Inhaltlich frei: Property and Freedom Society
Gesellschaft und Wirtschaft ohne Denkverbote
von Sascha Koll
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Ein kürzlich erschienenes Interview mit Hans-Hermann Hoppe, auf das ich gleich zu sprechen kommen werde, bietet mir Anlass, den Kanal der von Professor „Triple-H“ persönlich ins Leben gerufenen Property and Freedom Society vorzustellen.
Die Property and Freedom Society (PFS) wurde im Mai 2006 auf Initiative des weltbekannten libertären Philosophen und österreichischen Wirtschaftswissenschaftlers Hans-Hermann Hoppe gegründet. Im August 2005 stellte Hoppe die Idee einer internationalen Gesellschaft zur Förderung des „Austro-Libertarismus“ erstmals auf einem kleinen informellen Treffen im Rahmen der jährlichen Sommeruniversität des Mises Institute in Auburn (Alabama) vor. Größen wie Jörg Guido Hülsmann, Walter Block und Stephan Kinsella schlossen sich wenig später der Idee von Hoppe an, und die PFS war mit dem ersten jährlichen Meeting in Bodrum (Türkei) im Hotel Karia Princess geboren.
Seit 2008 veröffentlicht sie die Vorträge des Treffens auch online – seit 2013 auf dem unten verlinkten Youtube-Kanal der Property and Freedom Society, wobei auch Playlisten der Vorträge von 2008 bis 2013 auf dem Kanal zu finden sind. Das erste Video ist übrigens ein Kochvideo mit dem Titel „Schnitzel à la Hoppe (PFS 2013) (bonus)“. Schnitzel aus Hoppes Hand schmecken übrigens a priori gut.
Wer sich mit Alessandro Fusillo gerne über das römische Recht, mit Stephan Kinsella über sogenanntes geistiges Eigentum oder mit David Dürr über Krieg und Frieden auseinandersetzen möchte, findet in dem Kanal eine Goldgrube des Wissens. Der englischen Sprache sollte man jedoch mächtig sein.
Wer gerne deutsche Inhalte konsumiert, dem sei das neueste Video auf dem Kanal empfohlen. Es handelt sich, wie oben bereits erwähnt, um ein Interview von ServusTV mit Hans-Hermann Hoppe. In diesem geht es um „Denkverbote und andere Merkwürdigkeiten“. Hoppe eröffnet das Interview mit seinen Gedanken über die Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Er argumentiert, dass in einer freien Gesellschaft jeder das Recht haben sollte, auf seinem Eigentum zu sagen, was er möchte. Der Staat ist oft die einzige Instanz, die Bürger für ihre Äußerungen bestraft, was einer freien Gesellschaft widerspricht, jedoch seien private Sanktionen gegen unliebsame Meinungen erlaubt, solange sie nicht in Strafen münden, die vom Staat erzwungen werden.
Weiter übt Hoppe Kritik am Wohlfahrtsstaat, der durch Steuern und Regulierungen die Freiheit und das Eigentum der Bürger einschränkt. Hoppe spricht sich außerdem für eine Dezentralisierung der Macht aus, wobei er ein Europa der „Tausend Lichtensteins“ befürwortet. Er argumentiert, dass kleinere Staaten produktiver und kulturell vielfältiger sind und besser auf die Bedürfnisse ihrer Bürger eingehen können. Auch die Demokratie bekommt mal wieder ihr Fett weg: Er kritisiert sie als eine Form des Sozialismus, in der die Mehrheit über das Eigentum der Minderheit entscheidet. Er plädiert für eine „Privatrechtsgesellschaft“, in der alle Menschen gleich sind und der Staat keine Sonderrechte hat. Er äußert zudem Bedenken gegenüber der aktuellen Einwanderungspolitik in westlichen Ländern und argumentiert, dass diese den sozialen und ökonomischen Zusammenhalt gefährdet.
Alles in allem ist das mal wieder ein Interview, das dem brennenden Libertären das Herz erwärmt. Man möchte es sich gemütlich bei einem Glas Wein, Knabbergebäck und der oder dem Liebsten im Arm bei einem gemütlichen Abend auf dem Sofa ansehen.
Kanal: Property and Freedom Society (Youtube)
The Property and Freedom Society (Website)
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