04. Juni 2024 16:00

Einsparungsempfehlung Familienministerium Studie zur zunehmenden Einsamkeit in Deutschland

Staat ignorieren, Glotze aus – Problem gelöst

von Christian Paulwitz

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Bildquelle: Shutterstock Nicht vergessen: Staatlich verordnete Zwangsisolierung von Senioren während der Plandemie

Lisa Paus, Ministerin für Familie und Gedöns (Gerhard Schröder) hat vergangene Woche „Forschungsergebnisse“ zur Entwicklung der Einsamkeit in Deutschland vorgestellt. Sie gibt damit eine Steilvorlage zu Einsparungsempfehlungen für den sich in Beratung befindenden Bundeshaushalt des nächsten Jahres: Am besten gleich das ganze Ministerium – kann weg. Denn dankenswerterweise für jeden vernunftbegabten Rezipienten erkennbar lässt der Bericht der Pressestelle der Bundesregierung „tagesschau“ vom 30. Mai zu den familienministeriellen Erkenntnissen keinen Zweifel daran, dass der Staat beziehungsweise die Politik – wie zu erwarten – die wesentliche Ursache des Problems ist und daher nicht zur Lösung beitragen kann. Und da der Staat in Deutschland ungeheuerlich groß gewachsen ist, beginnt die Regierungserklärung des Staatsfunks mit der These, Einsamkeit sei „vielleicht die größte Volkskrankheit in Deutschland“.

Gut, muss man allein deswegen nicht überbewerten, denn wenn staatliche Eingriffe ins Private morgen für etwas anderes vorbereitet und damit Probleme geschaffen oder vergrößert werden sollen, wird wohl etwas anderes zur größten Volkskrankheit erkoren. Depressionen wären auch ein heißer Kandidat – etwa mit derselben Berechtigung.

Einsamkeit gibt es ja in vielen Ausprägungen. Ich sehe quasi das verständnisvolle Nicken der geschätzten Leserschaft vor meinem geistigen Auge, indem ich das wohlbekannte Gefühl der Einsamkeit erwähne, das einen befällt, wenn sich der Eindruck verfestigt, dass – abgesehen vielleicht von ein paar wenigen Personen, die einem nahe stehen – der gefühlte Rest der Welt um einen herum unter dem Eindruck der medial befeuerten Propagandanarrative völlig den Verstand verloren zu haben scheint. Wohl dem, der seinen Freundeskreis soweit sortiert hat, dass er sich noch mit normal denkenden Menschen persönlich austauschen kann – in jedem Fall das wichtigste Mittel gegen Einsamkeit.

Eine andere Ursache von Einsamkeit wird nun nicht nur von der Politik erkannt, sondern sogar noch dreist als von ihr zu behandeln eingestuft: „Millionen Menschen in Deutschland fühlen sich einsam. Während der Pandemie hat dieses Gefühl stark zugenommen“, konstatiert die Gedöns-Ministerin gegenüber der „dpa“. Bedeutet soviel wie, die damals propagierte Politik der sozialen Isolation war wohl bei nicht wenigen erfolgreich. Nicht dass ich eine Studie gebraucht hätte, um das festzustellen – aber ich bin ja auch kein Politiker. Ursache – Wirkung; normale Menschen überrascht das nun nicht. Echten Schutz vor dieser Form der Einsamkeit bietet das eigenverantwortliche Ignorieren der staatlichen Angstnarrative, am besten, indem man sich weniger mit dem beschäftigt, was einem medial emp- beziehungsweise befohlen wird, sondern sich stattdessen Zeit nimmt, sich mit der realen Welt um einen herum zu beschäftigen und mit authentischen Menschen.

Von Einsamkeit betroffen seien ältere und jüngere Menschen, also die Gruppen, die man in Heimen in Isolationshaft genommen hat, wobei man Angehörigen den Besuch entweder ganz verweigert oder nur unter Schikanen und streng begrenzt gestattet hat, sowie die, die man in kindlichen und jugendlichen Entwicklungsphasen täglich verängstigt, mit sinnlosen Tests gedemütigt und abgerichtet hat, während man ihre Gesichter hinter Masken zwang, die die Sauerstoffzufuhr beeinträchtigten.

