07. Juli 2025 21:00

Die unsägliche Klimaschutzpolitik Hitze als unser Versagen?

Tja, es ist Sommer, Baby …

von Klaus Peter Krause drucken

Artikelbild
Bildquelle: Designate / Shutterstock Sommer 2025: Deutschland in Hitzehysterie

„Diese Hitze ist unser Versagen. Diese Temperaturen sind nicht normal. Sie sind eine gefährliche Erinnerung daran, dass wir beim Klimaschutz kläglich versagen“ („Lübecker Nachrichten“ vom 2. Juli 2025). Man mag diesen Schwachsinn nicht mehr lesen und hören. Kaum gibt es mal ein paar sommerliche Hitzetage hintereinander, tischt man ihn uns prompt abermals auf. Die, die solche Sprüche verbreiten, sind arme Irre (oder Irregeführte), wir anderen ebenfalls arme, aber ihre armen Opfer – wir als die Opfer einseitig und fehlinformierender Medien, Opfer fast aller unserer Politiker und politischen Parteien (Ausnahme: AfD), Opfer politischer Unternehmer und angepasster Wissenschaftler, Opfer von Institutionen im In- und Ausland und Opfer von allen diesen Tätern, die mit der Klimaschutzpolitik Geschäfte machen und Gewinne einstreichen oder sich zusätzliche Machtbefugnisse verschaffen.

Die Opfer sind die Mehrheit und der Minderheit der Täter ausgeliefert

Die Opfer der unsäglichen Klimaschutzpolitik sind die Mehrheit, die Täter die Minderheit, aber eine politisch und wirtschaftlich starke. Diese Mehrheit ist der Minderheit ausgeliefert, die vorgibt, ihre Klimaweisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Die Opfer sind Opfer, weil die meisten von ihnen nicht genug Ahnung haben. Und jene, die Ahnung haben, dringen nicht durch, weil ihnen die Macht fehlt. Die Täter sind Täter, weil sie Macht haben und auf Gewinn aus sind. Nicht genug Ahnung haben solche Opfer, die sich dem Übermitteln von widerlegendem Tatsachenwissen verweigern. Oder die das Übermitteln gar nicht erreicht, weil sie den Übermittlern zu fernstehen. Oder die sich dem Übermitteltem, wenn es sie dennoch erreicht, argumentativ nicht gewachsen fühlen. Daher haben die Täter leichtes Spiel. Noch, denn es zeichnet sich eine Gegenbewegung ab.

Im Sommer ist gelegentliche Bruthitze auch in nördlichen Erdbreiten üblich

Die Tage mit der Bruthitze sind natürlich schon wieder vorbei, wie es immer war. Erträglichere, darunter wunderbare Sommertage haben sie abgelöst – meist nach Gewitter und Unwetter. Aber jetzt im Juli und dann im August haben wir hier in den nördlichen Breitengraden Hochsommer, also wird die eine und andere Bruthitze nochmals über uns kommen. Die Journalistin, die ich eingangs zitiert habe, meint, sich einer der üblichen Kritiken entziehen zu können. Daher schreibt sie, als Erstes werde ihr jetzt sicher wieder entgegenhalten „Früher gab es auch schon heiße Tage“. Stimmt, räumt sie ein, „doch früher waren es gerade einmal eine Handvoll Tage, die die 30-Grad-Marke überschritten. Heute sind 30 Grad die neue Normalität im Sommer.“ Meines Wissens trifft das nicht zu, sondern ist nur eine Behauptung der Klimaschutz-Gewinnler und ihrer desinformierten Klimaschutz-Gläubigen.

Warm- und Kaltperioden gab es in der Erdgeschichte schon immer

Es kann aber auch gut sein, dass sich das Erdklima tatsächlich erwärmt, aber wenn, dann nicht (oder nur unwesentlich) durch das emittierte CO2, das beim Verbrennen von Kohle, Erdgas und Erdöl entsteht. Warm- und Kaltperioden mit großen Zeitabständen hat es in der Erdgeschichte schon immer gegeben, ganz ohne menschenverursachte CO2-Emissonen. Die Hauptrolle spielt mit ihren wechselnden Aktivitäten die Sonne. In welcher Periode wir derzeit wirklich leben (oder gelebt haben) – wird es erdgeschichtlich wärmer, wird es kälter? –, werden die Menschen erst erfahren, wenn wir heutigen nicht mehr leben, wir selbst also gar nicht. Das ist der späteren Menschheit vorbehalten. Schade.

