09. Oktober 2023 13:00

Gestahlfedert: Die Statistik des Grauens (Teil 3) Alles rrrääächz außer Mutti

Die dreisten Desinformations-Tricks der politmedialen Mischpoke

von Michael Werner

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Bildquelle: Shutterstock Lügen mit Statistiken: Standard im besten Deutschland aller Zeiten

Zahlen lügen nicht, heißt es oft. Das stimmt zunächst einmal, denn eine Zahl ist nur eine Zahl. Menschen lügen, und dabei bedienen sie sich diverser Mittel. Zu diesen Mitteln gehören eben auch Zahlen. Fortgeschrittene nutzen zum Lügen vorzugsweise die Sorte Zahlen, die in Form von Statistiken oder Studien daherkommen, weil es nicht nur besonders seriös und glaubwürdig klingt, sich auf eine Statistik oder Studie zu berufen, fast so wie „wissenschaftlich erwiesen“, sondern auch, weil dem Belogenen eine spontane Gegenrede kaum möglich ist, ohne sich dafür zunächst einmal tief in die Materie einzugraben.

Daher erfreuen sich Statistiken und Studien vor allem dort maximaler Beliebtheit, wo so gut wie immer gelogen wird, wo man es also mit Berufslügnern zu tun hat: In der Politik. Vor allem, wenn es an validen Argumenten oder gar belastbaren Tatsachen fehlt, um die erwünschten Narrative zu untermauern. Das geschieht am vehementesten und auch verzweifeltsten bei den zwei Narrativen, auf denen sowohl die komplette Daseinsberechtigung als auch die gesamte Macht der derzeit tonangebenden ökosozialistischen Herrscherclique basiert: Der durch anthropogenen CO2-Ausstoß angeblich monokausal verursachte Klimawandel und die herbeihalluzinierte „Gefahr von rechts“.

Im ersten Teil dieser kleinen Reihe, der am 12. Juni dieses Jahres unter dem Titel „Statistiken aus dem Paulanergarten“ hier erschien, wurden die mannigfaltigen Taschenspielertricks, mit denen eine stetig wachsende Bedrohung durch „rechte“ Kriminalität vorgespiegelt wird, ganz allgemein beleuchtet. In dieser Folge wird das nun anhand von drei aktuellen Beispielen praktisch veranschaulicht.

Beim Lügen mithilfe von Statistiken oder Studien sind der Fantasie so gut wie keine Grenzen gesetzt. Die banalste Methode ist die Weglassung von entscheidenden Aspekten oder detaillierten, differenzierten Informationen.

Als es mit Alice Weidel (konkrete Gefährdungslage für ihre Familie) und Tino Chrupalla (Injektion einer bis dato noch unbekannten Flüssigkeit in den rechten Oberarm) jüngst die zwei Vorsitzenden der AfD getroffen hatte, ließ sich der mediale Mainstream erstmalig dazu herab, über Angriffe auf AfD-Politiker zu berichten. Also über etwas, das bisher eisern verschwiegen wurde, aber für Politiker, einfache Mitglieder, Helfer und Sympathisanten der AfD quasi von Anbeginn an der Normalfall ist: Nachstellungen, Bedrohungen, Anschläge auf Privathäuser, Parteibüros, Autos und Wahlkampfstände sowie brutale, teils sogar lebensgefährliche körperliche Angriffe.

Natürlich kamen fast sämtliche Medien nicht ohne Relativierungen und teils sogar unverhohlene Häme aus. Sowohl die Gefährdungslage für Weidel, die von der Polizei ihres Schweizer Wohnorts längst offiziell bestätigt worden war, als auch der Angriff auf Chrupalla wurden mit einer ansonsten nie erlebten Akribie hinterfragt, teilweise offen bezweifelt, vereinzelt gar als Inszenierung aus wahlkampftaktischen Gründen dargestellt. Kein prominenter Politiker oder Amtsträger einer der selbsternannten „demokratischen“ Parteien (mit der löblichen Ausnahme von Cem Özdemir) bekam auch nur über die Lippen gepresst, dass Angriffe oder gar Anschläge auf politische Gegner einer Demokratie unwürdig sind. Stattdessen wurde der AfD vorgeworfen, „herumzuopfern“ und die Vorfälle politisch zu instrumentalisieren.

