15. April 2024 18:00

Nach dem EGMR-Klimaschutz-Urteil Je mehr Wohlstand, desto mehr Umweltschutz

Staatseingriffe sind nicht nötig, schon gar nicht juristische Ermächtigungsdeklarationen von ausgewiesenen Nicht-Experten

von Robert Grözinger

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Bildquelle: Shutterstock Will die Klimakirche nicht hören: Je wohlhabender eine Nation, desto besser der Umweltschutz

Der „Europäische Gerichtshof für Menschenrechte“ hat mit seinem Urteil, dass es ein Menschenrecht auf staatlichen Schutz vor Wetter – oder so – gibt, dem seit Jahren weltweit laufenden Putsch von oben einen weiteren Schub gegeben.

Mit Verweis auf das Urteil zugunsten der Schweizer „Klimaseniorinnen“ lechzen Regierungsmitglieder rund um den Globus sowie führende Mitglieder aktivistischer „Nicht“-Regierungsorganisationen und gewissenslobotomierter Mainstreammedien schon danach, ihren psychopathischen und narzisstischen Neigungen weiter nachzugeben und der Welt einen wahnhaften Rettungsplan aufzudrücken.

Wir wissen, wie das enden wird: In Chaos und Elend. Das ist nicht länger zu vermeiden. Der Grund: Eine hinreichend große Zahl an Menschen ist dem Klimakult rettungslos verfallen. Sie werden das Ding bis zum bitteren Ende durchziehen. Wir erkennen das selbe Muster beim Covid-, Trans- und Migrationskult. Nach dem vom Philosophen Friedrich Nietzsche (1844–1900) festgestellten „Tod Gottes“ schlagen diese Leute wild um sich, nach etwas anderem Größerem suchend, dem sie ihr Leben widmen oder gar opfern können. Ein sehr menschlicher, aber eben seit dem „Tod Gottes“ fehlgeleiteter Impuls. Wie falsch diese scheinbar hehren Anliegen sind und wie sehr ihre Protagonisten tief in ihrem Unbewusstsein wissen, dass sie in Wahrheit Müll anbeten, erkennt man daran, wie leicht es den Anhängern fällt, andere anstatt sich selbst zu opfern – und dabei noch ein Gefühl moralischer Überlegenheit nach außen tragen.

Obwohl, oder gerade weil der Niedergang nicht mehr aufzuhalten ist, sind wir gut beraten, eine längerfristige und positive Perspektive zu entwickeln. Nehmen wir das Thema Klimawandel. Wir sollten uns daran erinnern, wie gut es der Natur und dem Menschen tut, dass der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre in den vergangenen einhundert Jahren von 0,03 auf 0,04 Prozent gestiegen ist. Wenn der aktuelle, woke Wahn sich ausgetobt hat oder, wie es derzeit wahrscheinlicher scheint, von einer anderen Ideologie hinweggefegt worden ist, dann kann die Menschheit sich an den Früchten des höheren CO2-Gehalts in der Atmosphäre laben.

Was genau meine ich damit? Matt Ridley, Unternehmer, Zoologe und Autor populärwisenschaftlicher Bücher, schrieb dazu kürzlich in einem unten verlinkten Artikel auf „spiked online“: Die globale Ergrünung sei „ein stärkeres Signal der Auswirkung zunehmender CO2-Konzentration als die Klimaerwärmung.“ Denn: Dadurch erhalten „die Pflanzen Zugang zu dieser lebenswichtigen Nahrung und verlieren weniger Wasser durch ihre Spaltöffnungen.“ Besonders ausgeprägt sei der Begrünungstrend dort, wo er am meisten gebraucht wird, nämlich „in trockenen Gebieten, in denen es bisher kaum Vegetation gab, wie in der afrikanischen Sahelzone oder in Westaustralien.“

Aber auch in anderen Ökosystemen, so Ridley, beobachten wir diesen Trend. In „Regenwäldern, Savannen, Buschland, Ackerland, Taiga, Tundra.“ Der sogenannte „Blattflächenindex“ der Erde, der in einer Reihe von Studien von Satellitenbildern gemessen wird, sei in letzter Zeit „ziemlich schnell gestiegen, nämlich um etwa 15 Prozent in 30 Jahren.“ Nicht nur das: „Jüngste Arbeiten deuten darauf hin, dass sich der Aufwärtstrend bei der Begrünung fortsetzt.“

Ja, der Mensch schädigt der Natur auch. Aber der Schaden sei geringer als allgemein angenommen, sagt Ridley. So seien von den 3725 Säugetier- und 9672 Vogelarten, die auf Kontinenten außer Australien leben, in den vergangenen 500 Jahren nur neun Arten – drei Säugetiere oder 0,081 Prozent und sechs Vögel oder 0,062 Prozent – ausgestorben. Auf Inseln sieht es etwas schlechter aus. Dort seien 58 Säugetiere oder 7,4 Prozent und 122 Vögel oder 8,9 Prozent ausgestorben. Diese Fälle seien fast ausschließlich aufgrund von „invasiven Arten“ ausgelöst worden, etwa durch „Ratten, Katzen oder malariaverseuchte Moskitos.“

