06. Juni 2023 20:00

NGOs Regierungsnahe Organisationen

Die Regierung „links überholen“

von Andreas Tiedtke (Pausiert)

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Bildquelle: Shutterstock Verfolgen meist weder „hehre Ziele“ noch sind sie regierungsfern: NGOs

Wenn Sie von Nicht-Regierungsorganisationen hören, dann kommt das bekannte Kürzel hiefür, also „NGOs“ vom Englischen „Non-governmental organizations“. Besser wäre in manchen Fällen jedoch die Bezeichnung „Near-governmental organizations“, also auf Deutsch „Regierungsnahe Organisationen“, denn was manche NGOs tatsächlich tun, ist nicht nur, die Regierungslinie oder die Agenden internationaler Regierungsorganisationen zu stützen, sondern sie versuchen noch, diese zu verschärfen.

Finanzierung durch Zwangsabgaben

Handlungslogisch können wir zwei Arten der gesellschaftlichen Kooperation unterscheiden: Die freiwillige Kooperation, das sogenannte freundliche Handeln einerseits, und die erzwungene oder durch Täuschung herbeigeführte Kooperation, also das feindliche Handeln andererseits. Sofern NGOs mittelbar oder unmittelbar durch Zwangsabgaben finanziert werden, etwa von staatlichen oder zwischenstaatlichen internationalen Organisationen, sind sie bereits in diesem Sinne staatsnahe und nicht „zivilgesellschaftliche“ Organisationen. Denn mit Zivilgesellschaft ist zumeist der Bereich des freundlichen Handelns gemeint. Zudem erhalten manche NGOs Spenden von Stiftungen, Fonds oder Unternehmen, die sich von der späteren staatlichen Umsetzung der Agenden der NGOs Vorteile versprechen, entweder ideologischer Art oder finanzieller. Wenn eine NGO beispielsweise bestimmte Energietechniken favorisiert und andere dämonisiert, dann gibt es finanzielle und geopolitische Profiteure. Wird ein geopolitischer Konkurrent „deindustrialisiert“, mag das so manchen Strategen erfreuen. Und winken staatliche Aufträge, Fördermittel, Subventionen oder dergleichen, freuen sich die Konzerne, die davon profitieren, und beispielsweise auch Stiftungen, die in solche Konzerne investiert sind. Ebenso profitieren sie, wenn durch Regulierung Konkurrenz ausgeschaltet wird.

Die Regierungen links überholen. Govern me harder!

Sieht man sich die Agenden mancher NGOs an – nicht aller, aber mancher politisch populärer –, dann drängt sich hierbei auf, dass es sich dabei um eine Art „außerparlamentarische Opposition“ handelt, aber keine Opposition gegen die Regierung, sondern vielmehr gegen die „gemäßigte Mitte“ oder die „Mitte der Gesellschaft“. Die Narrative der NGOs ähneln oder gleichen oftmals denjenigen internationaler Regierungsorganisationen oder hybrider informeller Kooperationen zwischen Regierungsorganisationen, Konzernen und einflussreichen Persönlichkeiten.

Diese Narrative sind oftmals geprägt von einem technokratisch-hegelianischen Menschen- und Weltbild. Die Menschen oder die Gesellschaft müssten „top-down“ ingenieursmäßig gesteuert werden. Die Individuen werden nicht als wollender und fühlender Aspekt des Universums betrachtet, sondern quasi als Zahnrädchen in der Staatsmaschinerie. Der Mensch wird von der Natur gedanklich abgetrennt, als handele es sich bei ihm um eine Bedrohung des Planeten und nicht um einen integralen konstitutiven Teil der Natur und des Planeten selbst. Das menschliche Leben selbst wird quasi zum „Feindbild“ erklärt mit Narrativen wie der „Menschengemachtheit“ eines schädlichen Klimawandels oder der Überbevölkerung und dem damit einhergehenden, übermäßigen Ressourcenverbrauch. Und die Forderungen der NGOs sind nicht wirtschaftliche und persönliche Freiheit, damit der Mensch auf Ressourcenknappheit und Naturkatastrophen mit Preissignalen und einem hohen Wohlstandniveau so reagieren kann, dass Schäden möglichst verhindert werden können oder geringgehalten werden. Stattdessen fordern die NGOs staatliche Verbote, Zwangsabgaben und Regulierungen, die die Lebensgrundlagen der Mitte der Gesellschaft bedrohen. Manche Anhänger von NGOs sehen sogar die Marktwirtschaft oder den Kapitalismus selbst, also die Zivilgesellschaft, als den Gegner an, und plädieren stattdessen für Befehls- und Zuteilungswirtschaft.

Solche NGOs sind Teil einer Propaganda-Inszenierung, in der die Regierung quasi noch „links überholt“ werden soll. Die Dramaturgie ist etwa wie folgt: Die Regierungen fordern und beschließen Zwangsabgaben oder Regulierungen, die die „Mitte der Gesellschaft“ hart treffen. Und was machen die NGOs? Sie protestieren, dass die Zwangsmaßnahmen der Regierungen noch viel zu „weich“ wären. „Govern me harder!“, also etwa „Regiert uns härter!“, so könnte das Motto mancher NGOs lauten. Da die Proteste der NGOs lautstark sind, öffentlichkeitswirksam inszeniert und von den Leitmedien mit großer Aufmerksamkeit bedacht werden, ärgern sich die Menschen aus der Mitte der Gesellschaft vielleicht gar nicht mehr so sehr darüber, dass die neuen Zwangsmaßnahmen ihnen sehr schaden werden, sondern sie freuen sich noch, dass diese nicht so hart und ungnädig umgesetzt werden, wie einige populäre NGOs dies fordern. „Da sind wir ja noch mal mit einem blauen Auge davongekommen“, mag sich der ein oder andere denken.

Keine „zivilgesellschaftlichen“ Organisationen

Solche NGOs sind also keineswegs „zivilgesellschaftlich“ in dem Sinne, dass sie freundliches Handeln (freiwillige Kooperation) dem feindlichen Handeln (erzwungene Kooperation) vorziehen würden, sondern im Gegenteil: Sie versuchen den Bereich der Zivilgesellschaft zu verkleinern oder gar zu minimieren zu Gunsten des Bereiches des erzwungenen Handelns. Sie propagieren populäre nicht-beweisbare Narrative wie beispielsweise, dass Zwangsmaßnahmen gegen friedliche Menschen mit der „Menschengemachtheit“ des Klimawandels wissenschaftlich begründet werden könnten oder mit Überbevölkerung oder dergleichen. Oder dass Marktwirtschaft, also freiwilliger Austausch, ein Nullsummenspiel sei und so weiter.

Fazit

Wenn Sie also künftig in sozialen Medien oder in den Leitmedien von ganz bestimmten NGOs hören, dann können Sie sich das ja im Kopf in „Near-governmental organziations“ übersetzen oder sich auf Deutsch einfach „Regierungsnahe Organisationen“ denken. Dann erscheint die „Story“ auch gleich in einem anderen Licht.

Quellen:

Die größte Gefahr für die Menschheit: Die Psyche der Menschen (Andreas Tiedtke, Freiheitsfunken)

Die staatlichen Corona- und Klimamaßnahmen können wissenschaftlich nicht begründet werden (Andreas Tiedtke, Misesde.org)

Der Kompass zum lebendigen Leben (Andreas Tiedtke)


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