Gleichzeitig bestanden jedoch die Grünen darauf, derzeit die Partei zu sein, die die meisten Angriffe und Anschläge zu ertragen hat. Es kommt einer Sensation gleich, wenn Grüne ausnahmsweise mal etwas behaupten, das weitgehend stimmt, denn laut einer aktuellen Statistik der Bundesregierung vom 9. August (veröffentlicht als Drucksache 20/7887 des Deutschen Bundestags und für jedermann im Internet abrufbar) auf der Basis von Zahlenmaterial des Kriminalpolizeilichen Meldedienstes in Fällen „Politisch motivierter Kriminalität“ haben die Grünen die AfD in den Disziplinen „Angriffe auf Parteieinrichtungen nach Parteien“ (Grüne 129 / AfD 28) und „Angriffe auf Parteirepräsentanten bzw. -mitglieder nach Parteien“ (Grüne 301 / AfD 121) im ersten Halbjahr 2023 erstmalig überholt.

Der Staatsfunk griff das Thema genauso freudig auf wie die grünen Hauspostillen Spiegel, Tagesspiegel und Alpen-Prawda, befeuert von besonders geltungsbedürftigen Vorturnern der Grünen, die sich wortreich über die Feindseligkeiten ausließen, denen sie neuerdings ausgesetzt sind. Sieh mal einer an: Kaum geht’s gegen die Grünen, ist „herumopfern“ plötzlich wieder en vogue.

Und natürlich auch politische Instrumentalisierung, denn selbstverständlich waren sich alle sofort einig, wer die Schuld daran trägt, dass die Grünen zum ersten Mal seit ihrer Gründung von ihrer eigenen Medizin zu kosten bekamen. Nein, nicht etwa ihre Politik, die dieses Land in die Deindustrialisierung, Massenverarmung, Unrechtsstaatlichkeit und Klimadiktatur katapultiert hat. Nein, auch nicht das moralinbesoffene Gehabe und die totalitären Anwandlungen diverser Schulabbrecher, Lebenslauffälscher, Vetternwirtschaftler und sonstiger Vollversager aus ihren Reihen, die allesamt noch keinen Tag in ihrem Leben wertschöpfend gearbeitet haben. Mitnichten! Schuld an den vielen Angriffen gegen die Öko-Stalinisten sind einzig und allein die „Rechten“ mit ihrer anti-grünen „Hetze“ (Neusprech für „Kritik“). Falls diese überraschende Wendung, mit der niemand hätte rechnen können, Sie jetzt eiskalt erwischt haben sollte, dann wird das Folgende Sie final aus den Socken hauen: Damit war in diesem Fall noch nicht mal die AfD gemeint, denn die hat ja immer schon gegen die Grünen „gehetzt“. Nein, gemeint waren vornehmlich CDU, CSU und FDP!

So sensationell es auch gewesen sein mag, bezüglich der nackten Fallzahlen aus grünem Munde ein seltenes Stück Wahrheit zu vernehmen, so hätten wir es jedoch nicht mit den Grünen und den ihnen hörigen Medien zu tun, wenn es in der Sache fortan bei der Wahrheit geblieben wäre.

Damit sind wir auch schon mittendrin im Thema „Lügen mit Statistiken durch Weglassung von entscheidenden Aspekten oder detaillierten, differenzierten Informationen“: Die Drucksache 20/7887 des Deutschen Bundestags, die die besagte Statistik beinhaltet, besteht dummerweise nicht nur aus den Seiten zwei und drei, auf denen die Anzahl der Angriffe auf Parteieinrichtungen und Parteimitglieder aufgelistet ist, sondern aus 221 weiteren, sehr aufschlussreichen Seiten, auf denen jeder einzelne Fall mit Tatzeit, Tatort, Anzahl der Tatverdächtigen, Delikt gemäß Strafgesetzbuch, politischer Einordnung, betroffener Partei und einer vollständigen Sachverhaltsschilderung dokumentiert ist.

