07. Juli 2025 16:00

Ideologie im Endstadium Der Feminismus ist tot

Er weiß es bloß noch nicht

von Robert Grözinger drucken

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Bildquelle: Shutterstock Am Ende der illusionären Machtausübung: Frauen brauchen Männer, um zu überleben

Gerade findet die Fußballeuropameisterschaft der Frauen statt – und keiner schaut hin. Männer ignorieren sie oder lachen höchstens kurz darüber. Auch Frauen interessiert dieser Tage was ganz anderes, nämlich: Wo sind die ganzen Männer hin? Mehr dazu gleich.

Es zeichnet sich gegenwärtig ab, dass der Feminismus tot ist. Diese Ideologie, die nur im Okzident Wurzeln schlug, hat keine Antwort auf die größte Herausforderung des Westens der vergangenen 350 Jahre. So wie es derzeit aussieht, gibt es für das Abendland ausschließlich zwei mögliche Entwicklungen. Entweder der Islam übernimmt den Westen, zumindest Westeuropa. Dann ist der Feminismus dort tot. Und im Rest der Welt auch, denn sein Scheitern in dieser Sache in seiner Ursprungsregion wird für alle eine offensichtliche Lehre sein.

Die einzige andere Alternative – abgesehen von der totalen Vernichtung und Verwüstung des europäischen Kontinents – ist diese: Die von der europäischen Kultur geprägten Männer – das schließt Einwanderer prinzipiell nicht aus – entdecken ihre Männlichkeit (wieder) und hegen infolgedessen den Islam so erfolgreich ein, dass die europäische Kultur überlebt und sich weiterentwickelt. Auch dann ist der Feminismus tot.

Er ist jetzt schon praktisch tot, denn er hat keine Antwort auf die Herausforderung einer eindringenden Machokultur, die aufgrund von angeblichem „Rassismus“ einen höheren Rang in der marxistisch inspirierten Opferhierarchie reklamieren kann als „Frauen“.

Noch nicht ganz so tot ist der Feminismus im Hinblick auf seine andere große Herausforderung, nämlich durch die Genderbewegung, die den Frauen hart erkämpfte Privilegien streitig macht. Auffällig ist hier, dass die „TERF“ (transexkludierenen radikalen Feministinnen) nie offen Hilfe aus der Männerwelt ersuchen. Sie verlieren lieber den Kampf, als sich diese Blöße zu geben. Sie mögen hier und dort Siege erringen, wie etwa vor kurzem in Großbritannien, wo das Oberste Gericht entschied, dass in Gesetzestexten das Wort „Geschlecht“ immer das biologische Geschlecht bedeutet. Langfristig jedoch sind sie ohne Männer und deren physische Kraft ohne Chance gegen diese Bewegung. Sie mögen sich das nicht eingestehen, der Rest der Welt (m/w/d) versteht das aber sehr gut.  

Damit komme ich zur im ersten Absatz erwähnten Frage. „Wo sind die ganzen Männer hin?“ ist der Titel eines vor wenigen Wochen erschienenen längeren Artikels in der „New York Times“ (NYT), im Leitmedium also des „US Deep State“ und der selbstgefälligen Intelligenzia des gesamten Westens. Der Artikel hat im Internet viel Beachtung gefunden. Insbesondere bei jenen Männern, die dem Feminismus zunehmend kritisch gegenüberstehen. Zum Beispiel Brandon Smith, der den Text auf „lewrockwell.com“ kommentierte (siehe Link unten). Er betitelte seine Gedanken mit: „Feministinnen betteln um die Rückkehr der Männer, geben ihnen aber immer noch die Schuld für alles.“

In einem der ersten Absätze geht Smith ins Grundsätzliche: „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Feminismus jene Schlüsselbewegung ist, die den Erfolg der westlichen Kultur untergraben hat. Sein Eifer hat zur Zerstörung der Kernfamilie geführt (dem wichtigsten Faktor für eine gesunde Nation). Er hat dazu beigetragen, den Beinahe-Zusammenbruch des Westens zu ermöglichen. Dieses Problem muss angegangen werden, bevor es zu spät ist.“   

Wie andere Kommentatoren auch, stellt Smith fest, dass die NYT-Autorin zwar das Problem richtig erkannt habe, sich aber scheue, die wahren Ursachen zu nennen. Mit acht Punkten, die er nennt, will er ihr auf die Sprünge helfen. Zunächst erwähnt er, dass die Autorin des NYT-Artikels, eine Chicagoerin mit Namen Rachel Drucker, „50-plus“ Jahre alt ist. Es verrate viel darüber, warum moderne Frauen ahnungslos sind, wenn diese Dame „sich immer noch nach lockeren Sitcom-Begegnungen sehnt, als wäre sie in ihren 20ern“. Der Feminismus habe Frauen glauben lassen, „sie könnten das Leben nach ihrem eigenen Zeitplan gestalten. Das können sie nicht.“

Weiter: „Westlichen Frauen wurde beigebracht, dass sie in ihren 20ern Party machen und dann in ihren 30ern oder 40ern eine ernsthafte Beziehung eingehen können. Das bedeutet, dass sie mindestens ein Jahrzehnt lang ihre besten Aussichten ignorieren. Ihre Ideologie führt dazu, dass sie auf den Beziehungsmarkt gehen, wenn ihr Wert für die Ehe am geringsten ist.“

Aber: „Männer tolerieren das Konzept der sexuellen Revolution nicht mehr. Sie wollen kein Risiko mit Frauen eingehen, die Promiskuität für eine Tugend halten.“

