Künstliche Intelligenz: Die Büchse der Pandora: Wie uns KI zum langweiligen Mittelmaß führen wird
Ob Kunst, Kommunikation und Unterhaltung – Finger weg von ihr
von Manuel Maggio
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Lieber Leser hier bei den Freiheitsfunken, als Dozent und Trainer im Bereich Online-Marketing habe ich es natürlich auch verstärkt mit dem Einsatz von KI, der sogenannten „Künstlichen Intelligenz“ zu tun. Viele meiner Kollegen sind nun dabei, sich ein weiteres Standbein mit der Nutzung von KI aufzubauen, und nennen sich „KI-Coach“ oder Vergleichbares. Ich persönlich blicke mit Spannung auf technologische Entwicklungen und versuche stets, offen für Neues zu sein. Daher habe ich mich auch mit einigen Anwendungsmöglichkeiten der KI beschäftigt und bin zu einem – vielleicht etwas radikalen – Entschluss gekommen. Nach aktuellem Wissensstand sehe ich das so: „Wer erwartet, durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz etwas Sensationelles zu erschaffen, der ist meiner Meinung nach auf dem Holzweg. KI wird niemals das Unerwartete, das Phantastische, das Viral-Gehende, das aus der Masse-Herausstechende vollbringen können! KI ermöglicht dem Anspruchslosen, ohne viel Aufwand ein seelenloses Mittelmaß zu erreichen!“
Betrachten wir einmal den Bereich der Kunst, des Designs, aber auch gerne der Musik. Alle von KI erstellten Werke erreichen ein gewisses Level an Perfektion, aber ihnen fehlt die menschliche Seele eines Erschaffers, der über Emotionen verfügt. Es mag Bereiche geben, in denen die Erstellung von Designs mithilfe von KI-Assistenten hilfreich ist wie beispielsweise bei Vorlagen für Power-Point-Präsentationen. Denke ich aber an die unzähligen Websites, an Designs für Marketing-Kampagnen, an die durch KI generierten Skripte für Videos oder auch an durch KI generierte Musik, dann merke ich, wie sich dies alles anfühlt, als sei es aus Plastik.
Der Hype ist real und die Möglichkeiten sind gigantisch, doch die Schönheit einer Welt, in der Menschen für Kunst verantwortlich sind, verblasst zusehends. Daher mein einfacher Tipp: Immer dann, wenn es beim Endprodukt um Emotionen und somit auch um Schönheit geht, werde ich in Zukunft die Finger von KI-generierten Werken lassen.
Die Vorstellung, nur noch mit Chatbots oder KI-Assistenten zu kommunizieren, widert mich regelrecht an. Niemals könnte ich mir selbst nur noch KI-Musik anhören. Es wäre schrecklich, in einer nur noch aus Architektur und Designs aus KI-Hand erschaffenen Umgebung zu leben. All das, in dem wir Menschen auch die Liebe und den Schmerz eines Künstlers in seinen Werken spüren, wird verblassen, wenn wir uns mit dem seelenlosen Mittelmaß der KI zufriedengeben werden. Kein Musiker wird es sich mehr leisten können, Musik zu machen, wenn die Hörer nicht mehr bereit sind, den Preis der Menschlichkeit auch zu bezahlen. Denn dies sei hier auch klargestellt: Bei der Entscheidung, bewusst auf KI zu verzichten, handelt es sich nicht um eine wirtschaftliche Entscheidung. Vielmehr handelt es sich um ein klares Statement für „mehr Mensch“.
Vor einer Woche habe ich mir sonntags bei einer Tortenmanufaktur eine Torte gegönnt. Bei der Manufaktur handelt es sich um einen echten Handwerksbetrieb. Man spürt es: Die Menschen, die dort arbeiten und die Torten produzieren, lieben ihren Beruf, und dies kann man auch schmecken. Natürlich hätte ich auch in den Aldi gehen können, um mir eine Torte aus dem Kühlregal zu kaufen, doch wie auch in vielen anderen Bereichen ging es mir um den Genuss und nicht um die Suche nach dem billigsten Produkt.
Ich selbst freue mich natürlich über technische Errungenschaften, die uns Menschen das Leben erleichtern und auch angenehmer machen. Doch jeder selbst ist hier in der Verantwortung, sich zu überlegen, wo KI Sinn tatsächlich macht und in welchen Lebensbereichen ich auf die menschliche Seele komplett verzichten kann. Im Gegenzug lohnt sich aber auch ein Blick auf all die Werke in den Bereichen der Kunst, des Genusses oder auch der Architektur, um zu erkennen, wie phantastisch menschliche Werke sein können – selbst aus einer Zeit stammend, in der es noch nicht einmal elektrischen Strom gab.
Dinge, die bei mir niemals eine KI übernehmen wird: das Brauen des Bieres, das ich trinke, das Produzieren des Essens, das ich esse, das Erschaffen jeder Kunst, die ich gerne konsumiere, das Errichten der Umgebung und der Bauten, in denen ich lebe, und natürlich jede Form der Kommunikation, die ich führen werde.
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