Wobei bereits die zwei einleitenden Seiten das erste Lügengebäude zum Einsturz bringen, da sich die Gesamtzahlen der Angriffe in einer Tabelle befinden, in der sie in den angrenzenden Spalten nach politischer Zuordnung aufgeschlüsselt sind. Und siehe da: Von den 129 Angriffen auf grüne Parteieinrichtungen wurden nur fünf Stück dem Phänomenbereich „rechts“ zugeordnet. Nur!!! Fünf!!!

Selbstverständlich habe ich mir die Mühe gemacht, mir diese fünf Fälle einmal etwas näher anzusehen. Vier davon waren Sachbeschädigungen, vornehmlich durch das Anbringen von Aufklebern irgendwelcher rechtsaußen verorteter Kleinstparteien, und es wurde auch mal ein bisschen mit Farbe gesprüht. Keiner der Tatverdächtigen war also von der CDU, keiner von der CSU, keiner von der FDP, noch nicht mal einer von der AfD.

Das vorläufige Highlight habe ich mir allerdings aus dramaturgischen Gründen extra bis jetzt aufgespart, denn beim fünften und letzten Fall haben wir es mit einer brandgefährlichen Form der Schwerstkriminalität zu tun, die ihresgleichen sucht und durchaus geeignet ist, die Republik in ihren Grundfesten zu erschüttern. Weil mir die Worte fehlen, überlasse ich die Schilderung dieses unsäglichen Verbrechens der ermittelnden Polizeibehörde im Originalton: „Der Tatverdächtige verschickte über den Facebook-Messenger eine Nachricht an das Büro des Kreisverbands der Partei ,Bündnis90/Die Grünen‘. In seinem Text bezog er sich auf die Einweihung des neuen Parteibüros in Fürstenwalde und schrieb: ,Euer Büro in Fürstenwalde gibt es nicht mehr lange dafür werden wir sorgen (Punkte in den Farben schwarz-weiß-rot) Heil Hitler (vier rote Ausrufezeichen)‘.“ Immer noch mit schlotternden Knien um Fassung ringend, stellen wir erstaunt fest: Wenn es um die Grünen geht, zählt es als „Angriff“ auf ihre Parteieinrichtung, wenn jemand irgendwo aus sicherer Entfernung vor seinem heimischen Computer ein Propagandadelikt begeht (der Gruß an den braunen Braunauer fällt unter „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ gemäß Paragraph 86a Strafgesetzbuch).

Falls Sie dachten, das mit den gerade mal fünf „rechten“ Dummejungenstreichen war bereits der Gag, so muss ich Sie enttäuschen: Das war nur das Vorspiel! Der Knaller kommt erst jetzt, Tusch bitte: Ganze fünfzig (!) dieser Anschläge auf grüne Parteieinrichtungen wurden dem Phänomenbereich „links“ zugeordnet! Täter aus dem linken Milieu, denen die Grünen offensichtlich nicht links genug sind, haben also zehnmal so viele Angriffe auf Einrichtungen der Grünen begangen wie „Rechte“ und damit überhaupt erst dafür gesorgt, dass die Grünen erstmalig die AfD in dieser Kategorie übertrumpfen konnten!

Widmen wir unsere Aufmerksamkeit nun den 301 Angriffen auf grüne Parteimitglieder. Davon werden 64 dem Phänomenbereich „rechts“ zugeordnet, also rund 21 Prozent. Dieses mickrige Fünftel taugt nun wirklich nicht, um den „Rechten“ die Schuld am Anstieg der Angriffe gegen Grüne in die Schuhe zu schieben, geschweige denn die Alleinschuld.

Selbstverständlich habe ich mir auch hier jeden einzelnen Vorfall genauestens angeschaut. Ich müsste lügen, wenn ich behaupte, dass es mich sonderlich überrascht hat, feststellen zu müssen, dass es sich bei all diesen Angriffen (mit zwei kleinen Ausnahmen) nur um verbale handelte, und die noch nicht einmal „face to face“, sondern fast ausschließlich in Form von despektierlichen Kommentaren auf Facebook oder Twitter. Die erfüllten Straftatbestände bewegten sich mehrheitlich im Rahmen der Strafgesetzbuch-Paragraphen 86a (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, 13 Fälle), 130 (Volksverhetzung, 14 Fälle), 188 (Üble Nachrede und Verleumdung gegen Personen des politischen Lebens, 15 Fälle) und 185 (Beleidigung, sieben Fälle). Dann gab es noch vereinzelte Tatbestände im unteren einstelligen Bereich gemäß den Strafgesetzbuch-Paragraphen 192a (Verhetzende Beleidigung), 140 (Belohnung und Billigung von Straftaten), 126 (Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten), 111 (Öffentliche Aufforderung zu Straftaten) und 241 (Bedrohung).

