06. Juli 2025 06:00

Wirtschaftliche Produktivität Ohne Freiheit kein Fortschritt

Doch die Zensur greift immer mehr um sich

von Antony P. Mueller drucken

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Bildquelle: xo.xo_mandy / Shutterstock USA: Kein ungetrübter Garant der Freiheit mehr

Freiheit ist sowohl Zweck als auch Mittel. Freiheit ist ein Wert an sich, aber sie ist auch die Grundlage des wirtschaftlichen Fortschritts. Innovation ist die Anwendung neuer Ideen auf den Produktionsprozess. Sie umfasst neue Produkte, neue Produktionsmethoden, die Erschließung neuer Märkte und die Durchsetzung neuer Organisationsformen. Ideen führen zu neuen Produkten, zu besseren Produkten, zu billigeren Produkten und zu einer größeren Vielfalt und Qualität der Güter. Innovation ist mehr als Erfindung oder Forschung und Entwicklung. Sie ist die unternehmerische Verwirklichung von Geschäftsideen. Den Unternehmern kommt die Funktion zu, diese Einfälle, die die Produktivität erhöhen, zu realisieren. Innovation ist so Ausdruck der menschlichen Kreativität. Technischer Fortschritt ist immateriell. Es sind letztlich Ideen, Gedankenblitze, die den wirtschaftlichen Fortschritt vorantreiben, indem sie von tatkräftigen Unternehmern realisiert werden. Das wirtschaftliche Wachstum hängt von der Fähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft ab, marktgängige Neuerungen hervorzubringen. Ohne Freiheit ist der wirtschaftliche Fortschritt blockiert.

In der Kapitalakkumulation verbunden mit Wissen liegt der Schlüssel zur Produktivität und damit zum Wohlstand. Technischer Fortschritt ist ein geistiges Phänomen. Geistesfreiheit und unternehmerische Freiheit sind seine Grundlagen. Bei der Akkumulation von Humankapital wird ein Teil der Zeit für die Ausbildung genutzt. Innovation kommt dadurch zustande, dass neue Ideen ausprobiert werden, statt immer wieder dieselben Verfahren zu verwenden oder immerzu dieselben Produkte herzustellen.

Innovation ist die Anwendung neuer Ideen auf den Produktionsprozess. Sie umfasst neue Produkte, neue Produktionsmethoden, die Erschließung neuer Märkte und die Durchsetzung neuer Organisationsformen. Ideen führen zu neuen Produkten, zu besseren Produkten, zu billigeren Produkten und zu einer größeren Vielfalt und Qualität der Güter. Innovation ist mehr als Erfindung oder Forschung und Entwicklung. Sie ist die unternehmerische Verwirklichung von Geschäftsideen. Den Unternehmern kommt die Funktion zu, diese Einfälle, die die Produktivität erhöhen, zu realisieren. Innovation ist so Ausdruck der menschlichen Kreativität. Technischer Fortschritt ist immateriell. Es sind letztlich Ideen, Gedankenblitze, die den wirtschaftlichen Fortschritt vorantreiben, indem sie von tatkräftigen Unternehmern realisiert werden. Das wirtschaftliche Wachstum hängt von der Fähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft ab, marktgängige Neuerungen hervorzubringen.

Technologische Kenntnisse dienen als Gebrauchsanleitungen, wie die menschliche Arbeitskraft in ihrem Zusammenspiel mit Sachkapital erhöht werden kann. Für das Wirtschaftswachstum kommt es dabei nicht nur darauf an, Ideen zu finden, sondern diese am Markt gewinnbringend zu verwirklichen. Erst der kommerzielle Test zeigt, ob die Neuerung nützlich ist oder nicht. Der Markt zeigt, ob das Rezept etwas taugt oder nicht. Ohne Markttest kann niemand genau wissen, wie wertvoll ein neues Produkt ist. Deshalb ist der Staat ungeeignet, um die sogenannte „Investitionslenkung“ erfolgreich zu gestalten oder als Antriebsstelle für den wirtschaftlichen Fortschritt durch mehr Staatsausgaben zu dienen.   

Zum Wirtschaftswachstum kommt es, wenn produktive Produktionsumwege eingeschlagen werden. Anstatt ein Gut direkt herzustellen, erfolgt die Produktion des Konsumgutes über Zwischengüter, die sogenannten Produktionsgüter, die zusammengefasst das Kapital einer Wirtschaft darstellen. Sachkapital sind Investitionsgüter, die zur Herstellung anderer Güter dienen. Humankapital umfasst die Qualität der menschlichen Arbeit, die durch Ausbildung und den Erwerb von Fertigkeiten erhöht wird.

