Gestahlfedert: D-Day: Remember, remember, the sixth of November (Teil 1)
Das Imperium schlägt zurück: Taylor Swift hat die Wahl verloren!
von Michael Werner
Der sechste November war wahrlich ein historischer Tag: Als in den frühen Morgenstunden feststand, dass Donald J. Trump mit eindeutiger Mehrheit zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde und am Abend dann in Good Old Germany die Ampel crashte, war das wohl endlich der Doppel-Wumms, den Bundesdemenzler Olaf Scholz versprochen hatte.
Den ersten Teil dieser Kolumne widme ich dem Orange Man, und nächste Woche folgt eine nähere Betrachtung der Heimatfront.
Der eigentliche Wahlsieger in den USA sind die freien, sprich alternativen Medien. Trump hatte den geballten Mainstream, das gesamte Establishment, mit wenigen Ausnahmen die komplette Unterhaltungsindustrie, insbesondere Taylor Swift, die derzeit erfolgreichste Sängerin des Planeten, und selbstverständlich den Deep State mit all seinen Institutionen gegen sich. Dazu noch mindestens zwei gescheiterte Attentäter. Eigentlich eine Position, aus der heraus man unmöglich gewinnen kann. Insofern läutet sein Sieg das Ende eines tief verwurzelten Systems und damit eine Zeitenwende ein: Die sogenannten „etablierten Medien“ haben verloren, sie haben ausgedient. Damit hat erstmalig eine Demokratisierung der Demokratie stattgefunden.
Allerdings muss man Trumps politischen Gegnern auch hoch anrechnen, dass sie es ihm verdammt leicht gemacht haben: Zuerst wurde der derzeit angeblich noch amtierende Präsident zur Wiederwahl ins Rennen geschickt, obwohl die ganze Welt bereits bei dessen Amtseinführung hätte sehen können, dass er nur noch ein sabbernder Haufen Gemüse ist. Das haben sie wahrscheinlich nur getan, weil Elmar Theveßen Sleepy Joe bis zuletzt die Stange gehalten hat. Beim TV-Duell hätte einem der Tattergreis fast leidtun können, wenn man ausblendet, dass er einer der korruptesten Husos des gesamten Universums ist. Als dann selbst der Mainstream nicht mehr anders konnte als Zweifel einzuräumen, ob man diese Mumie noch vier weitere Jahre lang so weit hochspritzen kann, dass es ausreicht, um irgendwas vom Teleprompter abzustammeln, zauberte man notgedrungen seine Vize, ein US-Pendant zu Annalena Baerbock, aus dem Hut. Machen Sie sich mal den Spaß, nach Artikeln über Kamala Harris aus der Zeit vor ihrer Nominierung zu googeln – Sie werden kaum etwas finden, und wenn, dann nichts, wo sie sich mit Ruhm bekleckert hätte. Kaum war sie nominiert, wurde sie medial so hochgejazzt, dass man glauben könnte, Jesus persönlich wäre pünktlich zur Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes in einem Frauenkörper zurückgekehrt.
Harris hatte nach der verlorenen Wahl noch nicht einmal so viel Stil, Anstand und Charakter, vor ihre Anhänger und die Kameras zu treten und ihre Niederlage einzugestehen. Oder wenigstens ihren Wählern und Unterstützern zu danken, was das Mindeste ist und was bei uns sogar die Grünen schaffen – und das soll schon was heißen! Damit hat sie endgültig bewiesen, dass sie für das angestrebte Amt maximal ungeeignet ist.
Trump hat einen Wahlkampf der Superlative geführt. Streng genommen dauerte er vier Jahre, und er hat alles gegeben, und weitgehend auch alles richtig gemacht: Unermüdlich trat er fast täglich an wirklich jeder Milchkanne auf, um zu seinen Anhängern zu sprechen, und meistens zelteten diese bereits Tage vorher an der Location, um einen Platz zu ergattern. Seine Reden waren volksnah und mitreißend, in klarer Sprache brachte er die Probleme Amerikas auf den Punkt. Vor allem lieferte er imposante Bilder, weil er lange genug im Showbusiness war und daher die Macht von Bildern kennt, auch wenn das vielleicht ikonischste Bild aller Zeiten wohl eher unfreiwillig entstand, als er nach dem missglückten ersten Attentat mit blutendem Ohr seine Faust in den blauen Himmel reckte, im Hintergrund die US-Flagge, während mehrere Secret-Service-Agenten vergeblich versuchten, diesen Koloss zu Boden zu ringen, um ihn in Sicherheit zu bringen. Da war der Drops eigentlich schon gelutscht, denn Amerika liebt solche Heldenposen. Insbesondere liebt Amerika große Comebacks, denn für die Amis ist Scheitern keine Schande – als Schande betrachten sie lediglich, nach dem Scheitern aufzugeben, statt es nicht nochmal zu versuchen, nur besser. Beides hat Trump verkörpert. Dazu noch sein typischer Humor: Als Harris vorgab, sie habe mal bei McDonald’s gejobbt, ging Trump in eine Mäckes-Filiale, band sich eine Schürze um und frittierte eine halbe Stunde lang Pommes, um sagen zu können, dass er jetzt dreißig Minuten länger dort gearbeitet hat als Harris. Als kurz darauf Joe Biden seiner potenziellen Nachfolgerin den finalen Todesstoß versetzte, indem er Trumps Wähler öffentlich als Müll bezeichnete, zog Trump sich eine orangene Weste an und fuhr mit einem Müllwagen vor. Und dann kam auch noch Peanuts, das Eichhörnchen… Besser geht es nicht!