Damit sich auch juristische Laien ein Bild davon machen können, welche Lebensrealität hinter so mancher doch recht brachial klingenden Bezeichnung steckt: Ein Aufkleber mit dem bekannten Spruch „Hängt die Grünen, solange es noch Bäume gibt“ galt als „öffentliche Aufforderung zu Straftaten“. Eine E-Mail mit „Ihr braucht das nächste Mal Polizeischutz, ansonsten hauen wir euch um!“ lief unter „Bedrohung“. Ein frommer Wunsch wie „Hoffentlich fickt der Mob euch irgendwann alle, ihr Flaschen“ stellte eine „verhetzende Beleidigung“ dar. Die „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ war gegeben, als jemand nach der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in einer privaten WhatsApp-Gruppe postete, dass „beim ersten Stromausfall die Hütte brennen müsse“.

Fassen wir kurz zusammen: Bei den 64 „rechten Angriffen“ auf Parteimitglieder der Grünen handelte es sich (mit der Ausnahme von zwei kleinen Sachbeschädigungen, namentlich Farbschmierereien, einmal plus Aufkleber) um reine Wort- und Meinungsverbrechen, meistens in Form von Kommentaren in den sozialen Medien, in selteneren Fällen in Form von E-Mails oder Aufklebern. Es gab nicht eine einzige direkte, körperliche Bedrohungssituation oder gar eine Körperverletzung, noch nicht mal eine versuchte.

Spaßeshalber habe ich anschließend einen kurzen Blick auf die 86 linken Angriffe gegen AfD-Parteimitglieder geworfen. Auch da finden sich jede Menge solcher Wortverbrechen wie Beleidigung, Bedrohung und öffentliche Aufforderung zu Straftaten, jedoch verblasst derartiger Schabernack angesichts des Umstands, dass Sachbeschädigung hier der Normalfall ist, dicht gefolgt von Köperverletzung. Dazu gesellen sich noch so illustre Delikte wie Diebstahl, Landfriedensbruch, Wahlfälschung, Gefährdendes Verbreiten personenbezogener Daten, Computerbetrug, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, Nötigung, Brandstiftung sowie mehrere Fälle von gefährlicher Körperverletzung (also mithilfe einer Waffe).

Offensichtlich mutierte der Linken einstiger langer Marsch durch die Institutionen mittlerweile zum beherzten Marsch quer durchs Strafgesetzbuch. Doch bekanntlich stehen sie für die gute Sache, da muss man über ein paar Lausbubenstreiche auch mal großzügig hinwegsehen. Die wahre Gefahr, das weiß doch jedes Kind, kommt ganz allein von rrrääächz! Und wer meint, das mit ein paar profanen Zahlen widerlegen zu können, der ist – Sie ahnen es schon – natürlich rrrääächz!

An der Stelle wäre man glatt versucht zu unken, die hohe Zahl von „Angriffen“ auf Mitglieder und Einrichtungen der Grünen könnte vielleicht auch damit zusammenhängen, dass diese Meldemuschis penibel jeden kleinen Mist sofort zur Anzeige bringen, weil unsere Polizei bekanntlich nichts Besseres zu tun hat, als wegen eines Aufklebers gleich mit einer Hundertschaft anzurücken. Wenn man bedenkt, wo Grüne und ihre Sympathisanten regelmäßig ihre Aufkleber anbringen, kann man von Glück sagen, dass die politische Gegenseite in dieser Hinsicht über deutlich mehr Gelassenheit verfügt. Ich wage sogar zu behaupten, dass bei der AfD vor Freude die Korken knallen würden, wenn mal einen Monat lang das Schlimmste, was ihnen widerfahren ist, irgendein „Nazis raus“-Aufkleber war.