Kapitalakkumulation erfolgt, indem eine einfache Produktionsmethode durch einen produktiven Produktionsumweg erweitert wird, um ein besseres Ergebnis im Einsatz der Produktionsfaktoren zu erreichen. Um einen Produktionsumweg einzuschlagen, werden Sparreserven benötigt. Dazu ist es nötig, das aktuelle Einkommen nicht vollständig für den Verbrauch auszugeben. Das nicht verbrauchte Einkommen dient dazu, solche Tätigkeiten zu verrichten, deren Ertrag erst später erzielt wird. An diesem Sachverhalt enthüllt sich auch die Problematik der Staatsverschuldung. Lässt man die Kreditaufnahme in Ausland außer Acht, so müssen die Nettokredite, die der öffentliche Sektor aufnimmt, durch das private Sparaufkommen gedeckt werden. Staatsverschuldung bedeutet somit Negativsparen und mindert das gesamtwirtschaftliche Sparaufkommen. Um den Staat zu finanzieren, muss der Privatsektor einen Sparüberschuss erzielen. Das mag teilweise durch Konsumverzicht in Form des Zwangssparens geschehen, aber zum großen Teil ist es so, dass höhere Staatsverschuldung zulasten der Investitionen geht. Der Sparüberschuss im privaten Sektor kommt dann durch die Einschränkung der Privatinvestitionen zustande. Langfristig kommt es zur Minderung des zukünftigen wirtschaftlichen Wachstums und der Produktivität und somit des Wohlstandes.

Innovation benötigt Freiheit in allen ihren Formen, zur privaten Initiative ebenso wie zur Information. Bloße Ideen genügen nicht. Damit Innovation zustande kommt, müssen die Ideen realisiert und ihre Verwirklichung bekannt gemacht werden. Innovation braucht Kommunikation. Gedankenaustausch setzt voraus, dass ohne Restriktion die Möglichkeit besteht, neue Ideen publik zu machen, frei zu diskutieren und fortzuentwickeln. Dies ist zum einen ein technisches Problem und berührt die Frage, über welche Kommunikationsmittel man verfügt. Wirtschaftlicher Fortschritt geht Hand in Hand mit unternehmerischer Freiheit. Beides gedeiht dort gut, wo auch Meinungsfreiheit herrscht. Innovation muss bekannt gemacht werden, um einen Markt zu finden. Ob sich eine Innovation durchsetzen kann, hängt unter anderem davon ab, wie rasch sie zu einem Verkaufserfolg werden kann. Deshalb ist die Werbung für neue Produkte keine Verschwendung, sondern essenziell, damit sich Neuerungen durchsetzen. Neben den Produktionspionieren kommt so auch den Konsumspionieren eine zentrale Aufgabe zu

In dieser Hinsicht war für die industrielle Revolution die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern ein entscheidender Vorläufer, denn sie machte die Produktion von Büchern und damit die Verbreitung von Texten schlagartig billiger. Heute gilt das für die elektronischen Kommunikationsmittel. Das Internet hat das Kommunikationspotenzial enorm erweitert. So wie die Länder, die vor rund fünfhundert Jahren das Drucken von Büchern unterdrückten, den Anschluss an die Moderne verloren haben, so werden heute die Staaten, welche die Freiheit des Internets unterdrücken, den Anschluss an die Zukunft verlieren.

Innovation heißt schöpferische Zerstörung und als solche stößt sie auf Widerstand. Je mehr die wirtschaftliche und die politische Macht miteinander verbunden sind, desto leichter fällt es den Inhabern der wirtschaftlichen Macht, Neuerungen mit politischen Mitteln abzublocken. Dies war in der Vergangenheit weltweit der Fall. Amerika war die erste große Ausnahme.

