11. Februar 2025 18:00

Freiheit der Popkultur The Suicide Squad

Die Story mag sich wie ein dummer und brutaler Guys-on-a-Mission-Film anhören, aber das ist er nicht.

von Sascha Blöcker

von Sascha Blöcker drucken

Generiert von Grok: WWE- und Filmlegende John Cena
Bildquelle: KI: Grok (X) Generiert von Grok: WWE- und Filmlegende John Cena

Vollkommen wahnsinnig, lustig, brutal und herzzerreißend, das sind wohl die markantesten Eigenschaften dieses großartigen Films. James Gunn hat mit „The Suicide Squad“ seinen Einstand im filmischen DC-Universum begonnen. Nun ist er der Kopf aller DC-Filme. Das könnte einen überraschen, denn „The Suicide Squad“ war kein großer Kinoerfolg. Meiner Meinung nach allerdings völlig zu Unrecht.

Handlung

„The Suicide Squad“, inszeniert von Regisseur James Gunn, erschien im Jahr 2021 und verbindet Elemente aus Action, Abenteuer und Komödie mit dem typischen Stil eines Superheldenfilms.

Er ist die Fortsetzung von „Suicide Squad“ aus 2016, jedoch mit einem neuen Ansatz und einer frischen Besetzung. Der Film folgt einer Gruppe von inhaftierten Antagonisten, die von der Regierung der USA rekrutiert werden, um gefährliche Missionen zu erfüllen. Diese Gruppe, bekannt als „Task Force X“ oder „The Suicide Squad“, wird von Amanda Waller befohlen und hat Explosivsätze um ihren Hals implantiert, die bei Ungehorsam oder Fehlverhalten gezündet werden können.

Ich beginne mit einer Spoilerwarnung, denn dieser Film ist dermaßen clever, dass ich es für unmöglich halte, die Handlung spoilerfrei wiederzugeben. Wir starten damit, dass wir einen Häftling begleiten, der auf eine sehr gefährliche Mission geschickt werden soll. Wir erfahren, dass er dafür ein Team bekommt, und wir erfahren, dass jeder in diesem Team einen Sprengsatz im Nacken hat, damit sie nicht fliehen können. Kurz darauf finden wir uns auch schon am Missionsort wieder und was soll ich sagen: Das ganze Team stirbt auf unterschiedlich, aber brutale Weise. Dann fahren wir mit der Kamera den Strand entlang und erfahren, dass die staatliche Betreiberin dieser Mission das genau so geplant hatte. Das ist so clever gelöst, denn erst jetzt lernen wir unsere Protagonisten kennen, wir hatten mit dem anderen Team gerechnet. Das habe ich so in noch keinem anderen Film gesehen. Nun, bei unserem eigentlichen Team angekommen, wird eben diesem eine Zwischenmission aufgetragen: eine Befreiungsmission. Unsere „Helden“ kommen also da an, wo die zu befreiende Person geortet wurde, und es entwickelt sich ein Wettstreit zwischen Peacemaker (John Cena) und Bloodsport (Idris Elba), wer mehr Feinde tötet. Als sie das Zelt erreichen, in dem sich die gesuchte Person befindet, stellt sich heraus, dass sie Freiheitskämpfer umgebracht haben, die eigentlich auf ihrer Seite sind. Aber sie bekommen die gesuchte Person und entwickeln einen Plan, um die Hauptmission zu bestreiten. Die Story mag sich wie ein dummer und brutaler Guys-on-a-Mission-Film anhören, aber das ist er nicht. Denn das Herz des Films ist Ratcatcher 2 (Daniela Melchior) und sie bringt einen Zauber mit, welchen ich kaum zu beschreiben in der Lage bin. Aber wenn wir mehr von ihr erfahren, dann bricht uns das Herz und zum Ende des Films hat sie dann nochmal einen Rückblick, der einen zu Tränen rühren kann. Sie ist keine Mary Sue (weibliche Figur, die alles kann, besser weiß, stärker ist et cetera). Sie ist einfach die Seele dieses Films und des Teams, und man möchte sie einfach in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut wird. Ob alles gut wird, verrate ich an dieser Stelle nicht. Was ich allerdings zu verraten bereit bin, ist, dass sich James Gunn an „Das dreckige Dutzend“ orientiert hat. Ein Film, in dem wirklich niemand wusste, wer überlebt und wenn ja, wie lange. Das ist hier hervorragend gelungen, sodass wir tatsächlich auch um unseren persönlichen Liebling im Film bangen müssen.