Halten wir fest: Die Grünen und ihre willfährigen Hofberichterstatter beim Staatsfunk und in den Systemmedien haben im ganzen Land verbreitet, dass sie inzwischen häufiger Opfer von Angriffen auf Parteieinrichtungen und Parteimitglieder sind als die AfD, was quantitativ tatsächlich zutrifft, wenn wir mal außen vorlassen, dass sie jede Bagatelle, die nicht-linke Parteien meist müde weglächeln würden, sofort als „Angriff“ anzeigen. Doch dann haben sie diese rasant angestiegenen „Angriffe“ aus politischem Kalkül den „Rechten“ in die Schuhe geschoben, und das aufgrund von nur vier Zahlen, die aus einer Statistik stammen, die ansonsten das glatte Gegenteil belegt.

Ein solches Vorgehen wäre eigentlich ein handfester Skandal, wenn man es von ihnen nicht längst gewohnt wäre, dass sie sich für keine noch so dreiste Lüge zu schade sind, um sich unfaire Wettbewerbsvorteile zu verschaffen und gleichzeitig den politischen Gegner zu diffamieren und zu kriminalisieren.

Der weitaus größere Skandal ist jedoch, dass sie sich so sicher, unangreifbar und unbesiegbar fühlen, dass sie sich noch nicht mal mehr die geringste Mühe geben, wenigstens einigermaßen gut und stichhaltig zu lügen. Jeder normale Mensch, der die Möglichkeit hätte, irgendein Ziel mit Hilfe einer Lüge zu erreichen, würde sorgfältig abwägen, wie konsistent die Lüge ist, wo ihre Schwachstellen sind, welche Mühen und Risiken damit verbunden sind, sie aufrechtzuerhalten, unter welchen Umständen sie auffliegen könnte, und wer mit welchem Aufwand den Beweis für ihre Unwahrheit erbringen könnte. Und nur, wenn er zu der festen Überzeugung käme, dass die Lüge wirklich wasserdicht ist, würde er ihren Einsatz überhaupt erst in Betracht ziehen. Diese Art Bedenken sind den Grünen völlig unbekannt, daher lügen sie so schlecht, dass selbst jemand wie ich – und damit so gut wie jeder – sie am heimischen Computer mit ein paar Mausklicks in weniger als einer halben Stunde lückenlos überführen kann. Und das ist ihnen völlig egal!

Der größte Skandal ist jedoch, dass sie damit auch noch immer wieder unbeschadet durchkommen. Warum lassen es CDU, CSU und FDP einfach auf sich sitzen, mit einer leicht nachweisbaren Lüge öffentlich für etwas an den Pranger gestellt zu werden, womit sie absolut nichts zu tun haben? Und warum macht sich – außer Alexander Wendt und mir – niemand die Mühe, mal einen kurzen Blick in die Statistik zu werfen? Wäre das nicht die Aufgabe unserer Qualitätsmedien, vor allem die des von uns allen zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Was ist mit den zahlreichen – ebenfalls von unseren Zwangsgebühren und Steuern mitfinanzierten – „Faktenfindern“? Oh, sorry, ich vergaß wohl, dass man dort gerade vollends damit ausgelastet ist, investigativ zu recherchieren, ob Alice Weidel – die mit der Gefährdungslage für ihre Familie noch nicht einmal selbst an die Öffentlichkeit gegangen ist – sich auf Mallorca in Sicherheit gebracht oder einfach nur Urlaub gemacht hat.

Nachdem ich mich diesem Bilderbuch-Fall typisch linksgrüner Statistikauslegung nun recht ausführlich gewidmet habe, weil das sonst niemand in dieser Form getan hat, werde ich die beiden anderen eingangs angekündigten Fälle nur kurz anschneiden.

Aus einer Statistik selektiv zu zitieren und damit ihre eigentliche Aussage ins glatte Gegenteil zu verkehren, fest vertrauend auf die mediale Schweigespirale, wenn’s doch auffliegen sollte, ist zwar tollkühn und dreist, aber nur Kreisliga. Die Königsdisziplin besteht darin, mit der eigenen Hausmacht dafür zu sorgen, dass die gesamte Statistik genau das bestätigt, was man bestätigt haben will, obwohl es unwahr ist.

