„Aus Versehen based“: „Correctiv“-Senior Reporter fordert Spaltung Deutschlands
Auch ein blindes Huhn …
von Sascha Koll
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Marcus Bensmann, Senior Reporter für das hochumstrittene Medienhaus „Correctiv“, das durch eine erfundene Wannseekonferenz und angebliche „Faktenchecks“ bekannt ist, erzielte am 29. Juli einen Volltreffer.
Vermutlich wollte er sich bloß über die Wähler im Osten Deutschlands brüskieren, die ein anderes Verständnis von Demokratie haben als die Regenbogenstalinisten der deutschen Presselandschaft, doch tatsächlich spricht er eine urlibertäre Forderung aus.
Auf einen Post des CDU-EU-Abgeordneten Dennis Radtke, der sich angesichts einer möglichen Koalition zwischen CDU und BSW um die DNA seiner Partei sorgte, antwortete Bensmann mit einem Repost: „Dann sollten wir lieber über eine Trennung nachdenken. Es kann nicht sein, dass eine Mehrheit der ehemaligen DDR-Bürger, die nur ein Sechstel der Gesamtbevölkerung stellen, mit der Westbindung das Erfolgsmodell der Bundesrepublik zerstören. Die Tschechoslowakei hat es vorgemacht.“
Wenn man sich partout nicht mehr einigen kann, ist es besser, getrennte Wege zu gehen. Sezession ist ein Weg, den nicht wenige Libertäre als Lösung für das aktuelle Problem immer totalitärer werdender Herrscher ansehen. Die Idee eines Europas der tausend Liechtensteins soll durch mehr Wettbewerb die Herrscher zähmen. Ein tyrannisches Regime ist viel einfacher zu verlassen, wenn die Grenze zu einem „freundlicheren“ Herrschaftsgebiet nur wenige Kilometer entfernt ist. Machtbesessenen und inkompetenten Herrschern laufen die Bürger in Scharen davon, wenn die Nachbarstadt mehr Freiheit und damit Wohlstand verspricht. Der weniger räuberische Gauner wird sich durchsetzen und damit Druck auf alle anderen aufbauen, es ihm gleichzutun – so zumindest die Idee.
Ich würde gerne sehen, wie sich Thüringen, Sachsen und Brandenburg von der Bundesrepublik abspalten, auch wenn ich nicht daran glaube, dass eine AfD-Regierung im Osten auch nur einen Bruchteil besser machen würde als ihre sozialistischen Genossen aus dem Westen. Auch einer Ost-AfD fehlt die Wirtschaftskompetenz, um die dann ehemaligen Bundesländer wieder auf Vordermann zu bringen. Auch sie verstehen nicht, dass jeder Eingriff in die Wirtschaft immense Nachteile mit sich bringt. Sie wollen ebenso auf Teufel komm raus besteuern wie die Altparteien. Sie wollen Schulen, Krankenhäuser, Rentenkassen, Infrastruktur in Staatshand – weil das ja immer so klasse funktioniert hat. Trotz allem würde ich das Experiment des geteilten Deutschlands gerne noch einmal sehen; vielleicht zündet ja doch der Funke der Vernunft und es entsteht wieder ein Wettbewerb um das bessere System: Sozialismus gegen Kapitalismus.
Interessant fand ich auch die Reaktionen unter Bensmanns Post. National- und Internationalsozialisten, Patrioten, Demokraten und sogar sogenannte Liberale bliesen aus einem Horn: „Demokratiegefährdend und staatsdelegitimierend“, „Was ist denn das für ein Demokratieverständnis?“, „Aber ansonsten geht es Ihnen gut?“, „Sind Sie sicher, dass Sie das Prinzip Demokratie verstanden haben?“ und „Woran hatten Sie gedacht? Etwas wie einen antifaschistischen Schutzwall?“ waren tatsächlich Aussagen aus den unterschiedlichsten politischen Richtungen. Die wenigsten erkannten eine Chance in dem Vorschlag der Spaltung, sondern verteidigten im Einklang wie die Lemminge auf Befehl ihre gottgleiche Demokratie. Ich fühlte mich ein wenig an die Show auf der Berlinale erinnert: „Es lebe die Demokratie! Es lebe die Demokratie!“
Anstatt den Vorschlag anzunehmen und zu sagen, „Okay, ihr macht euren Internationalsozialismus und wir unseren Nationalsozialismus“, muss unbedingt das Volk zusammengehalten und gleichermaßen ausgeraubt, verarscht und beherrscht werden. Wo kämen wir denn hin, wenn die einen sich für bessere Schulen, Kitas und Renten und die anderen sich weiterhin für die Radwege in Peru und feministische Projekte in Indien ausrauben lassen? Die nationalen Sozialisten wollen die Beute unter sich und die internationalen Sozialisten in der ganzen Welt verteilen. Beides ist nicht meine präferierte Wahl; ich wähle nicht, ausgeraubt zu werden. Doch warum nicht wenigstens vorerst auf diesem Feld durch Trennung für Frieden sorgen? Das kann mir mal wieder keiner erklären …
Es ist wie in dem schönen Beispiel, in dem ein Lehrer mit seiner Schulklasse Eis essen geht und die Sorte zur „Wahl“ – eigentlich zur Abstimmung – stellt. Der Lehrer gibt vor, dass die Kinder nicht aus allen Sorten ihre bevorzugte wählen können, sondern stellt Schoko und Vanille zur Auswahl. Schoko gewinnt mit 51 Prozent, obwohl selbst unter den Schoko-Kindern viele diese Sorte nur gewählt haben, weil sie das geringere Übel für sie war. Hätte man die Kinder frei aus allen Sorten wählen lassen, wäre ein Ergebnis von 51 Prozent für Schoko undenkbar gewesen. Aber da die Klasse vom Lehrer gleichgemacht werden musste, müssen nun alle Schoko-Eis essen. Ohne Gleichmacherei hätten zumindest beide Gruppen ihr persönliches geringeres Übel bekommen; so bekamen 49 Prozent das für sie größere.
Überträgt man den Sinn dieses Beispiels auf das gespaltene Deutschland, könnten die Ossis so ihre heiß geliebten Parteien AfD und BSW haben und die Wessis ihre neosozialistische CDU in Koalition mit den ökofaschistischen Grünen. Klar, für mich wäre das keine große Verbesserung, da ich die Sezession bis zur eigenen Grundstücksgrenze bevorzuge (in dem Beispiel von oben jede Sorte Eis zur Auswahl lassen), aber vielleicht könnte man so dem nervtötenden und mittlerweile unerträglich dummen Gehetze von beiden Seiten erst einmal Einhalt gebieten.
Deshalb: Sezession jetzt!
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