Filmkritik: Buddy – Der Weihnachtself
Ein moderner Weihnachtsklassiker voller Magie und Familienzauber
Buddy – Der Weihnachtself
Der Film Buddy – Der Weihnachtself (Originaltitel: Elf) ist eine US-amerikanische Weihnachtskomödie aus dem Jahr 2003, die unter der Regie von Jon Favreau entstanden ist. Mit Will Ferrell in der Hauptrolle als der naiv-fröhliche Buddy, der als Mensch unter Elfen am Nordpol aufwächst, hat der Film sich zu einem modernen Weihnachtsklassiker entwickelt. Die Produktion stammt von New Line Cinema und Guy Walks Into a Bar Productions, mit einem Budget von etwa 33 Millionen US-Dollar. Weltweit spielte der Film rund 228,9 Millionen US-Dollar ein und wurde für seine herzerwärmende Mischung aus Slapstick-Humor, Familiendrama und festlicher Stimmung gelobt. Er thematisiert Familie, Identität und den Geist der Weihnacht, inspiriert von klassischen Weihnachtsfilmen und Stop-Motion-Animationen der 1960er Jahre, wie „Rudolph mit der roten Nase“. Der Film richtet sich an ein Familienpublikum und hat durch seine ikonischen Szenen und Zitate einen bleibenden Platz in der Popkultur erobert.
Handlung
Die Geschichte beginnt am Nordpol, wo der Weihnachtsmann (Ed Asner) versehentlich ein Baby aus einem Waisenhaus in seinem Geschenkesack mitnimmt. Das Kind wird von den Elfen entdeckt und von Papa Elf (Bob Newhart) adoptiert, der ihm den Namen Buddy gibt – basierend auf dem Markennamen auf seiner Windel. Buddy (Will Ferrell) wächst unter den Elfen auf, ohne zu ahnen, dass er ein Mensch ist. Er ist größer und ungeschickter als seine „Artgenossen“, was zu komischen Situationen führt, etwa wenn er in der Spielzeugfabrik des Weihnachtsmanns arbeitet. Als Erwachsener erfährt Buddy schließlich die Wahrheit: Sein leiblicher Vater ist Walter Hobbs (James Caan), ein zynischer Verlagsmanager in New York City, der nichts von seiner Existenz weiß. Seine Mutter Susan Wells ist bereits verstorben, nachdem sie ihn zur Adoption freigegeben hatte. Motiviert von der Sehnsucht nach seiner echten Familie macht sich Buddy auf die abenteuerliche Reise nach New York. Dort stößt er auf eine Welt, die ihm fremd ist: Die Menschen sind gestresst, skeptisch und fernab vom weihnachtlichen Zauber des Nordpols. Walter, der auf der „Naughty List“ des Weihnachtsmanns steht, hält Buddy zunächst für einen Verrückten im Elf-Kostüm und wirft ihn aus seinem Büro. Buddy findet vorübergehend Unterschlupf in einem Kaufhaus (Gimbels), wo er die Weihnachtsdekoration aufpeppt und sich in die Verkäuferin Jovie (Zooey Deschanel) verliebt. Eine chaotische Konfrontation mit einem falschen Weihnachtsmann führt zu Buddys Verhaftung, woraufhin Walter ihn widerwillig aus selbigem holt und ein DNA-Test die Vaterschaft bestätigt. Buddy zieht bei Walter, seiner Frau Emily (Mary Steenburgen) und dem Halbbruder Michael (Daniel Tay) ein. Die Integration in die Familie ist holprig: Buddys kindliche Naivität – wie das Essen von Spaghetti mit Sirup oder das Bauen von Schneebällen – stößt auf Walters Workaholismus und Michaels Skepsis. Gleichzeitig kämpft Walter beruflich mit einem drohenden Firmenbankrott und einem cholerischen Autor, Miles Finch (Peter Dinklage, „Game of Thrones“). Buddys gutmütige Art bringt jedoch allmählich Wärme in die Familie. Der Höhepunkt ereignet sich, als der echte Weihnachtsmann in New York notlandet, weil der „Weihnachtsgeist“ zu schwach wird. Mit Hilfe von Familie und Freunden muss Buddy die Stadt mobilisieren, um den Schlitten wieder flugfähig zu machen, bevor die Staatsgewalt den Weihnachtsmann in die Finger bekommt. Richtig, der Staat stellt hier den physischen Antagonisten dar – quasi die uniformierte Ablehnung von Weihnachten. Die Handlung endet mit einer herzerwärmenden Botschaft über Glauben, Liebe und den wahren Sinn von Weihnachten.
