09. Dezember 2024 11:00

Gestahlfedert: Rechtslibertär-Autoritär Die Restle-Rampe der Scheißhauspropaganda

Der Sturm im Wasserglas wird zum Orkan

von Michael Werner

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Bildquelle: Facundo Florit / Shutterstock.com Als Nächstes im Visier der Polit- und Medienverbrecher: Libertäre

Ist das nicht süß? Christian Lindner, Vorsitzender einer kommunistischen Splitterpartei, postuliert in der zwangsgebührenfinanzierten Robert-Habeck-Dauerwerbesendung „Caren Miosga“, man solle doch auch mal einen Blick auf Javier Milei und Elon Musk werfen, vielleicht machen die ja doch irgendwas richtig – und die Republik steht Kopf. Der verblichene Falco würde rappen: „Was ist er denn, was hat er denn, was kann er denn, was macht er denn, was red' er denn, wer glaubt er das er ist?“ Oder um es mit Greta auszudrücken: „How dare you?“

Das löste bei Georg Restle, dem ebenso zwangsgebührenfinanzierten Julius Streicher der bunten Republik, sofort die ultimative Schnappatmung aus, und er erbrach auf „X“ – also ausgerechnet der Plattform von Elon Musk (genau mein Humor!):

„,Mehr Milei und Musk wagen!‘ Der neue Kurs von Lindners #FDP. Also rechtslibertär und autoritär nach Trumps Vorbild. Die globalen Netzwerke dazu gibt es schon. Und die reichen bis in die FDP hinein. Dazu haben wir mal einen Film gemacht. #Monitor“

Das im Tweet erwähnte Filmchen, das bereits am 8. Juli hochgeladen wurde, gibt es auf Youtube – elf Minuten feinstes Mett, wie man heute sagt, nur in anders, so wie man es von der Neun-Milliarden-Goebbels-Schnauze 2.0 nicht anders erwartet. Wer über starke Nerven oder einen ausreichenden Alkoholvorrat – am besten über beides – verfügt, mag sich das gerne geben; andernfalls erfolgt das Anschauen auf eigene Gefahr.

Und so lernen wir nun einen neuen Kampfbegriff kennen: „Rechtslibertär-autoritär“. Da konnte ich es mir nicht verkneifen, Herrn Restle folgenden Kommentar zu hinterlassen: „Ich zahle Ihnen 1.000 Euro bar auf die Hand, wenn Sie mir korrekt (also ohne die typisch linke Umdefinition von feststehenden Begriffen) erklären können, wie man gleichzeitig libertär und autoritär sein kann, denn das ist in etwa genauso ausgeschlossen wie gleichzeitig schwanger und nicht schwanger zu sein.“ Achtung, Spoiler: Die tausend Euro habe ich noch, und es ist davon auszugehen, dass ich sie auch behalten werde. Ein User versuchte sich an einer durchaus intelligenten Erklärung: „Libertärer Autoritarismus kombiniert individuelle Freiheit mit autoritärer Kontrolle, indem er staatliche Eingriffe ablehnt, aber autoritäre Maßnahmen zur Freiheitssicherung unterstützt.“ Ich antwortete ihm: „Sobald Autorität ausgeübt wird, ist es nicht mehr libertär. Im Libertarismus gehen die ,Maßnahmen zur Freiheitssicherung‘ vom wehrhaften Individuum aus.“

So weit zur Theorie. Nun wird es lustig: Friedrich Merz, der Dauerhoffnungsträger des Würmertums, äußerte sein Entsetzen über Lindners Vorstoß, denn Mileis Politik würde den Staat ruinieren und Menschen mit Füßen treten.

