24. Oktober 2024 06:00

Index für wirtschaftliche Freiheit 2024 Wirtschaftliche Unfreiheit führt zu mehr Armut, früherem Tod und mehr Umweltverschmutzung

Seit 2020 nimmt die Freiheit weltweit ab

von Olivier Kessler

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Bildquelle: aappp / Shutterstock Erfolgskonzept Hongkong: Trotz chinesischer Einmischung auf Platz eins im Ranking

Dieser Tage ist der Jahresbericht des Indes für wirtschaftliche Freiheit 2024 (unten verlinkt) erschienen, der in der Schweiz vom Liberalen Institut mit herausgegeben wird.

Hongkong holte sich den Spitzenplatz als das Land mit der größten wirtschaftlichen Freiheit von Singapur zurück, nachdem es von ihm im letztjährigen Report erstmals überholt worden war. Dies ist jedoch einzig auf die verschlechterte Situation in Singapur und nicht auf eine Verbesserung in Hongkong zurückzuführen. Hongkong, das unter einer verstärkten Einmischung durch China leidet, hat in nur vier Jahren enorm an Freiheit eingebüßt: Lag der Wert im Index im Jahr 2018 noch bei 9,05, sank er bis 2022 auf nur noch 8,58.

Gefolgt wird Hongkong im diesjährigen Ranking von Singapur (8,55 Punkte) und der Schweiz (8,43), Neuseeland (8,39), den USA (8,09), Dänemark (8,02), Irland (8,02), Kanada (7,99), Australien (7,98) und Luxemburg (7,98). Die Schlusslichter bilden der Sudan, Simbabwe und Venezuela. Diktaturen wie Kuba und Nordkorea werden wegen fehlender Daten im Ranking nicht aufgeführt.

Unter den weiteren großen Volkswirtschaften belegen Japan Rang 11, Deutschland Rang 16, Frankreich Rang 36 und Italien Rang 51. Mexiko liegt auf Rang 65 und damit vor Südafrika (Rang 81), Indien (Rang 84), Brasilien (Rang 85), China (Rang 104) und Russland (Rang 119). Dies zeigt das erhebliche Aufholpotenzial, das die sogenannten Brics-Staaten noch haben.

Der Bericht, der sich auf Daten aus dem Jahr 2022 bezieht, bestätigt den engen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Freiheit und Wohlfahrtsentwicklung:

Erstens: Die freisten 25 Prozent aller Länder weisen ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 52.877 Dollar auf, die unfreisten 25 Prozent dagegen kamen nur auf 6.968 Dollar. In wirtschaftlich freien Ländern verdient man also rund achtmal mehr als in unfreien Ländern.

Zweitens: Die ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung in den freiesten Ländern erwirtschafteten ein Pro-Kopf-Einkommen von 7.610 Dollar, während die ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung in den unfreiesten Ländern lediglich 952 Dollar verdienten. Damit verdienten die ärmsten zehn Prozent in den freiesten Ländern mehr als die Durchschnittsbevölkerung in den unfreiesten Ländern.

Drittens: Im unfreiesten Viertel sind 30 Prozent der Bevölkerung von extremer Armut betroffen (2,15 Dollar pro Tag), während es im freiesten Viertel aller Länder lediglich ein Prozent sind.

Viertens: Die Lebenserwartung liegt im freiesten Viertel aller Länder bei 80,5 Jahren, im unfreiesten Viertel bei 64,9 Jahren. In freien Ländern leben die Menschen also rund 16 Jahre länger.

Fünftens: Die Kindersterblichkeit betrug im freiesten Viertel aller Länder 4,3 Prozent, im unfreiesten Viertel hingegen 39,8 Prozent. Die Kindersterblichkeit ist also in unfreien Ländern rund neunmal höher als in freien Ländern.

Sechstens: Menschen in den 25 Prozent freiesten Ländern gaben an, rund 40 Prozent glücklicher zu sein als Menschen in den unfreiesten Ländern der Welt.

Siebtens: Der Environmental Performance Index bewertet die Länder anhand ihrer Leistungen in den Bereichen Klimawandel, Umweltgesundheit und Vitalität der Ökosysteme. Im Vergleich zu den wirtschaftlich unfreien Ländern schneiden die freiesten Länder bei dieser Messung des Umweltbewusstseins um mehr als 50 Prozent besser ab.

Auffallend ist, dass die wirtschaftliche Freiheit seit den übereifrigen Staatseingriffen im Zuge der Corona-Krise weltweit stark gesunken ist. Zwischen 2000 und 2019 stieg die durchschnittliche Bewertung der wirtschaftlichen Freiheit von 6,58 auf 6,94, aber im Jahr 2020 fiel die durchschnittliche Bewertung auf 6,63 und 2021 auf 6,62. Im Jahr 2022 sank der Wert sogar auf 6,56. Das letzte Mal, dass die durchschnittliche Bewertung der wirtschaftlichen Freiheit weltweit so niedrig war, war 2009.

Index für wirtschaftliche Freiheit 2024 (Liberales Institut)


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