Produktion und Hintergrund
Das Drehbuch stammt von David Berenbaum, der es 1993 schrieb und Elemente aus seiner eigenen Kindheit einfließen ließ, insbesondere den frühen Verlust seines Vaters. Ursprünglich war Chris Farley für die Rolle des Buddy vorgesehen, doch nach dessen Tod fiel die Wahl auf Will Ferrell, einen ehemaligen Saturday-Night-Live-Star. Ferrells Improvisationen, wie das Singen in der Kaufhaus-Szene oder das Schreien „Santa!“, prägten den Film maßgeblich. Jon Favreau, der Regisseur, überarbeitete das Skript, um es familienfreundlicher zu machen und Hommagen an die Rankin/Bass-Stop-Motion-Filme der 1960er Jahre einzubauen. Terry Zwigoff war zunächst als Regisseur im Gespräch, lehnte aber ab, um Bad Santa zu drehen. Die Dreharbeiten begannen am 9. Dezember 2002 und dauerten bis zum 7. März 2003. Gedreht wurde hauptsächlich in New York City (unter anderem am Empire State Building und im Central Park) sowie in Vancouver und im Riverview Hospital in Coquitlam, Kanada. Die Nordpol-Szenen entstanden in einer Eishockeyhalle, wo Forced-Perspective-Techniken verwendet wurden, um Buddy größer als die Elfen wirken zu lassen. Die gesamten Nordpol-Szenen sind bildschön, und wer sich für Film interessiert, sollte tatsächlich mal ein Auge auf das Making-of werfen. Die Stop-Motion-Animationen stammen von den Chiodo-Brüdern, bekannt für „Killer Klowns from Outer Space“. Es gab minimale CGI-Effekte, da Favreau auf praktische Tricks setzte – etwa für den Absturz des Schlittens. Interessante Anekdoten: Wanda Sykes war für die Rolle des Kaufhaus-Managers vorgesehen, sprang aber ab; stattdessen spielte Faizon Love die Figur, die ein „Wanda“-Namensschild trägt. Katie Holmes lehnte die Rolle der Jovie ab, was Zooey Deschanel ermöglichte, ihre Gesangstalente einzubringen. Favreaus Sohn Max spielte den jungen Buddy, und Favreau selbst sprach mehrere Tierstimmen ein. Ferrell litt unter den zuckerhaltigen Speisen, die Buddy isst, was bei ihm zu echten Kopfschmerzen führte. Der Film hatte rechtliche Auseinandersetzungen mit Rankin/Bass wegen Ähnlichkeiten in Kostümen, die aber beigelegt wurden. Favreaus Debüt als Regisseur etablierte ihn für spätere Erfolge wie Iron Man (2008).
Besetzung und Charaktere
Die Besetzung ist ein Highlight des Films:
Will Ferrell als Buddy Hobbs: Der kindliche, optimistische Protagonist, dessen Performance den Film trägt. Ferrells physischer Humor und Improvisation machen Buddy ikonisch.
James Caan als Walter Hobbs: der zynische Vater, der durch Buddy lernt, Familie zu schätzen. Caan bringt Tiefe in die Rolle und den gesamten Film.
Zooey Deschanel als Jovie: Buddys Liebe, eine skeptische Verkäuferin, die durch ihn den Weihnachtsgeist entdeckt. Ihr Gesang in „Baby, It's Cold Outside“ ist unvergesslich.
Nebenrollen umfassen Peter Dinklage als Miles Finch (den „wütenden Elf“), Faizon Love als Manager, Amy Sedaris als Sekretärin und Artie Lange als falscher Santa. Cameos: Andy Richter, Kyle Gass und Jon Favreau selbst. In der deutschen Synchronisation leiht Christian Ulmen Buddy die Stimme, während Hans-Jürgen Wolf Walter spricht.
Musik und Soundtrack
Der Soundtrack, komponiert von John Debney und aufgeführt vom Hollywood Studio Symphony, mischt klassische Weihnachtslieder mit Originalstücken. Das Album, veröffentlicht von New Line Records, wurde 2011 mit Gold ausgezeichnet und verkaufte sich über 695.000 Mal in den USA. Bekannte Tracks sind „Pennies from Heaven“ von Louis Prima, „Baby, It's Cold Outside“ als Duett von Leon Redbone und Zooey Deschanel sowie „Santa Claus Is Comin' to Town“ von Eddy Arnold. Die Musik unterstreicht die festliche Atmosphäre und gewann 2004 den ASCAP Award. Das Ende dieses Films hat „Santa Claus Is Comin' to Town“ zu einem meiner absoluten Weihnachtsliedfavoriten gemacht.
Veröffentlichung und Box-Office
Der Film startete am 7. November 2003 in den USA und erreichte Platz 2 an den Kinokassen mit 31,1 Millionen US-Dollar am Eröffnungswochenende. Insgesamt spielte er 178 Millionen US-Dollar in Nordamerika und 50,4 Millionen international ein. Wiederveröffentlichungen brachten weitere Einnahmen, zum Beispiel 2 Millionen 2020. Auf DVD und VHS erschien er 2004, auf Blu-ray 2008 und in 4K 2022. In Deutschland lief er unter dem Titel „Buddy – Der Weihnachtself“ an.
Fazit
Buddy – Der Weihnachtself ist einer der schönsten Weihnachtsfilme der Moderne. Er ist voller Magie und Zauber, er ist witzig, aber nicht plump oder albern, er konzentriert sich auf Weihnachten und die Familie, so wie es sein soll. Da Will Ferrell in diesem Film absolut kinderfreundlich ist, funktioniert er für die ganze Familie, und ja, er ist gut genug für den 24.12. Die gesamten Nordpol-Szenen machen ihn aber auch für Filmliebhaber zu einem Muss. Er ist und bleibt ein Symbol für ungetrübte Weihnachtsfreude. Da bleibt mir nichts übrig, als euch Frohe Weihnachten zu wünschen.
Kommentare
Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.
Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.

