„Grüne Transformation“: Die Lage ist schlecht informiert, aber nicht hoffnungslos
„Aufarbeitung“ gelingt nur mit soliden Informationen
von Axel B.C. Krauss
Und das nicht nur bei Corona. Keine Sorge, ich werde Sie nicht schon wieder mit diesem leidigen Thema nerven. Die RKI-Scharade hat ja – zumindest in ihrem bisherigen Verlauf – gezeigt, dass es, solange man nur sehr lückenhafte Daten hat, vorerst keine ernstzunehmende „Aufarbeitung“ geben wird. Sich nur an wenigen Teilaspekten abzuarbeiten, die ohnehin längst geklärt wurden (wie zum Beispiel, dass die Lockdowns keinem medizinischen Zweck dienten, sondern der künstlichen Auslösung einer vorübergehenden deflationären Phase durch Drosselung der Wirtschaftsaktivität/Einbruch der Nachfrage), wird den Blick auf das „größere Ganze“ nur weiter vernachlässigen.
Auch bei anderen Themen gibt es nach wie vor eine ziemliche Schieflage, was die Versorgung mit zuverlässigen Informationen betrifft. So schreibt Olaf Gersemann in einem Artikel der „Welt“ vom 4. August („Deutschland braucht jetzt einen Plan C“): „Die Bundesrepublik wird deindustrialisiert. Und Plan B, die grüne Transformation, wird uns nicht helfen. Man fragt sich: Wie will dieses Land sein Geld verdienen im Jahr 2030 oder 2040, wie wollen die Deutschen ihren Wohlstand steigern? Die Ampel hat darauf keine Antwort.“
Es ist zum Verzweifeln.
Erstens: Die Ampel hat diese Deindustrialisierungspolitik ja vorangetrieben. Natürlich hat sie darauf keine „Antwort“, denn genau diese Deindustrialisierung ist ja das Ziel.
Zweitens: Es gibt keinen „Plan B“. Die sogenannte „grüne Transformation“ ist fester Bestandteil des „Plans A“, mehr noch: die Grundvoraussetzung zur Durchführung der Deindustrialisierung. Sie diente ja nur als „Möhre vor der Nase“ der Bürgen, als Deckmantel, um genau diese Politik besser verkaufen zu können. In zwei Worten: angewandte Psychologie. Wie will man den Leuten denn bitte auf direktem Wege – ganz offen und unverblümt – verklickern, dass man sie zu deindustrialisieren und einer „planetaren Regierung“, einem globalen technokratischen System zu unterstellen beabsichtigt, egal, ob in Umwelt- („Klima-“) oder „Gesundheits“-Fragen (WHO-Pandemievertrag genügt hier als Stichwort), ohne dabei Zeter und Mordio heraufzubeschwören? Ergo? „Es ist zu unser aller Wohl und dem des Planeten.“
Offensichtlich ist das noch immer nicht weit genug vorgedrungen. Ich schätze, dann wird es wohl höchste Zeit. Denn es braucht keinen „Plan C“ – um Himmels willen, kirre Pläne gab und gibt es mehr als genug, und ich wäre wirklich stark dafür, das Wort „Plan“ einfach mal zum Unwort des Jahres zu küren –, sondern es würde vollkommen genügen, über die Grundlagen des „Plans A“ gründlicher zu informieren, nämlich: schonungslos. Da das aber offenbar nicht gelingen will, macht sich natürlich Ratlosigkeit breit.
Bevor ich hier endlose Passagen aus Artikeln zitiere, die ich oft genug beworben habe, belasse ich es bei der Nennung der Titel. Nach der Lektüre dieser Texte hätte Gersemann schon einen sehr guten Eindruck davon, worum es bei der „grünen“ Umverteilung und Enteignung wirklich geht:
„Nachhaltige Schuldensklaverei“ (Whitney Webb, Iain Davis)
„Verschuldung von oben: Der Kohlenstoffkredit-Coup“ (Whitney Webb, Mark
Goodwin)
„Der Klimawandel – Die ungeklärte Wissenschaft“ (Iain Davis, dreiteilige
Artikelreihe)
„SDG7 – Die unmögliche Energiewende“ (Iain Davis)
„SDG16, Teil 1: Aufbau des globalen Polizeistaates“ (Whitney Webb, Iain Davis)
Ich könnte natürlich auch zum hunderttausendsten Male auf eine sehr vielsagende Stelle in einem Strategiepapier („Energy: Managing the Transition“) der Trilateralen Kommission aus dem Jahre 1978 verweisen, in dem an „trilaterale Regierungen“ (zu der auch die deutsche gehört) die Empfehlung ausgesprochen wurde, „über Mechanismen zur Erhöhung der Preise nachzudenken“ (!) und „spezifische Energiesteuern einzuführen“. Mit welcher Begründung? „Weil für die internationalen Ziele in den nächsten Jahren immer mehr Geld benötigt werden wird.“
Und dieses Geld muss ja irgendwo herkommen. Was läge da näher, als die gigantischen Beträge, die für diese „Transformation“ nötig sind – es geht um (weltweit gerechnet) Billionenbeträge –, einfach vom Steuerpersonal zu nehmen?
Sämtliche anderen damit zusammenhängenden Informationen – von den neomalthusianischen Ideen des „Club of Rome“ (Limits of Growth) über den ersten „Erdgipfel“ und das berühmte Zitat Maurice Strongs bis hin zu vermeintlichen „Graswurzelbewegungen“ wie „Fridays for Future“ – stehen seit Jahren im öffentlichen Raum. Man braucht sie nur aufzugreifen und (endlich) breiter zu diskutieren. Solange das nicht geschieht, kann man sich über die Entwicklung so lange beschweren, wie man will – und wird damit ins Leere laufen.
Bis nächste Woche.
Kommentare
Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.
Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.