„Pandemie“: Manipulationsbegriff auf dem Weg zur totalen Freiheitsaushebelung
Wo bleibt die Eigenverantwortung?
von Olivier Kessler

„Pandemie“ ist ein Begriff, mit dem in den Köpfen der meisten Menschen zuverlässig Angstzustände erzeugt werden können. Bis vor Kurzem hatte man sich darunter eine besonders gravierende und weitverbreitete Infektionskrankheit vorgestellt, die sehr viel mehr Menschen dahinrafft als eine gewöhnliche Krankheitswelle wie etwa die Grippe. Doch neuerdings ist es anscheinend ausreichend, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine solche lediglich ausruft, auch wenn obige Kriterien gar nicht erfüllt sind.
Die Internationalen Gesundheitsvorschriften sind völkerrechtlich bindende Vorschriften der WHO, die ursprünglich 1971 in Kraft traten und 2005 angepasst wurden. Sobald die WHO eine „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ ausruft, haben alle Mitgliederländer zu spuren. Bemerkenswert ist: Es stellt keine Voraussetzung für die Inkraftsetzung dieser internationalen Notlage dar, dass die Krankheit übermäßig gefährlich sein muss. Es werden keinerlei objektive Kriterien aufgeführt, die eine Krankheit erfüllen muss, damit die WHO für praktisch die ganze Welt Lockdowns, Grenzschließungen und ähnliche totalitäre Maßnahmen ausrufen darf. Das ist ein gewaltiges Machtproblem, das dringend gelöst werden muss.
Die WHO kann im Alleingang eine sogenannte „Pandemie“ behaupten und eine solche ausrufen, um eine Reaktionskette in Bewegung zu bringen, die seit der Corona-Krise in etwa so aussieht:
Erstens: Behörden rufen eine Pandemie aus.
Zweitens: Die Massenmedien nehmen den Ball auf und berichten permanent über den neuartigen Erreger und die Symptome. Indem sie sich auf Horrorszenarien von auserlesenen „Experten“ und übertriebene Mortalitätsprognosen fokussieren, schüren sie gezielt Ängste in der Bevölkerung, während sie gleichzeitig Stimmen der Vernunft diffamieren und mundtot machen.
Drittens: Regierungen erlassen radikale Maßnahmen zur Einschränkung der Freiheit.
Viertens: Die Pharmaindustrie positioniert sich als Heilsbringer und verspricht, dem Spuk mit einer Wunderpille, einer Wunderimpfung oder Ähnlichem ein Ende zu bereiten.
Fünftens: Die Staaten kaufen den Pharmakonzernen im großen Stil ihre Wundermittel mit Steuergeldern ab und entbinden die Hersteller gleichzeitig von der Haftung.
Insofern muss man feststellen, dass das Wort „Pandemie“ zu einem der gefährlichsten Schlagwörter im 21. Jahrhundert verkommen ist, mit dem die Freiheitsrechte der Bürger im Nu und ohne weitere Argumente ausgehebelt werden können und ein totalitäres Gesundheitsterror-Regime völkerrechtlich verbindlich wird.Wenn das Ausrufen (sprich: Behaupten) einer „Pandemie“ aber bereits reicht, um die meisten Bürger in Angst und Schrecken zu versetzen und in ihnen die Akzeptanz für schwerwiegendste und inhumane Zwangseingriffe zu wecken, so gilt es jetzt die Frage zu stellen, inwieweit man als Freiheitsfreund den Begriff der „Pandemie“ überhaupt noch akzeptieren darf, wenn damit mittlerweile derart leichtfertig um sich geworfen wird. Wenn man die Verwendung dieses Begriffs bei Infektionskrankheiten akzeptiert, deren Mortalität in der Größenordnung einer Influenza (also im Rahmen des Normalen) liegt und vor allem vulnerable ältere Personen mit Vorerkrankungen trifft (die ohnehin bald gestorben wären), so laufen wir Gefahr, dass jede Krankheitswelle zur „Pandemie“ hochstilisiert wird – mit der Folge einer dauerhaften Beendigung unserer Freiheiten.