Eine solche Statistik legte das von Nancy Faeser geführte Innenministerium bereits am 28. Juli vor, und es ging mal wieder darum, mit dem Klassiker „Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte“ neues Wurfmaterial gegen den rechten Popanz zu generieren.

Wir erinnern uns dumpf, dass es bereits während der ersten großen Flüchtlingswelle 2015 aus den verlogenen Mündern linker Scharfmacher wie Ralf Stegner hieß, jeden Tag fackele irgendein „Nazi“ eine Flüchtlingsunterkunft ab. Which never happened. Tatsächlich sind sämtliche bewohnte Flüchtlingsheime, die einem gelegten Brand anheimfielen, von den eigenen Bewohnern entweder grob fahrlässig oder gar vorsätzlich entflammt worden. So wie es auch komisch anmutet, dass trotz der allgegenwärtig beschworenen Gefahr von rrrääächz in all den Jahren nicht ein einziger Flüchtilant durch die Hand eines Biodeutschen gemeuchelt wurde. Dafür gab es seitdem aber umgekehrt schon weit über zweitausend Tötungsdelikte, was sich unter den Autochthonen so langsam immer weiter herumspricht. Also muss man dringend dagegenhalten mit einer klassischen Täter-Opfer-Umkehr.

So berichtete dann die Tagesschau pflichtgemäß bereits wenige Tage später, am 2. August: „Wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion mitteilte, lagen bis Mitte Juli für das erste Halbjahr dieses Jahres Erkenntnisse zu insgesamt 80 politisch motivierten Straftaten vor, bei denen die Unterkunft Tatort oder direktes Angriffsziel war. 74 dieser 80 Straftaten waren mutmaßlich rechten Tatverdächtigen zuzuordnen.“

Die Statistik dazu, namentlich die Drucksache 20/7742 des Deutschen Bundestags, kann sich jedermann in Internet herunterladen. Auch dort ist, wie bereits im obigen Beispiel, jeder einzelne Fall mit Tatzeit, Tatort, Bundesland, Anzahl der Tatverdächtigen, Delikt gemäß Strafgesetzbuch und politischer Einordnung dokumentiert. Anders als im obigen Beispiel fehlt hier jedoch ein entscheidendes Detail, nämlich die Schilderung des Sachverhalts.

Da es den meisten Menschen jedoch vollkommen reicht, von der Tagesschau eine Zusammenfassung der entscheidenden Fakten vorgekaut zu kriegen, vor allem, dass das alles rrrääächz ist, ist das Fehlen der Sachverhaltsschilderung wahrscheinlich niemandem aufgefallen, geschweige denn verdächtig vorgekommen. Zumindest niemandem, dessen vornehmliche Aufgabe eigentlich darin besteht, der herrschenden Klasse kritisch auf die Finger zu schauen – also unserer Presse, die längst nicht mehr die vierte Säule der Demokratie, sondern ihr rostigster Sargnagel ist. Erst recht nicht dem Staatsfunk, dem wir für qualitativ hochwertige, seriöse, kritische, ausgewogene und neutrale Berichterstattung monatlich 18,36 Euro Demokratieabgabe in den nimmersatten Schlund werfen müssen, denn dieser verbreitet lieber willfährig jedwede Regierungspropaganda, statt sie auch nur ansatzweise zu hinterfragen oder gar zu überprüfen, also zu „faktenchecken“.

Diesen Job hat dann jemand anders gemacht, der keinerlei Kohle vom Staat oder von uns bekommt und in weiten Teilen der Öffentlichkeit als Aussätziger gilt: Julian Reichelt hat sein Redaktions-Team des Online-Portals „nius.de“ auf die Sache angesetzt, und diese fleißigen Leute haben dann akribisch jeden einzelnen Fall bei den zuständigen örtlichen Ermittlungsbehörden recherchiert. Ganze acht Wochen später hatten sie alle Sachverhaltsschilderungen zusammen. Ich fasse das Resultat mal kurz zusammen: Die 80 Angriffe gegen Flüchtlingsunterkünfte, speziell die 74 „rechten“, waren erstunken und erlogen. Die meisten Fälle waren, wie auch in meinem Beispiel oben, reine Propagandadelikte, also rustikale Missfallensäußerungen über die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung, und in so gut wie keinem Fall befand sich eine Flüchtlingsunterkunft auch nur in Schussweite. Wer alle Details über die „Faeser-Fairytales“ erfahren will, wird unten in den Links fündig.

