Freiheit der Popkultur: Der König der Könige
Modernes Kino, nur in gut und ohne schwul oder behindert zu sein
von Sascha Blöcker

Ich habe mich wahrlich ins Zeug gelegt, um ihn zu sehen. Vor vier Tagen erfuhr ich, dass Jesus die US-Kinos erobert, da war ich erstmal skeptisch, aber ich wollte ihn auch sehen. Ich sage nicht zu viel, aber ja, ich habe es geschafft, ich habe ihn gesehen, und sobald er hier in die Kinos kommt (Kinostart in Deutschland: 24. April 2025) werde ich ihn erneut sehen, und zwar mit meinen Söhnen. Fast bin ich ein wenig traurig, dass ich ihn schon gesehen habe, denn auf der Leinwand wird er garantiert noch imposanter wirken. Stell dir vor: Du sitzt im Kino, Popcorn in der Hand, die Lichter dimmen sich, und plötzlich tauchst du in eine Welt ein, die so lebendig, so episch, so menschlich ist, dass du vergisst, dass du auf Animationsfiguren schaust.
Willkommen zu „Der König der Könige“ von Angel Studios, dem animierten Bibel-Epos, das nicht nur die Osterglocken läuten lässt, sondern auch die Herzen höherschlagen und die Lachmuskeln trainiert. Dieser Film ist kein staubiges Sonntagsschulmaterial – oh nein, er ist ein bunter, emotionaler Ritt durch die größte Geschichte aller Zeiten, mit einem Twist, der selbst die Skeptiker aufhorchen lässt.
Handlung
Angel Studios, die Leute, die uns mit „The Chosen“ schon gezeigt haben, wie man Glauben cineastisch hervorragend inszeniert, wagen sich an die Lebensgeschichte von Jesus – aber nicht mit Sandalenfilm-Klischees, sondern in animierter Pracht. Der Film, der 2025 die Kinos stürmt, erzählt von der Geburt bis zur Auferstehung, mit einer Frische, die euch und besonders Kinder überrascht. Hier gibt es keine langweiligen Predigten, sondern eine Erzählung, die so mitreißend ist wie ein moderner Pixar-Film, nur mit weniger Explosionen und mehr Wundern. Und ja, die Animation, ein Augenschmaus! Jede Szene ist wie ein Gemälde, das zum Leben erwacht – von den goldenen Wüsten Judäas bis zu den funkelnden Wassern des Sees Genezareth. Der Stil der Animation hat mich gleich abgeholt und in seinen Bann gezogen.
Was macht den Film so besonders? Er balanciert auf einem Seil zwischen Ehrfurcht und Humor, zwischen Tiefgang und Leichtigkeit. Die Macher haben verstanden: Eine Geschichte, die Milliarden bewegt hat, braucht kein schweres Pathos, sondern Herz, und genau das liefert „Der König der Könige“ – mit einer Prise Witz, die dich manchmal laut auflachen lässt.
Charaktere, die dich wirklich interessieren
Die Figuren sind das wahre Gold des Films. Jesus, dargestellt mit einer Wärme und Menschlichkeit, die dich sofort für ihn einnimmt, ist kein entrückter Heiliger, sondern jemand, der lacht, weint und mit seinen Jüngern herumalbert. Seine Stimme (im Original: Oscar Isaac) hat so viel Charisma, dass du ihm folgen würdest, selbst wenn er nur den Weg zum nächsten Currywurst-Stand erklärt.
Die Jünger? Oh, die sind ein chaotischer Haufen, wie eine WG, die ständig über die Spülmaschine streitet. Petrus, der impulsive Hitzkopf, der immer zwei Schritte vorausdenkt und drei zurückfällt, bringt dich mit seinen trotteligen Sprüchen zum Schmunzeln. Judas, nun ja, der hat seine Momente, in denen du fast Mitleid mit ihm hast, und das wiederum ist großes Kino, denn niemand ist nur gut oder nur schlecht. Selbst der größte Verräter der Menschheitsgeschichte ist keine zweidimensionale Figur, die böse ist, weil es einen Bösen braucht. Und Maria Magdalena? Sie ist keine Fußnote, sondern eine starke, komplexe Figur, die zeigt, dass Vergebung und Neuanfang keine leeren Worte sind.
Dann gibt es noch die Nebenfiguren, die den Film zu einem Fest machen. Die Hirten bei der Geburt Jesu sind so herrlich schrullig, dass du sie am liebsten zu deiner nächsten Weihnachtsfeier einladen würdest. Einer von ihnen hält einen Monolog über seine widerspenstige Ziege, der wirklich sehr gut funktioniert. Und die Pharisäer? Sie sind nicht nur böse alte Männer mit Bärten, sondern haben eine fast tragische Tiefe – wie Bürokraten, die sich in ihren eigenen Regeln verfangen haben, aber ja, auch hier wird die Bürokratie bereits in Angriff genommen.
