Kapitulation der Vernunft: Die totalitäre Demokratie
„Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit“ (Bonhoeffer)
Carl Gustav Jung erkannte früh, dass technologischer Fortschritt angepasste Individuen hervorbringen kann, die zutiefst von ihrer eigenen Psyche entfremdet sind. Sie hören auf, selbständig zu denken, stattdessen reproduzieren sie vorgegebene Narrative und Gedanken. Ihr Verhalten ist nicht mehr authentisch, sondern entspricht den Erwartungen. Jung bezeichnete dies als kollektive Besessenheit, einen psychischen Zustand, in dem das Unbewusste des Individuums vom Schatten des kollektiven Unbewussten überwältigt wird. Das Ergebnis ist eine neue Form der Knechtschaft.
Eine reale Schildbürgergeschichte
Green Energy ist das Musterbeispiel eines sozialpsychologischen Experiments. Windräder und Solaranlagen erzeugen Strom, wenn man ihn nicht benötigt und dann noch in einer Form, den man nicht braucht (Frequenzschwankungen). Jeder mit elementaren Physikkenntnissen erkennt, dass es sich um ein Hirngespinst handelt.
Trotzdem: Die deutsche Regierung setzt Konzepte für grüne Energie konsequent um. Diese Anliegen erhalten sogar in der Schweiz Mehrheiten bei Volksabstimmungen. Das Ergebnis überrascht nicht: Deutschland hat die höchsten Energiepreise weltweit, die Wirtschaft rutscht in eine Rezession. Dennoch scheint es, dass die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin hinter dieser Energiepolitik steht.
Die Meinungspole
Wie bei jeder politischen Debatte gibt es Unterstützer, Gegner und Gleichgültige.
Unterstützer sind meist Nutznießer, die sich einen Vorteil versprechen. Sie könnten als die Bösartigen bezeichnet werden. Das Gesamtwohl ist ihnen egal, solange es ihnen persönlich zugutekommt. Die Gegner sind nicht besser: Sie haben etwas zu verlieren.
Beide Gruppen können jedoch irgendwann erkennen, dass sie sich geirrt haben.
Die Gleichgültigen
Die Gruppe, die indessen interessant ist, sind die Gleichgültigen. Einige davon sind intellektuell einfach überfordert. Ihr Handeln wird ausschließlich von der Moral bestimmt. Fehlt der Gesellschaft ein moralischer Standard (sprich Religion), sind sie den Medien ausgeliefert. Behauptet ein Promi, Putin sei schuld, glauben sie es.
Die Schrecklichen
Die wirklich schreckliche Gruppe besteht aus denjenigen, die einsehen könnten, dass ihre Meinung und ihr Verhalten falsch sind, dies aber nicht tun.
Ihre Taten werden nicht von Selbstsucht oder Grausamkeit angetrieben. Sie befolgen Vorschriften, tragen Slogans vor wie ein Glaubensbekenntnis und hinterfragen keine Ideen. Wenn jemand ihre Grundüberzeugungen anzweifelt, geraten sie in Zorn. Es ist nicht aus Furcht, Hass oder Gehorsam, dass sie sich dem Mainstream unterwerfen, sondern lediglich wegen einer Faulheit im Denken.
Das Leben in Echokammern
Diese Menschen sind nicht durch Logik zu beeinflussen, selbst Beweise akzeptieren sie nicht. Wir haben es mit einem System des Nicht-Denkens zu tun. Je stärker sich das Internet ausbreitet, umso mehr werden Informationen konsumiert und umso weniger wird reflektiert. Schauen wir uns um: Echokammern in den sozialen Medien, blinde Stammesloyalität, Menschen werden geächtet, weil sie Fragen stellen. Wir befinden uns nicht in einem Kampf zwischen Gut und Böse. Wir befinden uns in einem Kampf zwischen Denken und der Weigerung zu denken.
Die wahre Bedrohung für eine freie, ehrliche Gesellschaft sind nicht die Menschen, die lügen, sondern diejenigen, die nie fragen, ob es wahr ist.
In Anlehnung an diese beunruhigende Diagnose hob Carl Gustav Jung in „Das unentdeckte Selbst“ die wahre Katastrophe der modernen Zivilisation hervor: die Auflösung des Individuums in der anonymen Masse. Das Ergebnis ist eine neue Form der Knechtschaft, in der sich die Individuen für frei halten, während sie vollständig von Werten beherrscht werden, die sie nie bewusst angenommen haben.
Das ist die wahre Gefahr für die Demokratie.
Weiterführende Links
Solomon Asch: Konformitätsexperimente
Kommentare
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