Nancy Faeser hat den Bundestag und damit die Bevölkerung belogen, die Tageschau und andere Medien haben ihre Lügen ungeprüft verbreitet, und heute, wo die Wahrheit dank Reichelts Öffentlichkeitswirksamkeit bereits seit Wochen bekannt ist, stehen all diese Falschmeldungen immer noch unverändert im Netz. Kein „Faktenchecker“ interessiert sich dafür. Konsequenzen für Nancy Faeser wird es garantiert auch nicht geben, zumal man bei so viel Dreck, wie diese Schwerstkriminelle am Stecken hat, ohnehin nicht weiß, wo man anfangen soll.

Da kann man nur hoffen, dass die EU mit ihrem „Digital Service Act“ zur Bekämpfung von Desinformation im Netz dem Spuk bald ein Ende setzt. Falls Ihnen jetzt gerade der Atem stockt: Ja, sorry, meine Witze waren auch schon mal besser! Wäre dieses Projekt ernstgemeint, müsste die EU zuallererst die Internetpräsenz der Öffentlich-Rechtlichen und des Großteils des deutschen Mainstreams dichtmachen, weil diese überwiegend Desinformationen verbreiten. Aber wir wissen natürlich alle, dass das in Wahrheit nur eine Vollverarschung am Hochreck ist, dass – wie bei allen totalitären Veranstaltungen – das glatte Gegenteil dessen gemeint ist, was mit klangvollen Namen vorgespiegelt wird, und es tatsächlich nur um die uneingeschränkte staatliche Kontrolle über den Informationsaustausch und damit um die endgültige Abschaffung der Meinungsfreiheit unter dem Vorwand der Bekämpfung von Desinformation geht. Daher wird es am Ende wohl eher darauf hinauslaufen, Julian Reichelt den Stecker zu ziehen, damit niemand mehr die Lügen der Herrschenden entlarven kann.

Zum krönenden Abschluss meiner launigen Abhandlung über „Lügen nach Zahlen“ verrate ich Ihnen nun, wie man mit einer Studie nachweisen kann, dass der Großteil der Bevölkerung einen Hang zu rechtsextremen Ansichten oder gar ein geschlossen rechtsextremes Weltbild aufweist. Es ist ganz einfach: Sie konfrontieren den Probanden mit einer Aussage zu einem politisch oder gesellschaftlich relevanten Thema und bitten ihn dann, aus vier vorgegebenen Stellungnahmen zu dieser Aussage diejenige auszuwählen, die seiner Meinung am nächsten kommt. Drei dieser Stellungnahmen bewegen sich in einem völlig normalen, unauffälligen Rahmen, die vierte hingegen ist komplett dumm, falsch, unlogisch, unmoralisch, widersprüchlich, pervers oder gar psycho. Wählt er dieses, ist er fein raus, weil ihn das als modernen, umweltbewussten, klimaneutralen, geschlechtslosen, politisch-korrekten, diskriminierungsfreien Mehrer des Gemeinwohls adelt. Entscheidet er sich dummerweise für eins der drei anderen Statements, ist er irgendwas mit rrrääächz.