Humor, der die Seele kitzelt
Jetzt mal ehrlich: ein Bibelfilm mit Humor? Ja, bitte! „Der König der Könige“ schafft es, die heilige Geschichte mit einem Augenzwinkern zu erzählen, ohne respektlos zu sein. Was ein sehr schmaler Grat ist. Es gibt Szenen, die so clever sind, dass du sie erst beim zweiten Mal ganz verstehst. Zum Beispiel, als die Jünger versuchen, ein Wunder zu „üben“ und dabei ein Boot fast versenken – die Slapstick-Einlage ist wie aus einem Pixar-Film entsprungen. Oder der Moment, als ein römischer Soldat über die Bürokratie des Imperiums jammert: „Ich wollte Legionär werden, aber jetzt bin ich hier und zähle Sandalen!“ Was übrigens kein aus der Luft gegriffenes Problem in militärischen Strukturen ist.
Der Humor ist nie billig, sondern liebevoll eingewoben. Er macht die Charaktere nahbar, die Geschichte lebendig. Und genau das ist der Trick: Du lachst, aber kurz danach trifft dich eine Szene so ins Herz, dass du den Atem anhältst. Wie die, in der Jesus ein Kind heilt – die Stille danach, die Blicke der Menge, die Musik, die wie ein warmer Windhauch über dich streift. Gänsehaut, garantiert.
Emotionen, die dich nicht loslassen
Apropos Herz: Dieser Film ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Geburtsszene in Bethlehem? So zart, dass du dir wünschst, du könntest Maria einen Tee bringen. Die Kreuzigung? Ohne Spoiler – sie ist intensiv, aber nicht brutal wie bei Mel Gibson. Stattdessen fokussiert der Film die Liebe und die Hoffnung. Und die Auferstehung? Eine Szene, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Was „Der König der Könige“ so besonders macht, ist seine Einfachheit. Er will dich nicht bekehren oder belehren, sondern einladen. Egal, ob du gläubig bist oder nicht, die Botschaft von Liebe und Vergebung spricht jede Sprache. Es ist, als würde der Film dir zuraunen: „Hey, das Leben ist chaotisch, aber es gibt Hoffnung.“ „Und vielleicht auch einen Witz, ums leichter zu machen.“
Warum der in den USAHype gerechtfertigt ist
Der Film hat die Kassen geknackt und Rekorde für animierte Glaubensfilme gebrochen. Warum? Weil er mehr ist als ein Bibelfilm. Er ist ein Erlebnis, das Familien, Freunde und sogar die „Ich-schau-nur-Sci-Fi“-Typen zusammenbringt. Die Animation ist auf Pixar-Niveau, die Musik ein Ohrwurm, und die Geschichte ist so universell, dass sie in jedem Jahrhundert funktioniert.
Angel Studios hat hier etwas geschaffen, das sowohl die Sonntagsschul-Kids als auch die Netflix-Binger anspricht. Es ist kein Film, der Staub ansetzt – es ist einer, den du mit deinen Leuten diskutieren willst, während du ihn siehst. Und ja, er hat sogar ein paar „Easter Eggs“ (Wortspiel beabsichtigt), die Fans der Bibel oder von „The Chosen“ mit einem Grinsen entdecken werden.
Der Glaube an Jesus lohnt sich auch finanziell
Während Serien wie „The Studio“ uns mit großem Humor und einer fantastischen Filmarbeit zeigen, warum große Hollywood-Studios dermaßen viel Müll produzieren, sind es inzwischen kleine Studios mit mittleren Budgets, welche zunehmend Zuschauer begeistern. A24 ist so ein Studio, das Erfolg nach Erfolg verbucht, und auch Angel Studios braucht aktuell keine roten Zahlen zu fürchten. Bei einem Budget von fünf Millionen spielte er bereits am ersten Wochenende 19 Millionen ein, und das, obwohl er bei weitem nicht in allen Ländern in den Kinos ist.
Fazit: Der König der Könige
„Der König der Könige“ ist ein Volltreffer: emotional, witzig, visuell atemberaubend. Er nimmt eine Geschichte, die wir alle zu kennen glauben, und macht sie neu, ohne sie zu verbiegen. Es ist ein Film, der dich zum Lachen bringt, zum Nachdenken anregt und dir am Ende das Gefühl gibt, dass die Welt vielleicht doch ein bisschen heller ist, als du gedacht hast. Gleichzeitig muss man zu keiner Sekunde sexuelle Entgleisungen fürchten oder linke und wahnsinnige Propaganda à la Disney. Der König ist zurückgekehrt, und obwohl ich seine Ankunft nicht erwartet hatte, bin ich froh, dass er da ist – wenn auch zunächst nur auf der Leinwand. Also, schnapp dir deine Kinder, geh ins Kino und lass dich verzaubern. Und wenn du danach singend durch die Straßen ziehst oder überlegst, wie du deine eigene Ziege zähmen kannst – sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Dieser König regiert nicht nur die Leinwand, sondern auch dein Herz.
Kommentare
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