Verstärkung für den Libertarismus: Aufgewacht vom woken Hirntrauma
Weibliche Medienmacher entdecken den Wert der Freiheit
von Robert Grözinger
Ursprünglich wollte ich diese Woche über Robert Habeck schreiben. Dieser Totalversager – siehe den Bericht des Bundesrechnungshofes über die Energiewende und seine Reaktion darauf – hat in seinem Vortrag vor Studenten der Columbia-Universität in New York einen unflätigen Kraftausdruck von sich gelassen („Solve the fucking problems“). Ich wollte darüber schreiben, wie es sich anfühlt, von einem solchen ochlokratischen Vizekanzler im Ausland repräsentiert zu werden – nämlich so, wie es sich für einen früheren Arbeitgeber von mir angefühlt haben muss, als er in ein Konzentrationslager der Proto-DDR eingewiesen wurde. Ihm und seinen Mitinsassen wurde anfangs ungewaschene Unterwäsche ausgehändigt.
Aber dann erkannte ich, wie demotivierend und deprimierend eine solche Kolumne sein würde. Gefühlswallungen, die zu verbreiten sicher Teil des Plans des Ministers mit dem ungewaschenen Mund war. Besser wir lassen den Berufshallodri beiseite und denken über etwas Positiveres nach. Ich suchte also im „Youtube“-Kanal des amerikanischen „Podcasters“ und führenden Libertären Tom Woods nach Inspiration. Woods ist bekannt dafür, nicht nur Probleme anzusprechen, sondern auch Lösungen vorzustellen. Oder reale, erbauliche Geschichten. Ich wurde fündig.
Die zwei Beispiele, die ich hier kurz vorstelle, sind Interviews mit Frauen. Das alleine ist schon bemerkenswert. Bis vor kurzem bestand die libertäre Bewegung gefühlt zu 95 Prozent aus Männern. Genauer: Aus verheirateten Männern, wie mir eine junge Dame bei einer libertären Veranstaltung vor etwa zehn Jahren wehmütig klagte. In einer der zwei Interviews (unten verlinkt) gibt Woods an, dass inzwischen 14 Prozent seines regelmäßigen Publikums Frauen seien. Vor wenigen Jahren seien es nur halb so viel gewesen. Und nun hat er innerhalb weniger Wochen zwei Frauen von erstklassiger intellektueller Qualität vorgestellt, die beide noch vor wenigen Jahren „social justice warriors“ waren, also zum woken, linksgrünen „Anti“fa-Spektrum gehörten.
Diesen beiden Frauen, Kim Iversen und Keri Smith, ist gemein, dass bei ihrem Gesinnungswandel die sogenannte „Pandemie“ und die hysterisch-totalitäre Politik drumherum eine entscheidende Rolle spielte. Doch beide geben unabhängig voneinander an, mit ihren Äußerungen und Zweifeln auch vorher schon bei ihren früheren Mitstreitern Stirnrunzeln ausgelöst zu haben. Nämlich immer dann, wenn sie darauf bestanden, Menschen von außerhalb ihrer Blase zu interviewen.
Für Iversen wurde der Bruch endgültig, als sich der Mainstreamsender „Hill TV“, wo sie der Hauptanker mit den besten Einschaltquoten von bis zu zwei Milllionen war, entschied, sie aus dem geplanten Interview mit Anthony Fauci, dem wichtigsten Strippenzieher der westlichen Coronapolitik, auszuschließen. Die Tochter von Einwanderern aus Vietnam war zuvor schon mit skeptischen Aussagen über die Wirksamkeit von Lockdowns und den „Impf“mitteln aufgefallen. Jetzt macht sie ihren eigenen Podcast, ist damit viel unabhängiger und scheint damit gut klar zu kommen.
Bei Keri Smith, die nach ihrem Studium seit den späten 1990er Jahren in der sehr woken Komödienbranche arbeitete, begann der Umschwung, als sie während des Wahlkampfes 2016 in Videos sah, wie Trump-Anhänger von Gegendemonstranten gewaltsam angegriffen wurden. Bisher hatte sie geglaubt, solche Ereignisse auf „ihrer“ Seite wären nur Ausnahmeerscheinungen. Als sie diese nun häufiger zu sehenden Ausfälle sowie die zunehmende Zensur kritisierte, wurde ihr gesagt, sie müsse ihre „Privilegien“ als Weiße überprüfen. Als sie nach der damaligen Wahl anfing, nachzuforschen, warum so viele Menschen für Donald Trump gestimmt hatten, stellte sie fest, dass ihre Seite das gar nicht wissen wollte. Oder genauer: Dass sie meinte, schon alles zu wissen und darauf bestand, Trump-Wähler seien alles „Rassisten und Sexisten“.
Mehr als Iversen war Smith an der Basis der Woken tätig. Daher sind ihre Einsichten besonders wertvoll. Unabdingbar für die Gehirnwäsche, der sich Linksgrüne und Antifanten unterziehen müssen, um in ihrem Umfeld operieren zu können, sei die Umdefinition und Neuerfindung von Begriffen. Eine nicht unwichtige Rolle bei ihrem Ausbruch aus dem woken Universum spielte der bekannte kanadische Psychologe Jordan Peterson. So ist es kein Wunder, dass Smiths intellektuelle Reise inzwischen weg von linksgrün und hin zum Christentum führte.
Ob diese beiden Medienmacherinnen einen Trend anführen, muss sich noch zeigen. Immerhin: Auch im deutschsprachigen Raum tauchen allmählich mehr Frauen im Umfeld der libertären Bewegung auf. Etwa die DDR-Dissidentin und ef-Autorin Vera Lengsfeld, die ef- und Freiheitsfunken-Autorin Monika Hausammann und die „Podcasterin“ Jasmin Kosubek. Letztere hielt im vergangenen November auf der ef-Konferenz in Zinnowitz einen Vortrag. Ihre Rede, ein Erfahrungsbericht aus der Medienarbeit, ist unten verlinkt.
Diese Entwicklung einer allmählichen geschlechtlichen Ausbalancierung in oder im Umfeld der libertären Bewegung ist sehr zu begrüßen. Da kann man den Unflat des Ochlokraten getrost ignorieren. Seine Zeit geht hörbar zu Ende.
In der Bibel heißt es dazu: „Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund.“ (Lukas 6:45)
Kim Iversen: Why I left the Left (Interview mit Tom Woods, Youtube)
Keri Smith: How I left Woke (Interview mit Tom Woods, Youtube)
Jasmin Kosubek: Mit Medienarbeit selbständig machen (Youtube)
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