Freiheit der Popkultur: Der Polar-Express: Ein moderner Weihnachtsklassiker
Ein Film über Glaube und die Magie der Festtage
So modern ist er mit seinen 21 Jahren gar nicht mehr, und ich kann Ihnen sagen, dass ich dachte, er wäre eher 15 Jahre alt. Ein Klassiker ist er aber allemal. Denn er hat wirklich alles, was ein Weihnachts-Evergreen braucht. Ich persönlich liebe ihn, und er ist für mich eine zehn von zehn im Weihnachtsfilm-Ranking. Er fängt die Magie der Festtage perfekt ein. Tom Hanks gibt wirklich alles, und das Worldbuilding ist fantastisch. Er ist wirklich abenteuerlich in seiner Handlung, aber er ist unfassbar geerdet in seinen Botschaften. Weihnachten ist für mich genau das. Meine Wohnung wird von 20.000 kleinen LEDs in allen Farben beleuchtet, der Weihnachtsbaum ist überladen behängt, bei den Geschenken für meine Kinder bin ich sehr großzügig, aber am Ende ist das alles nur für das Lächeln und Lachen der Kinder, für die ruhige Zeit mit der Familie. Viel Tam-Tam für die einfachste Sache der Welt. Das ist für mich Weihnachten, und das macht für mich auch einen Film für diese Jahreszeit aus. Wenn Sie ihn nicht gesehen haben, dann bitte ich an dieser Stelle, es zu tun, bevor Sie weiterlesen.
Handlung (Spoilerwarnung)
Die Handlung von „Der Polar Express“ spielt an einem verschneiten Heiligabend in den 1950er Jahren und dreht sich um einen jungen Jungen, der zunehmend am Weihnachtsmann zweifelt.
Der Protagonist, oft als „Hero Boy“ bezeichnet, liegt wach in seinem Bett und wartet auf Beweise für die Existenz von Santa Claus, als plötzlich ein gewaltiger, magischer Zug – der Polar Express – vor seinem Haus anhält. Zögernd steigt er ein, geleitet vom charismatischen Schaffner, und trifft auf andere Kinder, die ebenfalls auf dem Weg zum Nordpol sind. Unter ihnen sind die „Hero Girl“, ein selbstbewusstes Mädchen, das den Jungen unterstützt; der „Know-It-All Kid“, ein Besserwisser; und der „Lonely Boy“ Billy, der aus ärmeren Verhältnissen stammt und anfangs isoliert wirkt. Die Reise ist voller Abenteuer und Herausforderungen: Der Zug rast durch schneebedeckte Wälder, über gefrorene Seen und steile Berge. Es gibt spannende Momente, wie eine riskante Fahrt über ein zugefrorenes Gewässer, das unter dem Gewicht des Zuges einzubrechen droht, oder Begegnungen mit mysteriösen Figuren wie dem Hobo, einem geisterhaften Obdachlosen auf dem Dach des Zuges. Diese Ereignisse testen den Mut und die Freundschaft der Kinder. Am Nordpol angekommen, erleben sie die magische Welt der Elfen und des Weihnachtsmanns. Der Höhepunkt ist die Zeremonie, bei der der Weihnachtsmann das erste Geschenk der Saison vergibt – eine silberne Glocke vom Schlitten der Rentiere. Der Hero Boy erhält sie als Symbol seines wiedererweckten Glaubens. Die Geschichte endet damit, dass der Junge nach Hause zurückkehrt und erkennt, dass die Glocke nur von denen gehört werden kann, die wirklich glauben. Als Erwachsener, der die Erzählung aus der Retrospektive berichtet, betont er, dass der Zauber von Weihnachten nie vergeht, solange man daran festhält.
Produktion
Die Produktion von „Der Polar Express“ markiert einen Meilenstein in der Filmgeschichte, da es der erste vollständig animierte Spielfilm war, der Motion-Capture-Technologie für alle menschlichen Charaktere einsetzte. Regisseur Robert Zemeckis, bekannt für Filme wie „Forrest Gump“ und „Zurück in die Zukunft“, wollte die Essenz des Buches von Chris Van Allsburg einfangen und entschied sich für diese innovative Methode, um reale Schauspielleistungen in eine animierte Welt zu übertragen. Die Dreharbeiten begannen im Juni 2003 und dauerten etwa ein Jahr, wobei Sony Pictures Imageworks für die visuellen Effekte verantwortlich war. Motion Capture, auch als Performance Capture bekannt, ermöglichte es, die Bewegungen und Mimik der Schauspieler präzise zu erfassen und in digitale Modelle umzuwandeln. Die Darsteller trugen spezielle Anzüge mit Markern, und Kameras zeichneten ihre Auftritte auf. Dies erlaubte es, Szenen in einer leeren Halle zu drehen, ohne aufwändige Sets, und später die Umgebungen digital hinzuzufügen. Zemeckis experimentierte mit dieser Technik, um eine hyperrealistische, doch traumhafte Ästhetik zu erzeugen, die an die Illustrationen des Buches anknüpft. Der Film wurde in IMAX 3D veröffentlicht, was seine immersive Qualität verstärkte. Das Budget betrug rund 165 Millionen US-Dollar, und der Film spielte weltweit über 310 Millionen ein. Trotz anfänglicher Kritik an der „uncanny valley“-Ähnlichkeit der Animation – wo die Figuren fast zu real wirken, aber doch unheimlich – wurde die Technik als bahnbrechend gefeiert und ebnete den Weg für spätere Filme wie „Avatar“. Zemeckis sicherte sich die Rechte am Buch, indem er Van Allsburg überzeugte, dass die Motion-Capture-Technik seine Vision treu umsetzen würde. Die Musik von Alan Silvestri und Songs wie „Believe“ von Josh Groban trugen zur festlichen Atmosphäre bei.