Handwerklich

James Gunn hat handwerklich noch nie versagt, und das galt auch für diesen Film. Er hat eine ganz eigene Struktur, was die Erzählung und die Zeit angeht. Auch wie Figuren erzählt und eingeführt werden, ist großartig, auch das ist eine Stärke von James Gunn. Er kann uns ein ganzes Team geben und wir interessieren uns für jedes, oder fast jedes Mitglied. Das Ganze verpackt er immer so, dass er damit nicht das Tempo aus der Erzählung nimmt, sondern dass es sich organisch einfügt und wir keine Szenen haben, die etwas oder jemanden erklären. Ein weiterer gewaltiger Pluspunkt des Streifens ist die Musik. Es wird der richtige Sound an den richtigen Stellen eingespielt.

CGI

Das CGI ist großartig, aber viele sind auch praktische Effekte, die mir ja generell etwas näher sind.

Schauspiel

Bloodsport (Idris Elba): Er macht seine Sache ziemlich solide und hat auch einige ziemlich gute Lacher. Die Figur selber hat nicht den größten Tiefgang, aber ich hatte Spaß mit ihr.

Peacemaker (John Cena): Cena ist der Wahnsinn in diesem Film. Er macht so viel Spaß, das hätte ich ihm vorher nicht zugetraut.

Ratcatcher 2 (Daniela Melchior): Sie eroberte mein Herz im Flug und ohne sie wäre der Film nicht halb so gut.

King Shark (Stimme von Sylvester Stallone): Stallone hat hier seine lustigste Rolle, aber auch insgesamt nicht viel zu tun.

Polka-Dot Man (David Dastmalchian): überraschend gute Figur, die zwischen Drama und Humor pendelt und damit etwas ganz Besonderes ist.

Es gäbe noch einige weitere Darsteller und Rollen, auf die es sich einzugehen lohnen würde, aber ich möchte ja, dass Du, werter Leser, Dir diesen Film ansiehst und auch noch etwas zu entdecken hast.

Freiheit

„Wenn der ganze Strand mit Schwänzen bedeckt wäre und ich für die Freiheit jeden Schwanz essen müsste, bis der Strand sauber ist, würde ich sagen: Null Problemo.“ Das ist zwar ein Satz aus dem Film, aber dieser ist natürlich nicht ganz ernst zu nehmen. Dennoch ist das ein staatskritischer Film, denn der Film kritisiert die Manipulation und Ausnutzung von Individuen durch staatliche Institutionen.

Fazit

„The Suicide Squad“ ist ein Ausnahmefilm, der bis heute nicht die Beachtung bekommen hat, die er eigentlich verdient. Ich hatte eingangs geschrieben, dass er an den Kinokassen ein Flop war, das lag aber auch daran, dass man den Mut hatte, ihn während der Corona-Jahre zu veröffentlichen. In den Heimkinos konnte er allerdings sehr wohl punkten, und das, obwohl er als Nachfolger des sehr schlechten „Suicide Squad“ gehandelt wird. Denken Sie an das „The“, wenn Sie den Film suchen, und das sollten Sie, denn selten manövriert mich ein Film so geschickt zwischen Wahnsinn, Humor, Brutalität und Herz. Er ist das „Das dreckige Dutzend“ meiner Generation, ohne das Original zu beschmutzen oder zu versuchen, es zu kopieren. Der Spaß für die ganze Familie, aber bitte ohne die Kinder. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.

Deutscher Trailer: youtube.com


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.