Das ist natürlich Fake-News, denn tatsächlich war Argentinien – einstmals eines der reichsten Länder der Welt – durch Jahrzehnte sozialistischer Misswirtschaft längst ruiniert, als Milei übernahm (ansonsten hätte ein Libertärer niemals eine Wahl gewonnen – dafür muss erst der gesamte Kapitalstock so weit verkonsumiert sein, dass es nichts mehr umzuverteilen gibt), und Milei hat es geschafft, das Haushaltsdefizit in einen Überschuss zu verwandeln und die drohende Hyperinflation abzuwenden. Der wahre Kern ist, dass dies natürlich auf eine andere Weise „den Staat ruiniert“, aber genau das war ja auch Mileis erklärte Absicht: Er will dem Staat Macht und Mittel entziehen, weil beides dort am schlechtesten aufgehoben ist, da der Staat grundsätzlich und ausnahmslos nur Mittel verschwendet und Macht zum Nachteil der Menschen missbraucht. „Meine Verachtung für den Staat ist grenzenlos!“ (Javier Milei) Aber da es Merz – genauso wie allen anderen deutschen Spitzenpolitikern – auch nur um Macht und leistungslosen Zugang zu unerschöpflichen Mitteln geht und er dafür notfalls sogar bereit wäre, einen namentlich nicht näher benannten und daher rein fiktiven Schwachkopf zum Wirtschaftsminister zu machen, kann der sowas natürlich nicht gut finden, das liegt in der Natur der Sache. Muss man verstehen!

Ein Provinzblatt namens „Die Rheinpfalz“ wetterte in einem Artikel, der gottseidank hinter der Bezahlschranke versteckt liegt (der Hass auf den Kapitalismus muss schließlich irgendwie finanziert werden), besonders heftig gegen Milei (da wurde keine Wortkombination mit „rrrääächz“ ausgelassen) und schwadronierte vom „nahezu vorbildlichen Sozialstaat Argentiniens“, den Milei nun mit der Kettensäge geschreddert habe. Tja, dem kann man nur Hayek entgegensetzen: „Würden Sozialisten Ökonomie verstehen, wären sie keine Sozialisten.“

So viel Gegenwind ist natürlich zu viel für einen Berufs-Umfaller, daher äußerte Lindner bereits sein Bedauern, Merz‘ zartes Seelchen so sehr verärgert zu haben, und betonte brav, dass er sich ja nicht mit Mileis oder Musks Auftreten oder Handeln gemein machen wolle. Da kann was dran sein, denn Musk ist der erfolgreichste Unternehmer der Welt, während Lindner als Unternehmer kläglich gescheitert und daher in die Politik gegangen ist, wo man sich naturgemäß anmaßt, Unternehmern vorzuschreiben, wie sie ihren Laden zu führen haben. Und irgendwie kann und will man sich diese Witzfigur auch beim besten Willen nicht beim Führen einer Kettensäge vorstellen; das dürfte wohl eher so wirken, dass die Kettensäge ihn führt.

Da fragt man sich nur, warum dieser allseits befahrbare Wendehals überhaupt so etwas raushaut. Will er damit den Restbestand der FDP-Wähler, der mittlerweile locker in eine Telefonzelle passen dürfte, bei der Stange halten? Mannomann, dann steht man auch dazu und setzt – nach dem erfolgreichen Vorbild Donald Trumps – eher noch einen drauf, statt direkt feige und verschämt zurückzurudern, nur weil einem anderen Weltmeister im Zurückrudern in einem Anfall von emotionaler Inkontinenz irgendein geistiger Dünnpfiff entfleucht ist! Vor allem, weil das Festhalten an dieser Aussage die Chance erhöht, der CDU ihre noch verbliebenen letzten drei marktwirtschaftlich orientierten Wähler abzuluchsen. Ansonsten dürfte es wohl kaum einen ernsthaft Liberalen oder gar Libertären mehr geben, der der FDP nach drei Jahren Steigbügelhaltertum für beinharten Ökobolschewismus noch glauben dürfte, es auch nur ansatzweise ernst zu meinen mit der Freiheit und nicht bei nächster Gelegenheit jeder noch so totalitären Maßnahme zuzustimmen, nur um sich für eine weitere Legislaturperiode einen Platz an den Fleischtöpfen der Macht zu sichern.