Tom Hanks
Tom Hanks ist nicht nur der Star von „Der Polar Express“, sondern verkörpert gleich mehrere Rollen durch Motion Capture und Voice-Acting, was seine Vielseitigkeit unterstreicht. Er spielt insgesamt sechs bis sieben Charaktere, darunter den Hero Boy (als Erwachsener und in Motion-Capture), den Vater des Jungen, den Schaffner, den Hobo, den Ebenezer-Scrooge-Puppen, Santa Claus und den Erzähler. Diese Mehrfachbesetzung war eine bewusste Entscheidung von Regisseur Zemeckis, der mit Hanks bereits bei „Forrest Gump“ und „Cast Away“ zusammengearbeitet hatte, um eine kohärente emotionale Tiefe zu schaffen. Als Schaffner ist Hanks der charismatische Leitfaden der Reise, der die Kinder ermutigt und mit seinem markanten „All aboard!“ ikonisch wurde. Der Hobo, ein mysteriöser Geist auf dem Zug, repräsentiert Zweifel und Abenteuer, und Hanks verleiht ihm eine raue, philosophische Note. Santa Claus verkörpert er als warmherzige, weise Figur, die den Glauben belohnt. Besonders bemerkenswert ist, dass Hanks auch den Vater und den erwachsenen Hero Boy spricht, was die narrative Schleife schließt – der Erzähler ist der gealterte Protagonist. Hanks’ Beteiligung ging über das Acting hinaus: Er war Produzent und half bei der Entwicklung der Motion-Capture-Technik, indem er Szenen mehrmals aufnahm, um Nuancen einzufangen. Seine Leistung wurde gelobt, da er durch subtile Gesten und Stimmen die Charaktere unterschied, trotz der animierten Überlagerung. Hanks selbst beschrieb die Arbeit als „befreiend“, da die Technik ihm erlaubte, Rollen zu spielen, die physisch unmöglich wären. Seine Präsenz macht den Film zu einem persönlichen Triumph und trägt maßgeblich zur emotionalen Resonanz bei.
Weihnachtsgefühl
„Der Polar Express“ vermittelt ein intensives Weihnachtsgefühl, das auf Themen wie Glaube, Wunder und Gemeinschaft basiert und den Zuschauer in eine magische, nostalgische Welt eintauchen lässt. Der Film feiert den „Geist von Weihnachten“ als etwas Immaterielles, das durch den Klang der silbernen Glocke symbolisiert wird – nur wahre Gläubige können sie hören, was den Verlust des kindlichen Wunders im Erwachsenwerden thematisiert. Santa Claus wird als Brücke zwischen Realität und Spiritualität dargestellt, eine Figur, die den Übergang von Zweifel zu Überzeugung verkörpert. Die visuelle Pracht – schneebedeckte Landschaften, funkelnde Lichter am Nordpol und der dampfende Zug – erzeugt eine warme, festliche Atmosphäre, die an klassische Weihnachtsgeschichten erinnert. Themen wie Freundschaft und Inklusion, etwa durch Billys Integration, unterstreichen Werte wie Großzügigkeit und Mitgefühl. Der Film inspiriert zu Feiern mit Polar-Express-Themen, wie Partys mit Hot Chocolate und Zug-Dekorationen, die den Zauber nachahmen. Kritiker sehen darin eine Mahnung, das innere Kind in uns zu bewahren, und machen ihn zu einem zeitlosen Plädoyer für die Magie der Feiertage.
Fazit
Ich schließe mich der Meinung dieser Kritiker an. Kaum ein Film transportiert den Geist und die Seele von Weihnachten so wie der Polar-Express. Ich sehe ihn mir jedes Jahr mit meinen Söhnen an, und das seit sie auf der Welt sind. Er bettet alles, was wichtig ist, in eine aufregende Abenteuerreise mit Humor und Denkanstößen. Jedes Jahr, wenn ich ihn sehe, kann ich aufs Neue nicht glauben, wie funtastisch er ist und dass er nach so häufigem Ansehen noch immer in der Lage ist, mich zu berühren. Jedes Kind, das im Westen groß wird, sollte ihn gesehen haben, denn der Film thematisiert den Übergang von Kindheit zur Skepsis des Erwachsenenalters und feiert die Kraft des Glaubens an das Unmögliche.
Kommentare
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