Der unbezwingbare innere Feind: Mouse Utopia
Frieden bringt uns alle um

Ethnologe John B. Calhoun schuf ein sozialistisches Mäuseparadies. Keine Feinde, unbegrenzt Verpflegung, Nistplätze und „Zimmerservice“. Es endete in einer unvorstellbaren Dystopie, die Blaupause vieler Katastrophenfilme.
Das Experiment
Zu Beginn setzte Calhoun vier gesunde Mäusepaare aus. Die Anlage war für 4.000 Mäuse konzipiert. Das erbbedingte Verhalten setzte ein: Die Männchen etablierten eine Rangordnung, markierten ihre Territorien und beschützten ihre Weibchen. Wie gewohnt, gingen viele Männchen „leer“ aus. Da es keine Feinde gab, wuchs die Anzahl der Singles stark. Die dominierenden Männchen hatten zunehmend Schwierigkeiten, ihre Weibchen zu beschützen.
Calhoun unterteilte die ungebundenen Männchen in drei Gruppen ein: Homosexuelle, Schlafwandler und Bachelors. Die ersten paarten sich mit allem, was verfügbar war. Die Schlafwandler wurden dick und mieden sozialen Kontakt, um so in Ruhe gelassen zu werden. Die dritte Gruppe, die Bachelors, bildeten Gangs, vergewaltigten und mordeten.
Im Verlauf des Experiments übernahmen starke Bachelors auch nicht mehr die Rolle der dominierenden Männchen, sondern zogen es vor, weiter zu randalieren. Die Lebensumstände wurden für die Weibchen so belastend, dass sie entweder nicht mehr schwanger wurden oder den Nachwuchs gleich nach der Geburt töteten. Die Population starb, lange bevor die Kapazitätsgrenze der Anlage erreicht wurde.
Calhouns Schlussfolgerungen
Wenn die Anzahl der Männchen die Anzahl der Rollen (Aufgaben) übersteigt, ist der gesellschaftliche Zusammenbruch unvermeidbar.
Seiner Schlussfolgerung zufolge stirbt die Gesellschaft zweimal: Zunächst zerfällt die Ordnung, dann stirbt sie aus.
Kriege sind identitätsstiftend
In Calhouns Experiment wurden externe Einflüsse (Feinde, Seuchen und so weiter) absichtlich ausgeschlossen. Hätte die Mäusekolonie das gleiche Schicksal erlitten, wenn es äußere Feinde gegeben hätte? Diese Frage kann die Archäologie beantworten. Die meisten der 696 griechischen Stadtstaaten, die zwischen 600 und 320 vor Christus entstanden, waren das Resultat äußerer Bedrohungen. Die Dörfer mussten sich zusammenschließen. Die Archäologen nennen dies Synoikismos. Solche Stadtstaaten benötigten soziale Strukturen, die sowohl das gesellschaftliche Miteinander als auch die Verteidigung regelten. Die äußere Bedrohung ist somit das identitätsstiftende Element einer Kultur.
Männerüberschuss
Weshalb zerstört ein Männerüberschuss eine Gesellschaft? Männer werden durch Jagd, Kriege und Gewalt dezimiert. Die Überlebenden finden eine Rolle als Familienvater, in der Gesellschaft oder in der Armee. Eine langanhaltende Friedensphase oder geschlechtsselektive Abtreibungen wie in China und Indien führen in den Abyssus. Eine Kultur, die über ein funktionierendes Moral- und Justizsystem verfügt, kann für eine bestimmte Zeit mit diesem Ungleichgewicht umgehen, wird dabei aber immer labiler.
Werden zusätzliche Männer ins Land gelassen, so wird der Selbstzerstörungsmechanismus in Gang gesetzt. Zahlreiche Männer haben keine Rolle mehr, die Sinn stiftet. Die Homosexualität nimmt zu oder sie ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück (Gamer).
Kommen die Zugewanderten aus einer aggressiveren Kultur, übernehmen sie die Rolle der Bachelors. Die Kriminalstatistik belegt das eindeutig.
Frauen ohne feste Partnerschaften
Trifft man Junge abends im Zug, dann sieht man vor allem Männer mit Migrationshintergrund mit einheimischen Mädchen, einen „Eingeborenen“ sieht man selten. Bei der Familiengründung zeigen die eingewanderten Kulturen wenig Interesse an Frauen der einheimischen Bevölkerung. Ihr bisheriger Lebensstil entspricht nicht ihren Vorstellungen. „Nach den wilden Jahren“ und einer langen Ausbildung neigen Damen dann doch zum einheimischen Bank-Prokuristen mit Anspruch auf eine vergünstigte Hypothek. Diese Männer sind immer seltener gewillt, eine Frau zu heiraten, die sie jahrelang ignoriert hat, abgenutzt und psychisch angeschlagen ist. Ihnen ist bewusst, dass sie nach der Familienphase aus dem Eigenheim gedrängt werden. Den Rest ihres Lebens verbringen sie dann als Arbeitssklaven am Rande des Existenzminimums. Die Geburtenrate spricht eine klare Sprache.
Der Krieg ist der Vater aller Dinge
Kriege sind integraler Bestandteil jeder Kultur. Sie sind ihr Beginn, sie bestimmen ihre Stärke und sie sind ihr Ende. Ohne Krieg degeneriert eine Gesellschaft von innen. Ursache ist der Männerüberschuss.
Kommentare
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