15. Juli 2024 16:00

Offenbar demenzkranker US-Präsident Verschwörungstheoriekeule verliert an Kraft

Wer in Zukunft „Desinformation“ brüllt, dem wird ein „Denk an Biden“ entgegenschallen

von Robert Grözinger

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Bildquelle: Shutterstock Durchblick nach Zusammenbruch: Joe Bidens sehr wahrscheinlich demenzkrankes Gehirn schwächt erheblich den tiefen Staat des Westens.

Vorbemerkung: Weniger als 48 Stunden nach dem Attentatsversuch auf Donald Trump ist es für mich noch zu früh, um über Ursachen und Wirkungen dieses Ereignisses zu spekulieren. Ich habe am Wochenende einen Artikel über die Wirkung der seit der Kandidatendebatte am 27. Juni nicht mehr zu leugnenden, zunehmenden Demenz des gegenwärtigen US-Präsidenten verfasst. Ob diese zwei „Vorfälle“ kausal verknüpft sind, bleibt abzuwarten. Ende der Vorbemerkung.

Ich glaube, das nicht mehr zu leugnende Offenbarwerden der Demenz des US-Präsidenten war ein Unfall und nicht geplant. Ich habe keine schlussendlichen Beweise dafür. Aber eines ist sicher: Auch dem tiefen Staat der USA unterlaufen Fehler.

Joe Biden wäre ohne Schutz und Unterstützung aus dem tiefen Staat nie und nimmer Präsident geworden. Er ist ein Produkt des „Regimes der Manager“, welches der amerikanische Autor James Burnham noch während des Zweitens Weltkriegs als in Zukunft dominierende politische Struktur in den USA und ihrer unmittelbaren Einflusssphäre identifizierte.

Dieses Regime fühlt sich niemandem gegenüber verantwortlich als sich selbst. Etwaige Brosamen, die für andere außerhalb des inneren Zirkels der Macht abfallen, dienen allein der Ruhigstellung der Peripherie.

Ein Regime der Manager ist notwendigerweise ein Konglomerat, eine mehr oder weniger stabile Zweckallianz von rivalisierenden „Clans“ innerhalb des tiefen Staats. Somit ist der tiefe Staat zwar mächtig, aber nicht allmächtig.

Ich verweise auf die Nominierung und die Wahl Donald Trumps 2016 als jüngeres Beispiel. Dass diese Ereignisse nicht vom Regime geplant waren, beweist das sofortige präzedenzlose Ausrasten – das „Trump derangement syndrome“ – der gesamten Medienbranche, der gesamten Unterhaltungsbranche und der gesamten Bildungsbranche – und der erst am Ende seiner Amtszeit ins Leere laufende, unermüdlich ablaufende Versuch, Trump irgendwie mit einer illegalen Unterstützung aus Russland in Verbindung zu bringen.

2020 benötigte das Regime einen brauchbaren Kandidaten für die Fassade eines demokratischen Wechsels. Der zunehmend inhaltsleere Ex-Vizepräsident Joe Biden war die für die unterschiedlichen Clans ideale Kompromissfigur. Zwar muss ihnen die beginnende Demenz schon vor vier Jahren bekannt gewesen sein, aber das spielte ihnen sogar in die Hände: Ein solcher Mensch braucht noch mehr und intensivere Betreuung durch „Experten“, als andere Präsidentschaftskandidaten oder Präsidenten.

Im Verlauf der Kandidatenaufstellung unterlief dem Regime aber ein Fehler. Ein für Gremien aller Art typischer Fehler. Es dachte nicht über vier Jahre hinaus. Vielleicht hoffte es, bis 2024 das Problem Trump erledigt zu haben, wie auch immer. In der Hinsicht hat es sich verkalkuliert – bisher. Der Verlauf der Präsidentschaftsdebatte am 27. Juni mit dem offensichtlichen Versagen Bidens bedeutet, dass dem Regime die Zeit zum Handeln noch knapper wird als ohnehin schon. In so einer Situation ist es möglich, dass ihm noch mehr Fehler unterlaufen.

Es gibt konkurrierende Verschwörungstheorien, die von einem geplanten weichen Coup ausgehen, an dessen Ende zum Beispiel Michelle Obama die neue Kandidatin der Demokraten sein wird. Möglich. Der wesentliche Punkt an diesem ganzen Vorgang ist jedoch ein anderer. Und der hat mit dem eben verwendeten Wort „Verschwörungstheorie“ zu tun.

Dieses Wort, so heißt es, wurde einst von der CIA nach dem Mord an John F. Kennedy geschickt in den öffentlichen Diskurs eingefädelt. Damit wurden seither Leute regelmäßig diskreditiert, die echten Verschwörungen innerhalb des tiefen Staates auf der Spur waren und sind. Mit dem jüngsten Biden-Debakel – ob geplant oder aus Versehen ist, wie gesagt, zweitrangig – hat diese verbale Allzweck-Verteidigungslinie des tiefen Staats einen schweren Schaden erlitten. Zu viele Menschen erinnern sich an zu viele Gelegenheiten, an denen es aus dem Weißen Haus und aus den Medien tönte, Spekulationen über Bidens Geistesgesundheit seien „Desinformation“ und üble Verschwörungstheorien von den Republikanern um Donald Trump.

Zu viele Journalisten fühlen sich jetzt vor aller Welt bloßgestellt. Sie tun zur Gesichtswahrung zwar so, als seien sie total überrascht. Sie kritisieren ihre Quellen – jetzt –, um zu überspielen, dass sie zuvor nie kritisch nachgefragt haben oder, wenn doch, sich haben einschüchtern lassen. Aber eine beträchtliche Zahl an Zeitgenossen wird ein Aha-Erlebnis gehabt haben. Wer immer in Zukunft versuchen wird, seriöse Verschwörungstheorien „wegzudiffamieren“, dem wird ein „Denk an Biden“ entgegenschallen. Das heißt nicht, dass diese Diffamierungsversuche aufhören werden. Es bedeutet aber, dass sie von nun an deutlich an Wirkungskraft verlieren.

Dieses, das wesentliche, Ergebnis der Präsidentschaftsdebatte vor über zwei Wochen ist ein weiteres Beispiel der seit der Jahrtausendwende ablaufenden und noch immer an Fahrt gewinnenden „Internet-Reformation“. Vorhersehbar ist, dass das Regime in den kommenden Jahren drastischere Maßnahmen ergreifen wird, um sich zu schützen. Ich tippe auf eine Häufung der „Methode Assange“, bei der missliebige Zeitgenossen, die sich weigern, missliebige öffentliche Äußerungen zurückzunehmen, mit Klagen überhäuft werden, oder gleich ganz „verdunstet“ werden, um ein hier passendes Wort aus dem Fundus George Orwells zu verwenden.

Das ändert aber am Verlauf der Internet-Reformation langfristig nichts – selbstverständlich mit Ausnahme der Opfer solcher repressiven Taten und deren Angehörigen. Wesentlich ist, dass der „Fall Biden“ mal wieder zeigt, dass es den totalen Totalitarismus nicht gibt und nicht geben kann. Der Mensch ist fehlbar – auch die Mitglieder des innersten Zirkels der Macht des Regimes der Manager. Sie werden weiter Fehler machen. Bis irgendwann ihr ganzes Kartenhaus aus Lug, Betrug und Schlimmerem so gründlich zusammenbricht wie eine gewisse Mauer in Berlin. 


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