Ferner seien auch Menschen besonders von Einsamkeit betroffen, die „Care-Arbeit“ leisteten, was wohl etwa so viel bedeuten muss wie auf dem verlorenen Posten in einem staatlich organisierten Zuteilungssystem der Krankheitsverwaltung unter Schikanen und Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit durch Zwangsinjektionen mit der Sisyphusarbeit beschäftigt zu sein, den Karren aus dem Dreck ziehen zu sollen. Immerhin, nicht nur die ganz alten und die ganz jungen Menschen fühlten sich einsam. Wie das „Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung“ (BIB) behauptet, das offenbar eine Behörde ist, die der Bundesregierung Erkenntnisse und Hinweise zur Menschenbewirtschaftung liefern soll, sei der „Einsamkeitswert“ auf 46,7 Prozent angestiegen – man beachte besonders die Genauigkeit des „gemessenen“ Wertes, der in der Nachkommastelle zum Ausdruck kommt, jedenfalls für besonders schlichte und naive Gemüter von staatsgläubigen, dumm-beschulten Pseudo-Intellektuellen, die hier offenbar die Zielgruppe solcher Zahlen sind. Man möchte laut auflachen angesichts des technokratischen Wahns, anhand irgendwelcher mit dummen Fragen ermittelten Umfragewerte einen vorgeblich wissenschaftlich, tatsächlich in einem geschlossenen bürokratischen System begründeten Handlungsbedarf feststellen zu wollen. Mittelverschwendung mit Methode.

Ferner wird festgestellt, es würde sich in der Altersgruppe zwischen 18 und 53 Jahren jeder dritte Mensch „zumindest zeitweise einsam“ fühlen. Was so eine Aussage bedeutet, bleibt mir allerdings ein Rätsel. Ich frage mich, welcher Anteil von Menschen wohl ermittelt worden wäre, wenn man sie in einer Studie gefragt hätte, ob sie „zumindest zeitweise mal in Ruhe gelassen werden“ wollten. Diese Frage stellt sich jedoch der Politik nicht, denn es gilt das existenzbedrohende sozialdemokratische Versprechen „Wir lassen niemanden alleine“ – zuletzt verkörpert von Kanzler Scholz angesichts dank Politik steigender Energiepreise. Schließlich reicht es nicht, die Leute zu berauben und ihre Existenzgrundlagen wegzuregulieren; nein, man will schon auch noch zur Verhöhnung der Opfer präsent sein.

Und so findet sich am Ende auch der eigentliche Grund, warum die Politik nun behauptet, der Staat als kältestes aller Ungeheuer müsse mit Hilfe seines anonymen Bürokratieapparates etwas gegen die Einsamkeit von Menschen tun. Natürlich ist es nicht die Sorge um Menschen und deren Verlust von sozialen Bindungen, die sie vereinsamen und verkümmern lassen. Politikern hat es nicht nur nichts ausgemacht, alte Menschen zu isolieren und einsam sterben zu lassen oder den Zusammenhalt von Familien und Freundeskreisen durch Angsterzählungen, Ausgangssperren und Verbote zu attackieren: Sie haben es so gewollt und würden es jederzeit wieder tun. Der tatsächliche Grund ist die Angst davor, Menschen in einer gewissen Einsamkeit könnten auf sich selbst zurückfallen, nachzudenken beginnen und dieses oder jenes in Frage stellen, was ihnen die Propaganda durch ständige Wiederholung als normal und alternativlos aufzudrängen versucht. Die sich mit zunehmender Geschwindigkeit radikalisierende Politik drückt ihre Angst dann so aus: „Einsamkeit kann zur Radikalisierung beitragen“.

Zugegeben, ich kenne auch das Gefühl der Einsamkeit, wenn mich der Bürokratieapparat gestellt hat und ich meine wertvolle Lebenszeit der Bearbeitung von dummen und sinnlosen Fragebögen und Rechtfertigungen opfern muss. Doch wenn etwas zu meiner „Radikalisierung“ führt, dann ist es nicht dieses Gefühl der Einsamkeit, sondern das der Enge und der Zudringlichkeit eines übergriffigen, bevormundenden, plündernden und dabei auch noch ausgesprochen bornierten und inkompetenten Staatsapparats und seines Personals.

Und nicht zuletzt die Verhöhnung, die in der Verkündung des Politprekariats zum Ausdruck kommt, etwas gegen die Vereinsamung der Menschen tun zu wollen, die in der „Pandemie“ gestiegen sei.


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