Trump hat in seiner ersten Amtszeit allerdings zwei wirklich große Fehler begangen:
Der erste scheint oberflächlich betrachtet zunächst mal gar keiner zu sein: Er war – entgegen der landläufigen Meinung, insbesondere in Deutschland – viel zu nett! Nachdem er im Wahlkampf herumgepoltert hatte, den Sumpf des Tiefen Staats trockenzulegen, hat er sich im Amt dieses Projekts nur recht halbherzig angenommen und sich stattdessen darauf konzentriert, möglichst gute Politik zu machen, weil er glaubte, mit positiven Resultaten nicht nur die Amerikaner zufriedenzustellen, sondern auch seinen Gegnern im Deep State den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das war im besten Falle naiv, weil der Mann keinerlei politische Erfahrung hatte, sondern aus der Privatwirtschaft kam: Da gewinnt auf friedliche Weise, wer das beste Produkt zum günstigsten Preis anbietet und es auch entsprechend zu vermarkten weiß. Die Politik funktioniert jedoch völlig anders als der freie Markt, dort sind die Regeln der preußischen Kriegsführung anzuwenden: Es reicht nicht, das bessere „Produkt“ anzubieten, sondern man muss den Gegner zudem auch noch komplett plattmachen, und zwar so, dass er nie wieder aufstehen kann. Er wird es einem nämlich nicht danken, dass man ihn am Leben gelassen hat, sondern das als Schwäche ansehen und diese entsprechend ausnutzen.
Trump hat diesen Fehler teuer bezahlt: Er tappte in so manche Falle des Deep States, vor allem bei Corona. Zwar sprach er als einer der ersten offen aus, was lange Zeit verpönt war („the virus from China“ und „the Kung-Flu“), jedoch fiel er ansonsten sowohl auf den Pandemie-Schwindel als auch auf das Märchen von der allmächtigen Impfung herein und wurde damit zum Opfer von Dr. Anthony Fauci. Sehr wahrscheinlich hat ihn sein laues Vorgehen gegen den Washingtoner Filz, den er offensichtlich unterschätzt hatte, auch die Wiederwahl 2020 gekostet.
Das war seinerzeit sicher eine Katastrophe, aus heutiger Sicht jedoch ein Segen, denn ohne diese Geschehnisse wäre seine zweite Amtszeit wesentlich weniger spektakulär und effektiv ausgefallen, als sie nun zu werden verspricht. So hatte er vier Jahre Zeit, seine Fehler zu erkennen und dafür zu sorgen, sie nicht zu wiederholen. Im Gegensatz zu Javier Milei hatte er nicht erkannt, dass es nicht reicht, eine wirtschaftsfreundliche Politik zu machen, um die Linken zu besiegen, sondern dass man auch den Kulturkampf gegen sie ausfechten und vor allem gewinnen muss. Jetzt weiß er das und wird es hoffentlich gnadenlos umsetzen. Dass die Republikaner diesmal zudem noch die Mehrheit sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus innehaben, dürfte Trump dabei von großem Nutzen sein.
Der zweite Fehler war, dass er die gesamte Veranstaltung namens „Präsidentschaft“ offensichtlich als One-Man-Show betrachtete: Er war Donald Trump, der große Zampano, der Deal-Maker, und alle anderen Spieler in diesem Theaterstück betrachtete er nicht als Co-Stars, sondern als Statisten, die nun mal sein mussten. Das bereitete ihm während der gesamten Dauer seiner Präsidentschaft immense Probleme, und am Ende fiel ihm sogar sein eigener Vizepräsident Mike Pence in den Rücken.
Als Unternehmer besitzt Trump jedoch die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen und es tunlichst zu vermeiden, sie zu wiederholen. Er weiß jetzt, dass er nicht nur den Kulturkampf zu führen und seine Gegner auszuschalten hat, sondern für die Umsetzung all seiner Vorhaben auch ein erstklassiges Team braucht, und hat sich entsprechend eingedeckt. Dabei ist ihm sogar der eine oder andere Coup gelungen:
Den ehemaligen Demokraten Robert F. Kennedy jr., Sohn des 1968 ermordeten Justizministers Bobby Kennedy und Neffe des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, ein erbitterter Gegner von „Big Pharma“, konnte er nicht nur als Unterstützer im Wahlkampf gewinnen, sondern wird ihn wahrscheinlich als Gesundheitsminister berufen. Hier besteht Grund zur Hoffnung, dass es zu einer echten Aufarbeitung des Corona-Verbrechens kommt, die eine Signalwirkung für den Rest der Welt haben könnte.
