Ver-rückte Zeiten: Quod licet Iovi, non licet bovi
Vom Messen mit zweierlei Maß
von Andreas Tögel
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Als im September 2022 eine der wichtigsten Energieversorgungslinien Europas – die Gaspipeline Nord Stream 2 – sabotiert wurde, hielten Politik und Hauptstrommedien den Ball auffallend flach. Eine intensive Fahndung nach den Tätern fand jedenfalls nicht statt. Dabei hätten die kriminalistischen Grundsätze „Folge stets der Spur des Geldes“ und „Cui bono?“ sehr rasch auf die Fährte der Täter führen können. Stattdessen ging niemand ernsthaft der Frage nach, wem der Anschlag nutzt! Vielmehr wurden Gerüchte gestreut, die Russen könnten die Gasleitung (ihre eigene!) gesprengt haben. Das Thema Nord Stream war nach wenigen Tagen erledigt. Bis heute gilt: Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen!
Als aber kürzlich ein vergleichsweise unbedeutendes Fernmeldekabel zwischen dem Baltikum und Finnland beschädigt wurde, war augenblicklich Feuer auf dem Dach. Da wurden und werden keine Kosten und Mühen gescheut, werden Schiffe aufgebracht und untersucht, um die – hoffentlich russischen – Täter umgehend dingfest zu machen.
Wenn der linke Milliardär George Soros mit seiner dubiosen Open Society Foundation offen den Regimewechsel in Staaten des vormaligen Ostblocks betreibt, ist das völlig in Ordnung. Ebenso unbedenklich ist es, wenn der amerikanische Milliardär Bill Gates im Wahlkampf für die deutschen Grünen Partei ergreift oder das marxistische Agitpropblatt „Spiegel“ mit Geldzuwendungen verwöhnt. Beides ist für die Hauptstrommedien und die regierenden Blockparteien absolut okay.
Aber wehe, wenn der in Deutschland mit mehreren Milliarden Euro investierte US-Unternehmer Elon Musk sich untersteht, den Chef der als deutsche Bundesregierung firmierenden Travestietruppe zu kritisieren, oder sich wohlwollend zur einzig nennenswerten Oppositionspartei im Lande – also zur AfD – äußert! Dann gerät für die Linksjournaille und das Politestablishment sofort die Demokratie in höchste Gefahr. Der wichtigste „Qualitätsjournalist“ des ORF, Armin Wolf, der X – vormals Twitter – Elon Musks wegen den Rücken gekehrt hat (was er übrigens bereits bitter zu bereuen scheint, wie die weinerlichen Einlassungen auf seinem Blog nahelegen), schreckt nicht davor zurück, Musk einen „rechtsradikalen Politiker“ zu nennen. Klar, Musk lebt ja nicht – wie Wolf – von Zwangsgebühren, sondern verdient sein Geld unter Marktbedingungen. Außerdem verfällt er beim Anblick schwuler Pärchen nicht augenblicklich in Beifallskundgebungen. Klarer Fall: ein Rechtsradikaler!
Während man einem Rentner, der den Wirtschaftsminister Robert Habeck als „Schwachkopf“ bezeichnet, umgehend die Polizei an den Hals hetzt und sein Haus einer Durchsuchung unterzieht (schließlich handelt es sich um einen flagranten Fall von Majestätsbeleidigung!), darf Alice Weidel, Oppositionsführerin und Kanzlerkandidatin der AfD, ungestraft als „Nazischlampe“ tituliert werden. Warum auch nicht, ist es ja geradezu typisch für nationalsozialistische deutsche Frauen, orientalische Immigrantinnen zu heiraten ...
Als im Mai 2024 auf Sylt ein paar betrunkene Twens zu den Klängen von „L’Amour Toujours“ ausländerfeindliche Parolen sangen, verfiel die veröffentlichte Meinung sofort in Schnappatmung. Die „Täter“ wurden mit voller Namensnennung und unverpixelten Bildern an den medialen Pranger gestellt. Gefordert wurde nicht weniger als die Höchststrafe – die Vernichtung derer Existenzen. Ganz anders bei den inzwischen zur Folklore gehörenden, fast täglich stattfindenden Messerattentaten, die in 100 von 100 Fällen von Männern verübt werden, die nicht auf die Namen Franz, Thorsten oder Uwe hören. Die Persönlichkeitsrechte dieser Gewaltverbrecher sind nämlich unantastbar. Schließlich darf das erklärte Ziel, sie doch noch in die „westlich-liberale“ Gesellschaft zu integrieren, nicht aus den Augen verloren werden. Berichtet wird in solchen Fällen daher nur über „einen Mann“, ohne Herkunftsangabe und selbstverständlich ohne scharfe Bilder.
Dass es sich langsam einbürgert, Wahlergebnisse infrage zu stellen, ja diese gar rückgängig zu mache, oder wenigstens Neuwahlen zu fordern, falls nicht der oder die „Richtige“ gewinnt, ist für Angehörige der Nomenklatura und gestandene Haltungsjournalisten auch völlig unproblematisch. Das Messen mit zweierlei Maß ist inzwischen zur Regel geworden.
Offensichtlich spürt die Herrscherkaste und ihre korrupten Symbionten von der „Vierten Macht“, dass das seit bald 60 Jahren auf scharfem Linkskurs segelnde Schiff seine Richtung geändert hat. Die Zeit der linken Hegemonie geht zu Ende. Und in dieser Lage gebärden sich das Politestablishment und seine Büttel wie Verrückte und schlagen wild um sich.
Einmal mehr zeigt es sich, dass es in modernen Demokratien zwar kein Problem ist, Linke an die Macht zu wählen. Sie jedoch wieder loszuwerden, nachdem sich die Wählermehrheit endlich ihrer haarsträubenden Unfähigkeit und Bösartigkeit bewusst wird, scheint dagegen nicht ganz so einfach zu sein.
Doch, wie heißt es so schön: Es ist möglich, wenige dauerhaft und alle wenigstens eine Zeitlang zum Narren zu halten. Aber alle auf Dauer hinters Licht zu führen, gelingt nicht. An diesem Punkt sind viele Völker der einst freien Welt inzwischen angekommen. Dass der Kaiser nackt ist, wird inzwischen nicht nur erkannt, sondern auch offen ausgesprochen. Abseits der mit Blindheit (oder Bosheit?) geschlagenen Parteispitzen der Blockparteien haben das inzwischen bereits sehr viele begriffen.
Besonders die Vorbilder Argentinien und USA geben Anlass zur Hoffnung – auch für das linksverseuchte Euro-Land. Jenseits des Atlantiks ist das Politestablishment und mit ihm der tiefe Staat – zumindest in den beiden genannten Ländern – bereits in die Defensive geraten. Wenn in der EU der Verlust an Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu Massenarbeitslosigkeit und in deren Gefolge zu sozialen Unruhen führt, wird am Ende auch den Dümmsten klar werden, dass man mit linker Ideologie – mit Windrädern und Gelddrucken – keinen Wohlstand schaffen kann. Dann werden endlich auch hier Forderungen nach einem radikalen Rückbau der alle Lebensbereiche infiltrierenden Staatskraken unüberhörbar werden. Noch ist also nicht alles verloren. In diesem Sinne: Ein nachträgliches Prosit 2025!
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