Lindner hätte bei seiner Aussage von 2017 bleiben sollen: „Lieber nicht regieren als schlecht regieren.“ Aber das ist nun mal das Kerngeschäft eines Politikers: Irgendwas sagen, kurz darauf das glatte Gegenteil davon sagen, und dann etwas machen, das weder mit dem einen noch dem anderen irgendwas zu tun hat. Dabei ist der Politiker an sich noch nicht mal das Problem, sondern ein Wahlvolk mit dem Ökonomieverständnis eines mesopotamischen Auerochsen und dem Kurzzeitgedächtnis einer Fruchtfliege, sowie Medien, die über diesen Schwindel nicht berichten, sondern ihn noch aktiv befördern, weil sie durch finanzielle Abhängigkeit von staatlichen Zuwendungen in Kombination mit ihrem Impetus, auch mal ganz oben mitspielen zu wollen, längst bis zum Anschlag im Anus der Macht stecken. Erst durch das Zusammenspiel dieser beiden Faktoren entfaltet der „Wettbewerb der Gauner“ (Hoppes treffende Definition der Demokratie) seine volle Zerstörungskraft.

Lindner haben wir es nun zu verdanken, dass der politmedialen Kaste mit „rechtslibertär-autoritär“ ein neuer Kampfbegriff geschenkt wurde, nachdem Angela Merkel mit dem Titel ihrer Autobiographie und Nancy Faeser, ausgerechnet vor einer Deutschlandflagge posierend, mit ihrem Wahlkampfslogan „Wir kämpfen für deine Freiheit“ bereits alles gegeben haben, den Begriff „Freiheit“ endgültig zu entkernen und zu pervertieren.

Und das war erst der Anfang! Sie haben bereits zum Sturm geblasen: Die Propaganda-Abteilung des Grünen Reichs namens „Bundeszentrale für politische Bildung“ hat nun eine Website geschaffen mit dem Titel „Looking for Freedom – Eine Reise in die radikalisierte Freiheit“. Dort sollen sechs Podcast-Folgen erscheinen, in denen sich „Experten“ über den Libertarismus auskotzen. Drei davon sind bereits online, die noch ausstehenden drei folgen in den nächsten Wochen jeweils dienstags. Eine Episode dauert rund eine Dreiviertelstunde, wobei man ohne Gender gefühlt auch mit einer halben Stunde ausgekommen wäre. Und damit wäre auch klar, was einen da erwartet: Linksgrüne Desinformation, oder – um sich des Feindes-Vokabulars zu bedienen – „Fake News, Hass und Hetze“. Die jetzt „politische Bildung“ heißt, weil Marxisten grundsätzlich jeden Begriff ins Gegenteil verkehren.

Ich habe einen tollkühnen Plan geschmiedet: Wenn alle sechs Folgen online sind, werde ich sie mir anhören und darüber berichten. Die drei Wochen bis dahin werde ich wohl auch dringend brauchen, um meinen Alkoholvorrat auf das dafür notwendige Volumen aufzumunitionieren. Wobei ich befürchte, dass Alkohol allein hier auch nicht mehr reicht… Aber ich werde es durchziehen, getreu dem Motto meiner alten Lieblingsserie „Raumschiff Enterprise“: „To boldly go where no man has gone before“ – einer muss sich ja opfern! Alles für den Club, alles für den Dackel!

Falls Sie zu den Hartgesottenen und Unerschrockenen gehören, oder gar aus Solidarität mit mir leiden wollen, oder auch einfach nur einen probaten Grund suchen, sich bereits tagsüber mal so richtig amtlich den Arsch vollzuknallen, findet sich der Link zu dieser intellektuellen Folter unter dem Artikel.

So ungern ich es sage, aber offensichtlich ereilte mich auch in diesem Fall eine prophetische Ader, als ich vor exakt zwei Jahren nach der medienwirksamen Festnahme der bis an die dritten Zähne mit Gulaschkanonen bewaffneten Rollator-Gang orakelte: „Wenn sie mit den Reichsbürgern durch sind, kommen wir Libertären an die Reihe.“

Danke für die Schützenhilfe, Christian Lindner!

Quellen:

Tweet von Georg Restle vom 01.12.2024 („X“)

Weltweites Netzwerk radikaler Populisten – Monitor (Youtube-Kanal von „Monitor“)

„Javier Milei: Christian Lindners Vorbild mit der Kettensäge“ (Website „Die Rheinpfalz“)

„Looking for Freedom – Eine Reise in die radikalisierte Freiheit“ (Website der „Bundeszentrale für politische Bildung“)


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