Eine Hitzebericht vom Juli 1957 – ganz ohne Klimaschutzwahn

Dass die Medien über starke Hitze und deren Folgen berichten, gehört zu deren Aufgaben. Dass sie es ihrem Publikum alarmistisch aufgeputzt servieren, ist normal. Sie suchen bei ihrem Publikum Aufmerksamkeit und kennen sich in der Effekthascherei routiniert aus. Das haben sie schon immer gekonnt und getan. So zum Beispiel die Zeitung „Bild am Sonntag“ vom 1. Juli 1957: „Menschen sterben an Hitzschlag und Sonnenstich. Wälder brennen. Die Städte lechzen nach Wasser. Auf Weiden und in Ställen geht das Vieh zugrunde. Bei 54 Grad im Gehäuse versagte die Bahnhofsuhr von Wanne-Eickel ihren Dienst. Kein Ende abzusehen! Örtliche Gewitter bringen keine Milderung. Die Sahara-Hitze strömt weiter aus Nordafrika nach Europa ein. Auch Österreich stöhnt unter der Hitze. Bei 40 Grad im Schatten fahndet die Wiener Polizei nach Wasserverschwendern.“ Was auffällt: damals keine Klimaschutzbeschwörung, kein Klimaschutzwahn, kein Verlangen nach weniger CO2. Das wirtschaftliche und politische Geschäft mit dem Klimaschutz war noch nicht erfunden. Heute läuft es wie geschmiert, auch im doppelten Sinne dieses Wortes.

Versagen beim Klimaschutz? Das Versagen ist der Klimaschutz selbst

Heute heißt es – ich zitiere nochmals – „Diese Hitze ist unser Versagen“. Und jene Journalistin schreibt weiter: „Denn es ist unbestreitbar, dass wir die hohen Temperaturen einer voranschreitenden Katastrophe zu verdanken haben. Die Erde heizt sich in einem beispiellosen Tempo auf. Hitzewellen nehmen zu – auch in ihrer Intensität. Klimaschutz bedeutet Hitzeschutz. Ohne stärkere Klimaschutzambitionen ist dieser Sommer nur ein Vorgeschmack auf die drohende Heißzeit.“ Versagen beim Klimaschutz? Unser Versagen ist ein ganz anderes. Unser Versagen ist der Klimaschutz selbst. Er hat sich, wie von den Initiatoren vorgesehen, zu einem Geschäft entwickelt, das ungeheure Gelder verschlingt, das die Menschen finanziell ausbeutet, das sie mit totalitären Maßnahmen überzieht, das zum Staatsinterventionismus pur geworden ist, das Länder, die ihm (wie vor allem Deutschland) tatsachenblind folgen, vom errungenen Wohlstand in die Armut führen. Eine „voranschreitende Katastrophe“ haben wir nicht „den hohen Temperaturen“ zu verdanken, sondern den staatlichen Klimaschutzmaßnahmen und ihren Agitatoren, die glauben oder vorgeben und sich anmaßen, mit dem Ausmerzen des anthropogenen CO2 einen Anstieg der Erdtemperatur verhindern zu können.