Hinzu komme: „Die Feministinnen der dritten Welle haben den größten Teil der letzten 20 Jahre damit verbracht, den Männern zu sagen, sie seien das Böse schlechthin, weil sie männlich sind und den Frauen nachstellen wollen.“ Also hätten die Männer getan, was von ihnen verlangt wurde: „Sie haben mit dem Nachstellen aufgehört. Sie haben andere, interessantere Beschäftigungen wie ihre Karrieren und Hobbys gefunden.“ Er fügt in direkter Ansprache an Feministinnen gerichtet hinzu: „Wenn ihr wollt, dass die Männer zurückkommen, solltet ihr euch vielleicht für all die Jahre der Verleumdung entschuldigen.“

Zudem überschätzten moderne Frauen stark „die Nützlichkeit von Sex als Tauschmittel, um sich einen Mann zu sichern.“ Wenn sie wollen, dass ein Mann bleibt, müssten sie ihm Liebe engegenbringen und Respekt zeigen und „nicht nur das, was in ihrer Hose ist.“

Wenn es darum geht, alleine zu leben, hätten Männer den Vorteil, weit besser dafür konditioniert zu sein, so Smith weiter. Das größte offene Geheimnis über die Geschlechterbeziehungen, das moderne Frauen noch immer nicht verstehen, sei eben nicht, dass Männer „schwach“ sind, mit „Boss Babes“ nicht umgehen können und „femininer“ werden sollten; sondern dass Männer vor allem eines wertschätzen: Ruhe und Frieden. Für Frauen, die Ruhe und Frieden nicht bieten können, habe „kein Mann, der über ein Mindestmaß an Selbstwertgefühl verfügt, eine Verwendung“. Feministinnen „bieten das Gegenteil von Ruhe und Frieden und haben deshalb keinen Wert.“

„Wie alle marxistischen Bewegungen“, setzt Smith seine Gedanken fort, sei der Feminismus „von Macht besessen“. Feministinnen wollten Macht und Kontrolle, nicht nur über ihr eigenes Leben, sondern über die ganze Welt. Das zu erreichen sei für Frauen eine Illusion, so Smith. An die NYT-Autorin direkt gewandt schreibt er: „Männer formen weiterhin alles um sie herum. Jedes Versorgungsunternehmen, jede Notwendigkeit, jede Regierung, fast jedes Unternehmen, ihre Sicherheit, ihre Fähigkeit, frei zu sein – all das hängt von Männern ab. Sie“ – Frauen im Allgemeinen – „haben keine Macht und werden sie auch nie haben.“

Manchmal wird spekuliert, dass die Feminisierung der westlichen Politik unbewusst dafür verantwortlich ist, dass die Schleusentore für junge Männer aus der patriarchalischsten Machokultur geöffnet wurden. Darüber mögen Psychologen abschließend urteilen. Auch darüber, dass die Überbetonung des Femininen die Genderbewegung befeuert hat. Es wäre höchst ironisch und lehrreich, wenn sich herausstellte, dass der Feminismus sich seine zwei Totengräber zwangsläufig selbst erschaffen hat.

Wo wir gerade von Psychologie sprechen: Der Psychologe Jordan Peterson lieferte kürzlich im Rahmen eines Vortrags eine hochinteressante Definition dessen, was eine Frau ist (siehe Link unten). Die Frage nach dieser Definition ist im gegenwärtigen Kulturkampf eine potente Waffe in den Händen der an reale Tatsachen Glaubenden.

Petersons Definition habe ich so noch nie gehört. Demnach sei der Unterschied zwischen Mann und Frau in den Chromosomen zwar wichtig, aber nicht grundlegend. Die grundlegende Definition ist diese: Die Frau sei „jenes Geschlecht, das mehr zur Reproduktion beiträgt“. Etwas später sagt er: „Das mehr für die Reproduktion opfert.“ Diese Definition ist faszinierend, aber – in beiden Versionen – meiner Meinung nach etwas verkürzt, vermutlich weil der kanadische Professor sie mehr oder weniger spontan während eines fast 90-minütigen Vortrags präsentiert. Sie schlösse zum Beispiel unfruchtbare Frauen aus. Eine präzisere Fassung wäre vielleicht: Die Frau ist jenes Geschlecht innerhalb des menschlichen Wesens, dessen biologischer Aufbau dergestalt ist, dass nur er grundsätzlich in der Lage ist, den größeren Beitrag zur Reproduktion zu liefern, oder das größere Opfer für die Reproduktion zu erbringen.   

Mit der Zentrierung um den Begriff der Reproduktion verankert Peterson seine Definition der Frau in das Element der Zukunftsorientierung. Diese wiederum ist dem libertären Ökonomen Hans-Hermann Hoppe zufolge das notwendige Kennzeichen einer „natürlichen Elite“.

Der Feminismus dagegen war, wie Smith sagte, machtorientiert. Man kann hinzufügen: Gegenwartsorientiert. Es scheint, als sei sein Moment in der Geschichte vorbei. Sollte der Westen als solcher überleben wollen, täte er gut daran, diese im Sterben liegende Ideologie hinter sich zu lassen, die Petersonsche Definition der Frau zu institutionalisieren und zukunftsorientiert sich einer Welt zuzuwenden, die besser ist als die, die uns der gegenwärtige Kommunismus androht.

Quellen:

Feminists Are Begging for Men To Come Back But Still Blame Them for Everything (Brandon Smith, lewrockwell.com)

Definition dessen, was eine Frau ist (Jordan Peterson im Vortrag „The Hidden Key to a Fulfilling Life“, Youtube, mit entsprechendem Zeitstempel)


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