Zollstreit: EU drängt auf schnellen Deal mit Trump
Europäische Spitzenpolitiker suchen im Eiltempo den Schulterschluss mit Washington – Deadline am 9. Juli
von Tyler Durden drucken
Dienstag: Die Stimmung in Europa deutet auf eine wachsende Dringlichkeit unter mehreren EU-Mitgliedstaaten hin, ein Handelsabkommen mit den USA abzuschließen, da sie bemüht sind, die drohende Ankündigung von Präsident Trump abzuwenden, europäische Importe mit Zöllen von 50 Prozent zu belegen.
Wie die „Financial Times“ berichtet, telefonierte die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nach Trumps Zollandrohung am Freitag mit dem US-Präsidenten und forderte kurz darauf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf, Diplomatie gegenüber Konfrontation zu priorisieren.
Von der Leyen gelang es in einem Telefonat am Sonntag, Präsident Trump dazu zu bewegen, die Zollerhöhung vom 1. Juni auf den 9. Juli zu verschieben. EU-Staats- und Regierungschefs, darunter Vertreter aus Frankreich, Spanien, Irland und Belgien, begrüßten den Schritt der Kommissionspräsidentin, gemeinsam mit dem US-Präsidenten an der Entschärfung der wachsenden Handelsspannungen zu arbeiten und die Verhandlungen zu beschleunigen.
Präsident Trump schrieb am Sonntag auf „Truth Social“, dass die Gespräche mit Von der Leyen „rasch beginnen“ würden.
Trumps Kommentar folgte auf einen Beitrag von Von der Leyen auf der Plattform „X“, in dem sie ihr Gespräch mit Trump als „gutes Gespräch“ bezeichnete.
Am Montag lobte der französische Präsident Emmanuel Macron den „guten Austausch“ zwischen Trump und Von der Leyen.
„Ich hoffe, wir können diesen Weg fortsetzen und zu den niedrigstmöglichen Zöllen zurückkehren, die fruchtbaren Austausch ermöglichen“, sagte Macron gegenüber Journalisten während seiner Reise nach Vietnam.
EU-Führer und Präsident Trump werden an einem hochrangigen Gipfeltreffen in den Niederlanden am 24. und 25. Juni teilnehmen – ein Treffen, das möglicherweise die Grundzüge eines groben Handelsrahmens oder sogar eines Abkommens hervorbringen könnte.
Spaniens Außenminister José Manuel Albares erklärte, dass sich die Handelsgespräche zwischen der EU und den USA „in die richtige Richtung“ bewegten, während Irlands Außenminister Simon Harris betonte, ein Abkommen würde „Arbeitsplätze und Investitionen schützen“. Auch Belgien begrüßte die Verhandlungen und sprach von einem „konstruktiven“ Ansatz.
Ebenfalls am Montag schrieb EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič auf „X“, er habe „gute Gespräche“ mit dem US-Handelsminister Howard Lutnick und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer geführt.
Šefčovič erklärte: „Die EU-Kommission bleibt vollständig engagiert für konstruktive und zielgerichtete Bemühungen in zügigem Tempo in Richtung eines EU-US-Abkommens. Wir bleiben in ständigem Kontakt.“
Ob es sich bei Europas Vorstoß um echte Diplomatie oder nur um „freundliches“ politisches Theater dies- und jenseits des Atlantiks handelt, wird sich im nächsten Monat deutlich zeigen. Sollten die Gespräche scheitern und bis zur Frist am 9. Juli kein Abkommen zustande kommen, werden die Aktienmärkte im Westen deutlich nachgeben – und das schon vor Ablauf dieser Frist.
Information: Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von zerohedge.com zur Übersetzung bereitgestellt.
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