Mit Elon Musk, dem reichsten Mann und wohl visionärsten Unternehmer der Welt, hat Trump nicht nur einen nimmermüden Kämpfer für die Meinungsfreiheit und gegen die woke Zensur an seiner Seite, sondern auch den denkbar geeignetsten Leiter einer geplanten Kommission, die alle Regierungsstellen auf ihre Effizienz überprüfen und Maßnahmen zur Steigerung selbiger einleiten soll. Als Musk seinerzeit „Twitter“ übernahm, hat er als erste Amtshandlung den Großteil der Belegschaft gefeuert, und seit einer etwas chaotischen, aber sehr kurzen Übergangszeit läuft der Laden besser als jemals zuvor. In libertären Kreisen macht sich nun die Hoffnung breit, dass Musk bei staatlichen Einrichtungen ebenfalls zum Kahlschlag ansetzen wird.
Weiteren Grund zur Hoffnung unter Libertären bietet der Umstand, dass auch Ron Paul mit im Boot sitzen wird. Trump scheint immer libertärer zu werden, hat sich bei den Libertären sogar einer offenen Diskussion gestellt, wo er auch einiges einstecken musste, und um ihre Unterstützung gebuhlt. Es sieht so aus, als hätte Trump das Wirken seines guten Kumpels Javier Milei in Argentinien sehr genau beobachtet und etliches davon in seine Agenda übernommen.
Allerdings gibt es einen Haken: Wenn ein korruptes, staatsverseuchtes Land vom Polit-Sumpf befreit und in eine echte Marktwirtschaft überführt wird, kommt es zunächst zu ziemlichen Verwerfungen, zu einer sogenannten Anpassungskrise, die äußerst heftig ausfallen und eine ganze Weile dauern kann. Erst danach setzt die unaufhaltsame, rasante Blüte ein. Eine solche Anpassungskrise birgt jedoch die Gefahr, dass das Volk die Hoffnung verliert und wieder anfällig für sozialistische Rattenfänger wird, ja, sogar abtrünnig wird und um Rückkehr ins wohlvertraute „sichere Gefängnis“ bettelt.
Der Ökonom Milei war sich dessen bewusst, weshalb er die Argentinier während seines Wahlkampfs in aller Klarheit und Deutlichkeit darauf vorbereitet und auf Durchhalten eingeschworen hat. Daher erfreut er sich auch jetzt, wo diese Probleme in Teilen eingetreten sind, immer noch des Rückhalts einer überwältigenden Mehrheit, zumal auch schon erste Erfolge (zum Beispiel Eindämmung der Inflation sowie massive Verbesserungen auf dem Wohnungsmarkt) seiner Privatisierungs- und Deregulierungspolitik sichtbar wurden.
Eine solche Anpassungskrise steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch den hoch verschuldeten USA ins Haus, sollte Trump sein Programm tatsächlich rigoros durchziehen. Jedoch hat er es – im Gegensatz zu Milei – im Wahlkampf versäumt, die Amerikaner entsprechend darauf vorzubereiten. Diese Blut-, Schweiß- und Tränen-Nummer samt Durchhalteparolen passte so gar nicht zur bauartbedingten Gigantomanie der „Make America Great Again“-Kampagne Trumpscher Prägung, und erst recht nicht zur selbstgestrickten Helden-Saga eines Mannes, der alle glauben ließ, dass er im Fall eines Wahlsieges innerhalb kürzester Zeit nicht nur den Weltfrieden, sondern auch noch das ultimative Wirtschaftswunder herbeiführen könne. Wobei es sogar wahrscheinlicher ist, dass ihm (weitgehende) Befriedung der zwei aktuell akutesten Brandherde gelingt, als dass er sein schwer gebeuteltes Vaterland ohne vorherige massive Einschnitte im Leben der meisten Amerikaner im Handstreich zur wirtschaftlichen Blüte führen kann. Diese anfänglichen Verwerfungen werden ihm daher nicht nur die Häme der heimischen und internationalen Presse einbringen, sondern auch einen massiven Vertrauensverlust im Volk. Sollte es ihm also nicht gelingen, die zu erwartende Anpassungskrise spätestens in der Mitte des dritten Jahres seiner Amtszeit zu bewältigen und im vierten Jahr einen sensationellen Aufschwung herbeizuführen, wird ihm sein Versäumnis, es dem argentinischen Kollegen gleichgemacht zu haben, mit Karacho auf die Füße fallen. Mit etwas Pech könnte er dann der letzte republikanische US-Präsident der Geschichte oder zumindest für sehr, sehr lange Zeit gewesen sein. Und das wäre die ultimative Katastrophe, nicht nur für Amerika, sondern für den Großteil der Welt.
Good luck, Mr. President!
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