„Covid-Stress": Die Lüge hat sich längst verstetigt
Corona ist zurück in den Medien
Italien war während Covid eine Bastion des Wahnsinns. Das Land half maßgeblich mit, das Virus der Angst in der westlichen Welt zu verbreiten. Doch nicht nur die totalitären Maßnahmen der italienischen Regierung schockierten mich in den vergangenen Jahren, sondern vor allem auch die Folgsamkeit der Italiener, die die Restriktionen, zumindest so meine Beobachtung von außen, oftmals einfach hinnahmen und im europäischen Vergleich wenig Widerstand leisteten. Die einzigen Maskenträger, die ich im Sommer 2021 in Südalbanien angetroffen habe, waren dann auch passenderweise italienische Touristen.
Politik und Medien haben im Frühling 2020 die Angst ganz bewusst in die Wohnzimmer transportiert. Die Bilder aus Bergamo haben bestimmt bei den Menschen in Italien noch mehr Eindruck hinterlassen als hier. Und sie haben zu teilweise psychotischen Verhaltensweisen vieler Menschen geführt. Doch in den seltensten Fällen eskalierte das Ganze dann so wie bei einem Paar auf Sizilien. In einem Vorort von Messina tötete damals im Frühjahr 2020 ein 30 Jahre alter Krankenpfleger seine 27-jährige Freundin, die am Ende ihres Medizinstudiums stand. Als Grund gab der inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilte Antonio de Pace an, er habe unter panischer Angst vor einer Covid-Infektion gelitten, weil seine Freundin Halskratzen verspürte und ständig hustete. Doch statt seinem ursprünglichen Plan zu folgen und für einige Zeit zu seinen Eltern zu ziehen, kam es zum Streit, an dessen Ende er sie erwürgte.
Keiner würde heute noch über diesen Fall sprechen, wenn nicht der römische Kassationsgerichtshof die lebenslange Haftstrafe gegen de Pace vergangene Woche aufgehoben hätte. Die Begründung des Gerichts war dabei nach übereinstimmenden Medienberichten „Covid-Stress“, der sich bei der Urteilsfindung möglicherweise strafmildernd auswirken könnte. Nun ist die Empörung in Italien über das Urteil groß. Und nicht ganz zu Unrecht, finde ich. Denn Millionen Menschen auf der Welt hatten zum damaligen Zeitpunkt Angst vor Covid. Doch nur die allerwenigsten wurden dadurch zum Mörder. Und ich frage mich auch, wie wohl das Gericht geurteilt hätte, wenn ein Italiener im „Covid-Stress“ statt seiner wehrlosen Freundin einen Politiker oder Polizisten umgebracht hätte – oder vielleicht gar einen Richter. Hätte er seine Covid-Angst dann immer noch strafmildernd geltend machen können?
Gleichzeitig ist es schon auch eine bizarre Situation, dass derselbe Staat, der diese Hysterie erst geschürt hat, nun über jemanden richtet, der der offiziellen Propaganda geglaubt und in seinem Wahn angenommen hat, seine letzte Stunde habe geschlagen, weil die Freundin ein bisschen hustet. Ich halte nichts von Gefängnisstrafen für gewaltlose Delikte. Doch Mord verdient eine harte Strafe. Auch in einer herrschaftsfreien Gesellschaft würde Mord bestraft werden, mutmaßlich sogar wesentlich härter als in den meisten westlichen Staaten heute. Mich stört an dem ursprünglich lebenslangen Urteil gegen de Pace daher auch weniger die Härte als vielmehr, wer dieses Urteil ausgesprochen hat. Und das Gleiche denke ich mir ebenfalls beim Richterspruch aus Rom.
