27. April 2024 06:00

Die Natur will dich töten Grün ist das Gegenteil von naturverbunden

Was kann ich wirklich von der Natur lernen?

von Manuel Maggio

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Bildquelle: mashy2004 / Shutterstock (Grausame?) Natur: Fressen und gefressen werden

In meiner Kolumne über den menschlichen Urzustand, den ich als Freiheit bezeichne, beziehe ich mich auch auf die Natur. Denn die Natur kennt keine Unfreiheit, aber ebenso wenig kennt sie Freiheit. Die Natur ist so frei, dass sie noch nicht einmal das Konzept von Freiheit braucht. Sie ist einfach so, wie sie ist. Womit wir auch schon bei der ersten These und meiner etwas provokanten Aussage in der Überschrift angekommen sind: Die Natur will dich töten! Dieser Satz stammt nicht von mir, sondern von einem engen Vertrauten meiner Frau, den ich mittlerweile auch zu meinen Freunden zählen darf und der uns immer wieder mit seinen Weisheiten und Erkenntnissen bereichert. An seine Aussage, die er stets aufs Neue mit einem Lachen verlauten lässt, wenn wir von eher unangenehmen Erlebnissen in der Natur berichten, muss ich in unterschiedlichen Zusammenhängen wiederholt denken. Immer wieder stelle ich mir die Frage, ob dies wirklich so ist. Eigentlich möchte ich dieser Aussage direkt widersprechen und der Natur keinerlei Absicht oder Vorsatz unterstellen.

Die Natur ist grausam – oder besser gesagt: Sie kann grausam sein. Für diese Erkenntnis muss ich nicht einmal in einer Gegend mit echten Raubtieren leben. Da reichen oft schon die kleinen Dinge, die man auch am Wegesrand leicht beobachten kann. Oder man denke an den Terror, den eine einzelne Mücke im Schlafzimmer verbreiten kann. Ja, ich stimme zu, das hat nichts von Romantik, nichts von Freiwilligkeit, wenn zum Beispiel ein Hecht mal wieder ein junges Entenküken angreift und verspeist. Was ist dann der Unterschied zwischen uns Menschen und dem, was man in der Natur so beobachten kann? Im Grunde finde ich es sogar absurd, die Betrachtung des Menschen von der Natur zu trennen. Vielleicht habe ich bei dieser Aussage auch genau deshalb immer solche Bauchschmerzen. Wenn ich grausame Bilder aus der Natur sehe, dann fühlt es sich anders an. Es fühlt sich nicht falsch an. Wenn ich hingegen Bilder aus Gaza sehe, dann fühlt es sich extrem falsch an. Ich würde die Natur auch niemals als böse bezeichnen, denn die Natur ist rein und unschuldig – so fühlt es sich für mich zumindest an. Ich muss schmunzeln an dieser Textstelle, denn im selben Moment fallen mir unzählige Beispiele von Grausamkeiten der Natur ein. Wo stehe ich dann jetzt eigentlich als Mensch? Bin ich Teil dieser grausamen Natur, die ich jedoch als echt und rein empfinde? Oder bin ich als Mensch nur Betrachter und Nutzer dieser Natur?

Sie merken schon, dass ich mich eher in Widersprüche verstricke, anstatt entscheidende Fragen über das Wesen der Natur zu beantworten. Daher möchte ich einen weiteren Versuch starten –vielleicht machen meine Gedanken diesmal mehr Sinn für Sie.

Der Mensch hat sich durch innere und äußere Einflüsse so weit degenerieren und indoktrinieren lassen, dass wir aktuell eine Gesellschaft erleben, die teilweise komplett gegen die Natur im Allgemeinen, aber auch gegen die Natur des Menschen im Besonderen gerichtet ist. Der Blick auf neue Architektur, auch Wohnsilos genannt, sollte ausreichen, um dies zu erkennen. Wie es möglich war, die Menschheit so fehlzuleiten, kann an dieser Stelle nicht geklärt werden. Im Einklang mit Mutter Natur leben bedeutet für mich auf keinen Fall, in Holzhütten ohne Strom und ohne Internet zu hausen. Doch auch der hysterische Klimawahn hat in meinen Augen in keiner Weise etwas mit Naturverbundenheit zu tun.

Was können wir dann wirklich von der Natur lernen? Reicht es, einfach in den Wald zu gehen und dabei die Seele baumeln zu lassen? In vielen Fällen wäre dies bereits ein Zugewinn, aber ich ertappe mich oft selbst dabei, dass mir die Motivation für einen Spaziergang fehlt. Kann in der Beobachtung von Prozessen in der Natur die Lösung für aktuelle gesellschaftliche Spannungen liegen? Ich denke, dass dies durchaus der Fall ist, und möchte auf die Arbeiten von Viktor Schauberger verweisen. Die Eigenschaften und Fähigkeiten von Wasser scheinen bei Weitem noch nicht vollständig erforscht zu sein. Die Natur kapieren und kopieren, so heißt eine entsprechende Dokumentation über Viktor Schauberger. Ich finde, dass der Titel viel Weisheit enthält. Mittlerweile denke ich sogar, dass ich das sogenannte alte und geheime Wissen nicht von den Tempelrittern oder den Illuminaten erfahren muss, sondern dass alles durch das Verstehen der Natur erlernt werden kann. Ob mir dies jemals gelingen wird, sei dahingestellt … Sollte ich eines Tages die Formel für Freiheit oder gegen das Altwerden beim Wandern oder Angeln entdecken, werde ich Ihnen dies hier sicher mitteilen – versprochen.


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