Der wirtschaftliche Siegeszug der Vereinigten Staaten gründet unter anderem darauf, dass es in den USA gegen die Verbreitung von Ideen weniger Hindernisse als in den anderen Ländern gibt. Bereits im 18. Jahrhundert, als Konsequenz der prinzipiellen Religionsfreiheit, gab es auch Meinungs- und Publikationsfreiheit, während in Europa vielfach noch politische Zensur herrschte. Schon früh blühte in den USA das Pressewesen. Amerika war auch führend in der Alphabetisierung und der allgemeinen Schulbildung, lange bevor der Staat auf diesem Gebiet tätig wurde. Schließlich war Amerika das Land, das mit seiner Unabhängigkeit auch die Gewerbefreiheit einführte und damit die Grundlage für das amerikanische Unternehmertum schuf. Je mehr ein Land oder eine Region sich der freien Marktwirtschaft verschreibt, desto eher und deutlicher kommt es dort zum wirtschaftlichen Aufstieg.

In den USA herrschten Religionsfreiheit, Meinungs- und Pressefreiheit zusammen mit der Freiheit des unternehmerischen Handelns, dem wenig oder überhaupt keine bedeutende politische Macht entgegenstand. Wem es an der Ostküste nicht passte, zog gen Westen und entkam mit jeder Meile den etablierten Mächten.

Nach dem Ende des Amerikanischen Sezessionskrieges (1861–1865) setzte eine lange Phase des wirtschaftlichen Wachstums ein, das dann vor allem zur Jahrhundertwende zu einer langen Reihe von verbraucherorientierten Innovationen führte.

Während auf dem alten Kontinent die bahnbrechenden Erfindungen größtenteils noch auf den Investitionsgüterbereich beschränkt stattfanden, gab es in den USA schon zur Jahrhundertwende bedeutende Innovationen im Konsumgütermarkt. In kurzer Zeit sollte sich die Lebenswirklichkeit der breiten Massen grundlegend ändern, angefangen mit Telefon, Kühlschrank, Radio und Film bis hin zum Auto als Massenprodukt und zu Hotel- und Restaurantketten.

Das wirtschaftliche Wachstum brachte Dinge in die Hände der einfachen Leute, von denen selbst die mächtigsten Herrscher der Vergangenheit nicht einmal träumen konnten. Heute lebt der Durchschnittsverdiener in den entwickelten Industrieländern um ein Vielfaches besser als die reichsten und mächtigsten Personen vor der industriellen Revolution. Selbst arme Familien besitzen die Standardgüter, die einen modernen Haushalt kennzeichnen. Der Grund für diesen Erfolg sind die strikte Aufrechterhaltung von Meinungsfreiheit und eine möglichst ungehemmte unternehmerische Tätigkeit. Beides ist immer und überall in Gefahr.

Auch die Vereinigten Staaten sind nicht vor einem Rückfall in die Zensur gefeit. Das war so während des Unabhängigkeitskriegs und während des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Heute greift eine neue Form der Zensur um sich, indem im Zuge der politischen Korrektheit und des Einflusses von speziellen Interessen die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird. Hinzu kommt eine unternehmens- und innovationsfeindliche Rechtsprechung. Es verwundert nicht, dass gleichzeitig mit der Beschränkung der Meinungsfreiheit auch die wirtschaftliche Freiheit zurückgeht. Auch in den USA ist heute die unternehmerische Tätigkeit in Gefahr. Im internationalen Ranking der wirtschaftlichen Freiheit befinden sich die USA auf dem absteigenden Ast. Je mehr die Vereinigten Staaten in Zukunft im Wachstum zurückfallen, desto mehr werden andere Länder in den Vordergrund rücken, wenn diese den Mut haben, der vollen Meinungs- und Pressefreiheit und der unternehmerischen Tätigkeit freien Lauf zu lassen. 

Untersuchungen der Heritage Foundation zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Freiheit und Einkommen und zwischen wirtschaftlicher Freiheit und sozialem Fortschritt. Je freier die Wirtschaft eines Landes ist, desto ausgeprägter ist die soziale Mobilität und desto günstiger sind andere Kriterien des Fortschritts wie Gesundheit, bessere Umwelt, Humanentwicklung, Partizipation und Reduktion von Armut. Die Kausalkette läuft von der wirtschaftlichen Freiheit zum wirtschaftlichen Wachstum und von dort zu höherem Einkommen und zu mehr Wohlstand, wobei die allgemeine Geistesfreiheit und insbesondere die Meinungsfreiheit die Grundlagen der wirtschaftlichen Freiheit sind.

The Heritage Foundation: „Index of Economic Freedom“ (2025)

Antony P. Mueller: „Sozialismus, Kapitalismus und Anarchie. Chancen einer Gesellschaftsordnung jenseits von Staat und Politik“ (2021)


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