Handelskrieg zwischen China und den USA: Chinesische Blogger enthüllen Pekings geheime Vergeltung gegen Trumps neue Zölle
Von Agrarprodukten bis Hollywood – China plant sechs drastische Gegenmaßnahmen gegen Washingtons Eskalation
von Tyler Durden
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Am Montag drohte Präsident Trump China mit einem zusätzlichen Zoll von 50 Prozent auf in die USA importierte Waren, sollte Peking seinen Gegenzoll in Höhe von 34 Prozent nicht zurückziehen. Wenige Stunden später kündigte das chinesische Handelsministerium „Gegenmaßnahmen“ an und erklärte, man werde im Handelskrieg „bis zum Ende kämpfen“. Zwei führende chinesische Blogger veröffentlichten am Dienstag erste Hinweise auf mögliche Maßnahmen.
Eine Flut von Schlagzeilen in der Nacht stabilisierte die Aktienmärkte in Asien. Laut dem Goldman-Analysten Shubham Ghosh gehörten dazu auch Aussagen wie: „Konsumförderung, Bereitschaft der Führung im Inland, Konjunkturmaßnahmen vorzufinanzieren, Zusicherung ausreichender Finanzierung durch die chinesische Zentralbank – all das summiert sich.“
„Die Festland-Aktien (‚Onshore A-shs‘) zeigten eine deutlich bessere Kursentwicklung – der Start war schleppend, aber gegen Handelsschluss zog die Dynamik deutlich an. Unterstützung durch das Nationalteam wird vermutet, da der kombinierte Umsatz der von ihnen bevorzugten ETFs gewaltige 92 Milliarden Yuan erreichte“, sagte Ghosh gegenüber Kunden.
Bereits in der Nacht berichteten wir über die Drohung des chinesischen Handelsministeriums, „Gegenmaßnahmen“ zu ergreifen, um seine „Rechte und Interessen“ zu verteidigen, sollte Trump eine weitere Runde an Zöllen auslösen. Ein entscheidender Satz des Ministeriums dürfte Händler nachts wachhalten: „China wird das niemals akzeptieren. Wenn die USA weiterhin ihren eigenen Weg gehen, wird China bis zum Ende kämpfen.“
Neben den Aussagen des Handelsministeriums haben zwei bekannte chinesische Blogger möglicherweise bereits die nächsten Schritte Pekings enthüllt. Diese könnten von US-Geflügel und Agrarprodukten über Hollywood-Filme bis hin zur Aussetzung der Kooperation in Fentanyl-Fragen reichen.
Laut „Bloomberg“ veröffentlichten Liu Hong, ein leitender Redakteur der chinesischen Nachrichtenplattform „Xinhuanet“, und „Chairman Rabbit“ – der Social-Media-Name von Ren Yi, einem an der Harvard University ausgebildeten Enkel des früheren Parteichefs von Guangdong, Ren Zhongyi – ein identisches Set an möglichen Gegenmaßnahmen, über die Peking nachdenken soll.
Hong betreibt den Account „Niutanqin“, der die potenziellen Maßnahmen auflistete: „Wir haben auch einige aktuelle Informationen über konkrete Gegenmaßnahmen gegen die US-Zölle erhalten. China hat mindestens sechs wesentliche Maßnahmen vorbereitet:
Erstens: Deutliche Erhöhung der Zölle auf US-Agrarprodukte wie Sojabohnen und Sorghum.
Quellen zufolge zieht China angesichts des jüngsten Mobbing-Verhaltens der Vereinigten Staaten in Betracht, die Zölle auf US-Agrarprodukte wie Sojabohnen und Sorghum deutlich zu erhöhen.
Zweitens: Verbot des Imports von US-Geflügelfleisch nach China.
Quellen gaben an, dass angesichts der häufigen Ausbrüche von Vogelgrippe in den Vereinigten Staaten relevante Stellen dringend empfehlen, den Import von amerikanischem Geflügel zu verbieten, um die Lebensmittelsicherheit der chinesischen Bevölkerung zu gewährleisten.
Drittens: Aussetzung der China-USA-Kooperation bei Fentanyl.
Es wurde bekannt, dass die chinesische Regierung erwägt, die Kooperation mit den USA im Bereich Fentanyl auszusetzen. Grund ist die US-Drohung, einen weiteren Zoll von 50 Prozent zu verhängen. Der Grund sei einfach: Die USA hätten Chinas humanitäre Hilfe völlig ignoriert. Sie hätten nicht nur Chinas Aufrichtigkeit und guten Willen missverstanden, sondern auch diffamiert, beschuldigt und die Schuld verschoben. Dadurch sei die Grundlage für die Fentanyl-Kooperation ernsthaft beschädigt worden.
Viertens: Gegenmaßnahmen im Dienstleistungshandel.
Die Quelle verriet außerdem, dass dazu Beschränkungen bei der Teilnahme von US-Unternehmen an Ausschreibungen sowie Einschränkungen bei Geschäftszusammenarbeiten – etwa in der Rechtsberatung – gehören könnten. Die USA haben im Dienstleistungssektor seit Langem einen Handelsüberschuss mit China. Die sogenannten „Reziprozitätszölle“ der US-Regierung würden zweifellos eine ernste Krise für den US-Dienstleistungsexport verursachen, der derzeit einen enormen Handelsüberschuss aufweist.
Fünftens: Verbot des Imports amerikanischer Filme.
Laut relevanten Experten untersuchen zuständige Behörden angesichts der US-Drohung, die Zölle auf China zu eskalieren, eine Reduzierung oder sogar ein vollständiges Verbot des Imports amerikanischer Filme.
Sechstens: Untersuchung der Vorteile, die US-Unternehmen aus geistigem Eigentum in China ziehen.
Quellen zufolge prüfen zuständige Behörden angesichts der enormen Monopolgewinne, die relevante US-Unternehmen in China erzielen, eine Untersuchung dieser Situation.
„China heute ist nicht mehr das China von vor 100 Jahren, 40 Jahren oder vier Jahren. Wir haben viele Höhen und Tiefen durchlebt. Uns ist bewusst, dass wir weiterhin vor großen Herausforderungen und Schwierigkeiten stehen, aber wir sind überzeugt, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen“, heißt es im Account „Niutanqin“.
Die Warnung des Accounts lautet: „Wer Unruhe stiftet, muss auch dafür bezahlen. Der Sturm, den der Zollkrieg über die Vereinigten Staaten bringt, hat gerade erst begonnen.“
Information: Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von zerohedge.com zur Übersetzung zur Verfügung gestellt.
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