Wie es mit Fischen, Lurchen und Reptilien aussieht, steht im Artikel nicht. Oder mit Insekten und anderen Wirbellosen. Andererseits: Sähe es wirklich schlecht um sie aus, gäbe es spürbare Probleme in der Nahrungskette weiter oben. Dem ist nicht so. Dank der Arbeit von Artenschützern nehmen zum Beispiel Wolfs- und Tigerbestände zu. Leider noch nicht die Löwenbestände. Warum? „Wölfe leben in reichen Ländern, Löwen leben in armen Ländern und Tiger leben in Ländern mit mittlerem Einkommen.“ Mit anderen Worten: „Wohlstand ist keineswegs eine Bedrohung für die Umwelt, wie eine Generation früherer Grüner behauptete, sondern oft die beste Hoffnung: Die Menschen hören auf, von wild lebenden Tieren abhängig zu sein oder mit ihnen zu konkurrieren, und beginnen stattdessen, sich um sie zu kümmern.“

Das gleiche gelte für Wälder, die in Europa, China, Russland und Nordamerika sich „in bisher nie gekannter Geschwindigkeit ausdehnen.“ In so gut wie jedem Land mit einem Pro-Kopf-Einkommen von über 5000 Dollar pro Jahr wachse die Waldbedeckung an. Einschub: Schade nur, dass in reichen Ländern riesige Waldbestände abgeholzt werden, um Windturbinen und Elektroautofabriken Platz zu machen, und in armen Ländern, um Mineralien für die Batterieherstellung abzubauen.

Ridley garniert seine gute Nachricht mit anderen Meldungen aus der Natur: Die Zahl der Wale, Eisbären, Walrosse, Seehunde und Pinguine nähmen derzeit zu. Und zwar, „weil wir aufgehört haben, sie zu töten“. Der Grund: „Ihr Fleisch konnte im Wettbewerb gegen das des Rindes nicht bestehen“ – das Fleisch jener Rinder, deren Fürze uns angeblich Tod und Verderben bringen, glaubt man der Kirche des Klimakultes. Ridley weiter über die sich erholende Fauna: „Ihr Fell und Speck konnte nicht mit Ölprodukten mithalten.“ Mit anderen Worten: „Fossile Brennstoffe retteten die Wale“ – und viele andere Tierarten.

Zwei Nebenaspekte seien hier erwähnt: Erstens gibt es ernstzunehmende Hinweise dafür, dass die „fossilen“ Brennstoffe gar nicht, oder nur zu einem geringen Teil, aus Restbeständen „fossilisierter“ Pflanzen und Tiere bestehen. Was genau ihre Ursache ist, bleibt noch zu erforschen. Unten sind zwei ef-Artikel darüber verlinkt. Zweitens führt eine allgemeine Erwärmung des Klimas zu einer Ausweitung von Flächen, die für landwirtschaftlichen Anbau geeignet sind und trägt somit zu einer Sicherung der Versorgung einer mindestens bis zum Ende dieses Jahrhunderts noch immer wachsenden Weltbevölkerung bei.   

Mit solchen Äußerungen wie denen von Ridley oder denen im vorangegangenen Absatz ist der Klimakirche aber nicht beizukommen. Denn der Grundimpuls ihrer missgünstigen Kader ist nicht die Rettung der Welt, schon gar nicht der Menschheit, sondern ihre restlose Beherrschung. Respektive, sollte das mit der Beherrschung nicht klappen, ihre restlose Vernichtung. Ihnen zu sagen, dass eine völlig dezentralisierte, millionenfach spontane menschliche Handlung wie etwa das Verfeuern „fossiler“ Brennstoffe netto eine weltweit positive Wirkung haben könnte, bringt überhaupt nichts, weil solche Meldungen nicht in das Weltbild eines Menschen passen, der an die Machbar- und Gütigkeit totaler Kontrolle von gottesgleichen Eliten glaubt, denen er sich selbstverständlich zugehörig fühlt.

Trotzdem ist es sinnvoll, sich dieser positiven Tatsachen zu besinnen, gerade nach einem „Totalitarismus-Schub“ wie dem aus Straßburg vergangene Woche. Zum einen, um dem Überrest an Vernunftbegabten, also jenen, die beim Aufbau nach der nächsten „Stunde Null“ gebraucht werden, Hoffnung zu geben, dass sie nicht allein sind. Zum anderen aber auch, dass nach dem Zusammenbruch ein weiteres Argument bereitliegt, das für eine Dezentralisierung der Entscheidungsfindung spricht: Nein, die Natur braucht keinen Weltsowjet aus sogenannten Experten, um effektiv geschützt zu werden. Mehr noch: Ein solcher Rat ist extrem kontraproduktiv, wie wir etwa an den umweltvernichtenden Windrädern und dem Tagebau für „seltene Erden“ für Batterien erkennen. Was genau und wie „geschützt“ werden soll, kann ein solcher Rat nicht seriös entscheiden. Und überhaupt, was heißt in dem Zusammenhang „schützen“? Vor wem oder was genau? Wer profitiert von diesem Schutz? Wer verliert? Und warum dürfen das ein paar Hanseln allerlei Geschlechts entscheiden, und nicht wir alle über unsere Kaufentscheidungen, wie es normal ist in einer von Räten dieser Art unbehelligten Marktwirtschaft?  

Noch viel weniger brauchen das Klima und die Natur eine Gruppe von Juristen und somit ausgewiesenen „Nichtexperten“ in Sachen Klima und Natur, die mit ihrem Urteilsspruch solchen Sowjets einen Anschein von Legitimität verpassen. Aber, wie gesagt: Das ganze wird ein bitteres Ende finden. Wir müssen darauf vorbereitet sein. Und auf das „Danach“.

Quellen:

Matt Ridley: Why humanity is good for the natural world (spiked-online.com, Englisch)

Harald Weber: Das Problem mit den Erdölvorkommen (ef-online)

Klaus Peter Krause: Fossile Energierohstoffe, die fossil nicht sind (ef-online)


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