Mit Forderungen nach Hitzeschutz überschüttet

Hitze ist weniger schlimm als Kälte, Heißzeit weniger schlimm als Eiszeit. Vor Hitze kann sich der Mensch leichter schützen als vor Kälte. „In Europa sterben jährlich gut 20.500 Menschen an den Folgen hoher Temperaturen – aber 220.000 an den Folgen von Kälte. Für die USA fallen die Zahlen sogar noch deutlicher auseinander“ (Quelle „Tichys Einblick“, siehe untenstehenden Link). Mit der Panikmache im Klimaschutzwahn werden wir auch gleich mit Forderungen nach Hitzeschutz überschüttet: „Deutschland braucht endlich flächendeckend effektive Hitzeaktionspläne.“ – „Wir müssen unsere Städte angesichts des Klimawandels fit für die Zukunft machen“ – „Die Kliniken müssen auf mehr Extremwetter-Situationen vorbereitet sein, nur wenige verfügen über klimatisierte Räume“ – „Mehr Parks und Schatten, kühlere Ecken, hellere Häuserfassaden und nachhaltige Materialien wie Holz würden dabei helfen, die Städte zu kühlen“ – „Gründächer, entsiegelte und begrünte Schulhöfe, Schattenspender, Sonnensegel, Wärmeschutzverglasung müssten zum Schutz von Schülern und Lehrkräften Standard werden“. Und dergleichen mehr. Das kann man ja gern alles machen, denn es erleichtert den Menschen, Hitze zu ertragen. Vor allem aber: Es ist wirksamer und bei Weitem weniger teuer, als das Klima schützen zu wollen mit Windkraft, Photovoltaik und Vergärungsgas samt der ganzen staatlichen Regulierungs- und Interventionsbürokratie in irre vielen Gesetzen und Verordnungen.

Die beiden Dinge, die für die Klima-Profiteure überlebenswichtig sind

Rhetorisch fragt der Physiker Gerd Ganteför in seinem Essay „Klimapolitik mit Augenmaß“: „Warum lehnt der Großteil der Klimabewegung jede Abschwächung eines radikalen Klimaschutzes so heftig ab?“ Und gibt dazu diese Antwort: „Ein befreundeter Energie-Experte mit großer politischer Erfahrung fand das Verhalten der Klima-Akteure vollkommen nachvollziehbar. Für die Klimabewegung steht eine Menge auf dem Spiel. In den letzten Jahrzehnten sind in den westlichen Ländern unzählige Klimaforschungs-Institute gegründet worden. Auch an den Universitäten sind viele Lehrstühle eingerichtet worden. Unzählige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben attraktive Anstellungen gefunden. Auch die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) profitieren enorm von der immerwährenden Klima-Panik. Ganze Wirtschaftszweige leben vom Umbau des Energiesystems und von den hohen Energiepreisen. Für diese Akteure sind zwei Dinge überlebenswichtig: zum einen die Verteidigung ihrer Deutungshoheit gegenüber Außenstehenden, die ihre Dogmen anzweifeln; und zum anderen die ständige Maximierung der Klima-Panik, denn nur sie garantiert das Fortbestehen der enormen Investitionen der Gesellschaft in die Klimaforschung und die Energiewende. Die Energiewende ist für die Bürger extrem teuer und führt in den wirtschaftlichen und mentalen Niedergang“ (Ganteförs ganzen Essay finden Sie untenstehend).

Tja. Es ist Sommer, Baby

Jüngst machte sich Cora Stephan lustig über Luise Neubauer und die Hitzepanik: „Am heißen Juni ist das Klima schuld, beim kalten Mai war es das Wetter. Was haben wir gezittert im Mai und sogar noch im Juni! Bis wir allen Widerstand aufgaben und die Heizung wieder einschalteten … Die unermüdliche Mahnerin Luisa Neubauer musste sich lange zurückhalten. Doch jetzt gibt es kein Halten mehr. In Italien schmelzen die Straßen, postet sie auf X. ‚Worauf wartet man noch, wann ist es genug Klimakrise, um anzuerkennen, in was für eine Welt wir uns hineinkatapultiert haben und wie dringend eingelenkt werden muss?‘ Tja. Es ist Sommer, Baby, möchte man der Armen zurufen. Doch wir werden lange warten müssen, bis Luisa Neubauer den Unterschied zwischen Wetter und Klima erkannt hat“ („Weltwoche Daily online“ am 1. Juli 2025, siehe untenstehenden Link). Zur Ergänzung: Im März und April 2025 schien dauerhaft die Sonne, kein Regen, acht Wochen am Stück, stabile Großwetterlage in Deutschland und Umgebung. Aber kühl war’s.

„Tichys Einblick“: Der Siegeszug der Ökorealisten

Prof. Dr. Gerd Ganteför: CO2 hat (k)einen Einfluss auf das Klima??? Meine Reaktion (Youtube)

Luisa Neubauer auf X

„Die Weltwoche“: Luisa Neubauer und die Hitzepanik

Dieser Artikel erschien zuerst auf dem Blog des Autors.


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.