die Motivation, die Intention oder die Grundlage einer Entscheidung sein mag – sobald man eine Mehrheit für eine Idee hinter sich versammelt hat, ist der Weg zur Macht frei und moralische Aspekte spielen keine übergeordnete Rolle mehr. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Es gibt viele Situationen im Leben, in denen eine Mehrheit als Grundlage zur Entscheidungsfindung sehr sinnvoll ist. Doch wenn wir das Konzept „Die Mehrheit entscheidet“ als universelles Prinzip zum Aufbau einer Gesellschaft ansehen, dann ist dies in meinen Augen mehr als fahrlässig.

Nun möchte ich Ihnen ein paar – garantiert etwas süffisante – Gedanken zur Mehrheit präsentieren. Eventuell hilft es Ihnen dabei, mit einem Schmunzeln die Ehrfurcht vor der allmächtigen Mehrheit etwas zu entschleiern.

Wie war das noch mal in der Zeit der Pandemie-Maßnahmen? Wie viele Menschen haben mitgemacht und wie viele haben sich aktiv gegen die Ausgrenzung und Unterdrückung gewehrt? Wer denkt wirklich, dass man vier Jahre eine Mehrheit für freiheitliches Denken finden könnte?

Wie viel Prozent in unserer Gesellschaft haben erkannt, dass wir durch Massen- und Alternativ-Medien sowie soziale Netzwerke manipuliert und für dumm verkauft werden?

Wie viele Menschen in Ihrem Umfeld haben sich auf eine der Seiten geschlagen und sich somit von Propaganda und Meinungskontrolle beeinflussen lassen – ganz egal, ob es den Ukraine-Krieg oder der Konflikt zwischen Israel und Palästina betrifft?

Ist es nicht generell schon ein Zeichen von Mitläufertum, wenn man auf der Suche nach einer Mehrheit ist, weil man alleine oder in einer kleinen Gruppe zu feige oder zu schwach für eine Veränderung ist?

Wie viel von Ihrer eigenen Handlungsmacht haben Sie bereits aufgeben, wenn Sie das Streben nach Freiheit mit dem Erreichen irgendeiner Mehrheit in Verbindung bringen?

Die Machtstrukturen wie auch Machtverhältnisse, auf einer Metaebene betrachtet, sind an sich schon ein Beweis dafür, dass es nur einer kleinen Gruppe von Menschen, also einer Minderheit bedarf, um dann damit sogar global die gesamte Menschheit als Steuersklaven zu halten. Die sogenannte Elite hält sich die Mehrheit, also die breite Masse vom Hals, und ich denke, dass sie das aus einem guten Grund tut.

Ich möchte Sie an dieser Stelle natürlich nicht dazu auffordern, irgendwelchen Logen und Geheimbünden beizutreten. Es würde mich lediglich freuen, wenn Sie einmal anerkennen, dass nur die „Ahnungslosen“ auf das Kalb mit der Mehrheit hereingefallen sind. Die Mehrheit ist auf der Suche nach der Mehrheit – dadurch entsteht auch eine Art Teufelskreis oder Hamsterrad. Am Ende dieser Suche hat man jedoch nichts gefunden, sondern nur seinen eigenen Antrieb und auch seinen Sinn für das Wesentliche verloren. Denn die Mehrheit wird sich niemals finden lassen. Sie ist wie eine Fata Morgana – ein wahrer Meister der Täuschung.

Mein Tipp lautet daher: Ich suche mir fähige Menschen in meinem direkten Umfeld, die meine Werte teilen und somit auch ähnliche Ziele mit vergleichbaren Methoden verfolgen. Hier benötige ich keine Mehrheit, sondern maximal eine Handvoll ehrlicher und loyaler Mitstreiter. Habe ich diese kleine Gruppe an Menschen gefunden, dann lassen sich in dieser Konstellation wirklich Berge versetzen. Kein Projekt ist zu groß, kein Ziel zu weit entfernt, sofern man nur die richtigen Mitspieler im Team hat.


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.