Das wäre fatal, zumal die Studie Covid-19 und die politische Ökonomie der Massenhysterie von Prof. Philipp Bagus und weiteren Autoren unlängst gezeigt hat, wie jegliches politische Eingreifen mehr Schaden als Nutzen verursacht – unabhängig davon, ob es sich um eine echte Pandemie oder um eine herbeigeredete handelt. Nehmen wir an, es handelt sich bei einem neuartigen Erreger tatsächlich um ein gemeingefährliches Virus. Sobald Meldungen die Runde machen, dass ein neuartiger Erreger im Umlauf sei, gäbe es vermutlich Personen, die eigenverantwortlich diverse Vorsichtsmaßnahmen ergreifen (zum Beispiel nur noch mit Schutzmasken ihre Einkäufe erledigen, sich von anderen Leuten fernhalten, zuhause bleiben et cetera). Wenn die Vorsichtigen dann beobachten könnten, dass das Virus die Unvorsichtigen massenhaft dahinrafft, so bekämen sie in ihrer Vorgehensweise recht und andere würden diese umgehend nachahmen, ohne dass man sie dazu zwingen müsste. Denn sich selbst vor etwas Gefährlichem zu schützen, liegt im ureigenen Interesse. Politisches Eingreifen ist also in einem solchen Fall unnötig, weil sich die Leute selbst schützen.
Ebenfalls unnötig wäre politisches Eingreifen in dem Fall, dass sich das Virus als relativ ungefährlich herausstellen sollte. Wenn die Politik Zwangsmaßnahmen ergreift, richtet sie in jedem Fall Schaden an: Die Steuerzahler müssten unfreiwillig für Selbsttests, Masken und Impfungen bezahlen, Betriebe erlitten finanzielle Schäden und viele Menschen würden psychisch krank aufgrund der angeordneten sozialen Abschottung. Da wir aber gesehen haben, dass der Schutz vor einem wirklich gefährlichen Virus im ureigenen Interesse liegt, sind gar keine solchen Zwangsmaßnahmen nötig. Es ist in jedem Fall besser, die Entscheidungsbefugnis beim Einzelnen zu belassen, damit jeder selbst eine Risikoabwägung vornehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen kann. Es gibt hier keine staatlich verordneten Zwangsrezepte, die für alle richtig sind.
Dass die Menschheit so leicht mit dem Begriff „Pandemie“ manipuliert werden kann, hat auch mit einem Rückschritt im medizinischen Denken zu tun, der sich unter den modernen Menschen ausgebreitet hat. Er betrachtet Krankheit oft nicht mehr – wie es seit den Griechen üblich war – als ganzheitliches, komplexes Phänomen. Vielmehr glaubt er, dass spezifische Leiden durch ganz spezifische Faktoren (zum Beispiel ein Virus) bedingt sind – und dass sie daher mit ganz speziellen Pillen oder Heilmitteln (zum Beispiel Impfungen) erfolgreich bekämpft werden können.
Dieses monokausale Denkmodell wurde entscheidend durch die Mikrobiologie geformt, deren Aufstieg Ende des 19. Jahrhunderts begann und die ganz bestimmte Mikroorganismen wie Viren, Bakterien und Pilze zur Ursache von ganz bestimmten Krankheiten erklärte, darunter von Massenleiden wie Cholera oder Tuberkulose. Doch so faszinierend einfach diese monokausale Vorstellung war und ist, so wenig hat sie – verschiedensten Medizinern zufolge – mit den komplexen Geschehnissen im menschlichen Körper zu tun. So schreiben etwa Torsten Engelbrecht, Dr. med. Claus Köhnlein und weitere Autoren im Buch „Virus-Wahn“: „Man muss sich klarmachen, dass Bakterien, Pilze und Viren allgegenwärtig sind (in der Luft, in unserer Nahrung, auf unseren Schleimhäuten) – und doch sind wir nicht permanent krank. Auch werden nicht alle krank, wenn zum Beispiel in einem Kindergarten eine allgemein als ansteckend erachtete Krankheit ‚ausbricht‘, wie man gemeinhin sagt. Ein klarer Beleg dafür, dass Mikroben, wie krankmachend ihr Potenzial auch immer sein mag, nicht die alleinige oder maßgebliche Krankheitsursache darstellen können. Nicht von ungefähr hat selbst Louis Pasteur auf seinem Sterbebett eingeräumt: ‚Die Mikrobe ist nichts, der Nährboden ist alles.‘“
Wenn jedoch die Mikrobe nichts und der Nährboden (Vorerkrankungen, ein angeschlagenes Immunsystem et cetera) alles ist, so entfällt die Rechtfertigung für politische Zwangsmaßnahmen, wenn irgendwelche Erreger im Umlauf sind. Für vulnerable oder bereits kranke Menschen mögen die Erreger eine ernstzunehmende Gefahr darstellen – und selbstverständlich darf niemand diese Personengruppen daran hindern, sich selbst zu schützen. Doch Viren und Bakterien als allgemeine Gefahr abzustempeln und sie als Rechtfertigung für Zwangseingriffe herbeizuziehen, erscheint unverhältnismäßig, weil der „Nährboden“ von Person zu Person, von Immunsystem zu Immunsystem variiert.
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