Wie, Sie glauben das nicht? Dann googeln Sie mal nach der Studie „Die distanzierte Mitte“ der Friedrich-Ebert-Stiftung. Lesen Sie zunächst die offiziellen Verlautbarungen der Lügenpresse, die allenthalben begeistert nachplappert, dass in fast jedem Deutschen ein verkappter Rechtsextremist schlummert. Auch hier wurde mal wieder nichts hinterfragt, niemand interessierte sich für die Fragestellungen, für die Antwortmöglichkeiten und die Bewertungsmaßstäbe, obwohl sie frei zugänglich sind. So findet es zum Beispiel niemand fragwürdig, dass man bereits als rechtsextrem gilt, wenn man dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und dem Altparteienkartell kein hundertprozentiges Vertrauen entgegenbringt, wenn man einen Ausländer als Ausländer bezeichnet, wenn man sich nicht willenlos der Klimasekte unterwirft, wenn man die Existenz von Geschlechtern jenseits von männlich und weiblich negiert, wenn man eine positive Einstellung zum Nationalgefühl hat oder wenn man der Ansicht ist, dass Politiker sich Dinge herausnehmen, für die Ottonormalbürger im Knast landen würden. Mit anderen Worten: Wer es geschafft hat, in den letzten 15 Jahren seine geistige Gesundheit und sein seelisches Gleichgewicht zu erhalten, ist rechtsextrem.

Und natürlich hat auch niemand mal die Frage gestellt, ob die Studie einer Stiftung, die der SPD und insbesondere deren Weltbild nahesteht, also tendenziell linksextrem ist, nicht leicht ideologisch eingefärbt und mit sanfter linker Schlagseite versehen sein könnte. Oder ob diese Studie nicht vielleicht sogar exakt das Ergebnis geliefert hat, das gebraucht wurde, um auch künftig mit Schmackes auf den rechten Popanz eindreschen zu können, damit zuverlässig weiterhin Milliarden für dem „Kampf gegen rrrääächz“ fließen, zum Beispiel auch in Richtung der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Würde morgen eine Studie der Fidel-Castro-Stiftung postulieren, dass Kubaner das glücklichste Volk auf Erden sind, weil sie es voll geil finden, bettelarm zu sein, in schrottreifen Oldtimern, die nur noch von Leukoplast zusammengehalten werden, über marode Straßen zu rumpeln und in zerfallenen Bruchbuden dahinzuvegetieren, und dass der einzige Wermutstropfen ihres Lebens darin besteht, am „Día de la Liberación“ nicht mehr dem fünfzehnstündigen Monolog ihres geliebten „Máximo Líder“ lauschen zu dürfen, dann würde unser Staatsfunk auch das wortgetreu in den Äther furzen. Wird schon stimmen. Kommunisten lügen doch nicht!

Sollten Sie Interesse an tieferen Einblicken in die spezialdemokratische Murks-Studie haben, empfehle ich die drei unteren Links und wünsche frohe Verrichtung, bis hoffentlich nächste Woche in diesem Theater, wenn es wieder heißt: „Alles rrrääächz außer Mutti!“

Statistiken aus dem Paulanergarten (Michael Werner auf „Freiheitsfunken“)

Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Martin Hess, Dr. Bernd Baumann, Dr. Gottfried Curio, weiterer Abgeordneter und der Fraktion AfD – Drucksache 20/7887 (Deutscher Bundestag)

Wie die ARD ein Thema framed, die Statistik dazu aber nicht liest (Alexander Wendt, Tichys Einblick)

Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Clara Bünger, Nicole Gohlke, Gökay Akbulut, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE.– Drucksache 20/7742 (Deutscher Bundestag)

Politisch motivierte Straftaten – Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte nehmen zu (Tagesschau)

Kneipenstreit, gehässige Aufkleber, geklaute Regenbogenfahne: Die komplette Chronik der erfundenen rechten Angriffe auf Asylunterkünfte (nius.de)

Manipulierte Statistik: Wie das Faeser-Ministerium rechte Angriffe auf Flüchtlingsheime erfindet (nius.de)

Die Lüge der rechten Angriffe: Warum die Statistik der politisch motivierten Kriminalität manipulativ ist (nius.de)

Faeser manipuliert Statistiken und täuscht das Land | Achtung, Reichelt! vom 25. September 2023 („Achtung, Reichelt“, Youtube)

Die distanzierte Mitte (Friedrich-Ebert-Stiftung)

Achtung, Achtung! SPD-nahe Stiftung warnt! Überall lauern Rechtsextremisten! (nius.de)

Brisant: SPD nahe Studie unhaltbar! (Youtube-Kanal „Aktien mit Kopf“)


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