Denn wenn man sieht, was alles so als strafmildernd vor europäischen Gerichten durchgeht, kann man natürlich auch die Sichtweise vertreten, dass der künstlich erzeugte Stress durch die Flut an sorgfältig ausgesuchter Propaganda einen strafmildernden Faktor darstellen kann. Doch wenn staatliche italienische Richter nach all den Verbrechen, die der italienische Staat in den vergangenen Jahren an den eigenen Bürgern begangen hat, mit Covid-Stress argumentieren, hat das für mich einfach einen faden Beigeschmack. Und warum sollte gerade ein staatliches Gericht in der Lage sein, aufzudröseln, welchen Anteil Covid-Stress an der Tat gehabt hat. Der Vater der Getöteten etwa hält dies lediglich für eine Schutzbehauptung und bestreitet vehement, dass dies überhaupt eine Rolle bei dem Verbrechen gespielt habe. Ich kenne den Fall nur aus den Medien und spreche zudem kein Italienisch, deswegen bin ich nicht in der Lage, mir eine Meinung zur Motivation de Paces zu bilden. Am Ende zählt für mich, dass es de Pace war, der Gewalt initiiert hat und dabei einer unbewaffneten, hilflosen Frau das Leben nahm. Welche Rolle spielt da eigentlich noch die Motivation?
Die Aufhebung des Urteils kommt zu einem interessanten Zeitpunkt, denn die Covid-Thematik ist gerade auch hier wieder landauf, landab in den Medien. Unsere Regionalzeitung, die „Nürnberger Nachrichten“, etwa warnen bereits vor neuen Covid-Einschränkungen in Urlaubsländern während der Sommerferien, da dort die Inzidenzen explodierten. Mir ringen solche Texte nur noch ein müdes Lächeln ab und ich wundere mich über Leute, die dem nach wie vor Beachtung schenken. Ähnlich kalt lassen mich dieser Tage übrigens auch die durchgestochenen Covid-Protokolle des Robert Koch-Instituts. Dass die „Pandemie der Ungeimpften“ keine wissenschaftliche Grundlage hatte und die Verantwortlichen das auch wussten, bestätigt lediglich das, was die Kritiker des staatlichen Covid-Terrors die ganze Zeit gesagt haben. Wie naiv muss man sein zu glauben, dass all die Hetze und Ausgrenzung gegen Umgeimpfte, der gezielt geschürte Hass gegen alle, die sich damals nicht für den Piks einreihen ließen, einer echten Sorge von Politikern vor einem ausufernden Infektionsgeschehen entsprangen? Es ging um Kontrolle! Zu jedem Zeitpunkt! Im März 2020 genauso wie in den Impfwintern 2021 und 2022.
Doch diejenigen, die damals brav mitgemacht haben, scheinen die Enthüllungen kaum zu interessieren. Der stellvertretende „Cicero“-Chefredakteur Ralf Hanselle hat es, glaube ich, ganz gut zusammengefasst, wenn er schreibt: „Man kann die RKI-Files vermutlich so lange entschwärzen, bis selbst die einzelnen Sätze und Wörter im Protokoll strahlend weiß erscheinen; man kann sie vorwärts und rückwärts lesen oder gar von der Kanzel rezitieren lassen: Der Wahrheit wird man damit nicht mehr auf die Sprünge helfen. Das sogenannte Corona-Narrativ hat sich derart tief ins Unbewusste der Deutschen eingegraben, dass selbst wider besseres Wissen und entgegen der Faktenlage weiterhin an unzähligen Halbwahrheiten, wenn nicht in Teilen sogar an kleinen Lügen festgehalten wird.“
Dabei kann von „kleinen" Lügen ja wohl wirklich nicht die Rede sein. Doch die wenigsten gestehen sich eben gerne ein, dass sie drei volle Jahre lang einer Lüge nach der anderen geglaubt haben und dadurch nicht nur sich und ihren Kindern die Luft zum Atmen und den Kontakt zu Freunden und Verwandten nehmen ließen, sondern sogar mit einer experimentellen Gen-Therapie, die ihnen ebenjene Lügner als rettende Impfung verkauften, ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzten. Deswegen hat die „Pandemie der Ungeimpften“ auch gute Chancen, sich als eine weitere deutsche Lebenslüge zu etablieren – ungeachtet der Fakten, die nun für jeden auf dem Tisch liegen müssten. Und doch wage ich folgende Prognose: Sollte ein Umfrageinstitut irgendwann gegen Jahresende die Frage stellen, ob die Ungeimpften ein Treiber der Pandemie gewesen seien, würde ein Großteil der Deutschen dies immer noch bejahen.
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