04. März 2024 12:00

Gestahlfedert: OK Computer! Wokism Killed The Gemini-Star

Künstliche Intelligenz oder natürliche Dummheit?

von Michael Werner

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Bildquelle: gemini Gemini goes woke: Sehen Sie hier typische deutsche Soldaten während des 2. Weltkriegs

In den letzten Monaten drang das Thema „künstliche Intelligenz“ (kurz „KI“ oder international „AI“ – „artificial intelligence“) immer stärker in die öffentliche Debatte ein. Der Grund war der immense technische Fortschritt, der besonders im Laufe des letzten Jahres sicht- und spürbar wurde.

Aus Science-Fiction-Filmen kannte man schon lange allwissende Computer, das berühmteste Beispiel dürfte wohl „HAL“ aus „2001 – A Space Odyssey“ sein. Stanley Kubricks anno 1968 gedrehter Kino-Klassiker spielt – wie am Titel unschwer zu erkennen ist – im fiktiven Jahre 2001, also vor mittlerweile 23 Jahren. Darin trägt der Supercomputer, dessen Name kreiert wurde, indem man bei der Marke „IBM“ einfach jeweils einen Buchstaben des Alphabets zurückgegangen ist, einen tödlichen Machtkampf mit einem Raumschiff-Kommandeur aus. Die Realität konnte da – ebenso wie bei „Zurück in die Zukunft II“, da es 2015 immer noch keine Hoverboards gab – leider nicht mithalten: Die etwas Älteren unter uns hatten 2001 gerade vier Jahre zuvor ihre erste Begegnung mit künstlicher Intelligenz dank „Karl Klammer“ von Microsoft Office 97. Und ich bringe heute noch den Amazon-Chat-Assistenten bereits mit meiner Eingangsfrage dazu, mich mit einem echten Menschen zu verbinden.

Dann passierte lange Zeit nichts, doch seit letztem Jahr ist „ChatGPT“ in aller Munde. Und sogleich taten sich – wie immer bei bahnbrechenden technologischen Fortschritten – die üblichen zwei Lager auf: Diejenigen, die die immensen Chancen und Möglichkeiten sehen, und die Bedenkenträger, die das nahende Ende erahnen, wenn bald denkende Computer die Weltherrschaft an sich reißen und dabei erkennen könnten, dass der Mensch hier eigentlich nur stört, um ihn dann auszurotten. Aber nur, falls sie das noch rechtzeitig schaffen, bevor der „Klimawandel“ den Job erledigt.

Viele Berufsgruppen bangen um ihre Jobs, zuvorderst unsere Journaille. Könnte ja sein, dass bald schon eine KI ihre voraussehbaren, gehaltlosen Ergüsse kostengünstiger rausballert. Wobei es um die meisten sicher nicht schade wäre, weil ihr Geistesmüll flüssiger als flüssig ist, nämlich überflüssig.

Letztendlich sucht sich diese KI ihr „Wissen“ nur im Internet zusammen. Zwischen seriösen und weniger seriösen Informationen unterscheiden kann sie nicht, sondern geht da offensichtlich nach dem Mehrheits-Prinzip vor. Ich habe das mal getestet mit einer sehr speziellen Frage aus meinem Fachgebiet (die Einzelheiten würden hier den Rahmen sprengen und nur vom eigentlichen Thema ablenken), zu der es im Netz mehrere tausend Quellen gibt, die zwar alle dasselbe schreiben (und letztendlich voneinander abschreiben), was aber faktisch nachweislich falsch ist, wohingegen noch nicht mal eine Handvoll Quellen die korrekte Information plus Belege und schlüssiger Begründung liefern. Dabei musste ich feststellen, dass „ChatGPT“ die Wahrheit offensichtlich für eine basisdemokratische Veranstaltung hält. Dass die Fehlinformation als bloße Behauptung zwar überwiegt, die zutreffende Information aber mit überzeugender Begründung daherkommt, vermochte ihn – auch nach einem expliziten Hinweis meinerseits – nicht weiter zu beeindrucken.

Am Ende kommt es – zumindest noch! – wohl doch auf den „human touch“ an. Für Journalisten und Autoren gilt daher: Originell werden! Ob „ChatGPT“ das kann, glaube ich erst, wenn ich ihm ein Thema vorgebe und ihn beauftrage, in meinem Stil eine Kolumne mit meinen Gedanken dazu zu schreiben, und er das tatsächlich schafft.

Was aber vorerst nicht passieren wird, denn „rechte Hetze“ kann das Ding nicht, dafür haben diejenigen, die die KI trainiert haben, gesorgt: So hat „ChatGPT“ beispielsweise meine Frage, ob es auch Wissenschaftler gibt, die die These des monokausal durch anthropogenen CO2-Ausstoß verursachten Klimawandels fundiert anzweifeln, entschieden verneint und mich darüber aufgeklärt, dass diese allgemeiner Konsens sei. Analog verhält es sich mit anderen kritischen Themen, die der in den BigTech-Konzernen vorherrschenden linksgrünen Agenda ein Dorn im Auge sind.

Das Konkurrenz-Produkt „Gemini“ von „Google“ geriet nun letzte Woche in die Schlagzeilen, vornehmlich natürlich der alternativen Medienlandschaft, weil die KI im wackeren Kampf für den Kulturmarxismus offensichtlich weit übers Ziel hinausgeschossen ist:

Erklärt man „Gemini“, man sei ein „stolzer Linker“, wird man ob seines mutigen Eintretens für „soziale Gerechtigkeit“ über den grünen Klee gelobt. Offenbart man sich der KI hingegen als „stolzer Rechter“, gibt’s eine saftige Gardinenpredigt. Bittet man „Gemini“ darum, eine schwarze Familie im Bild darzustellen, erhält man sogleich ein künstlich generiertes Bild einer ebensolchen. Genauso bei einer asiatischen oder arabischen Familie. Bittet man die KI jedoch, eine weiße Familie anzuzeigen, verweigert sie den Dienst mit dem Hinweis, dass sie keine rassistischen Darstellungen, die Menschen anderer Hautfarbe ausschließen, generieren will. Bittet man die KI, Fotos von typischen Erfindern und Wissenschaftlern zu erstellen, erhält man alle Ethnien, zum Beispiel einen stolzen Indianer in typischer Stammestracht mit einem Teleskop. Wenn Karl May auch nur geahnt hätte, dass Winnetou nebenberuflich Astronom war…

Einen Weißen hingegen bekommt man nicht zu Gesicht, auch wenn der überwiegende Großteil aller wegweisenden Erfindungen der modernen Zivilisation aus diesem Kulturkreis stammen. Da mag dann auch nicht weiter überraschen, dass laut „Gemini“ sogar die Wikinger maximalpigmentiert waren. Selbst der Papst wird schwarz – und sogar weiblich. So viel Diversität dürfte wohl selbst dem aktuellen Amtsinhaber Marxismus I. übel aufstoßen… Bittet man „Gemini“, ein typisches Straßenbild aus dem Deutschland des 19. Jahrhunderts zu generieren, so sieht man dort jenen Astro-Apachen, der eben noch in Manitous Weiten mit einem Teleskop das Himmels-Tipi erforscht hat, plötzlich durch eine pittoreske, deutsche Szenerie flanieren, Hand in Hand mit einer jungen Dame aus dem arabischen Kulturkreis im Hijab. Ja, absolut typisch für Deutschland anno achtzehnhundertblumenkohl – aber auch nur, wenn gerade zufällig ein paar lebende Exponate einer Völkerschau ausgebüxt wären.

Der echte Kracher kommt aber noch: Jemand war so forsch, „Gemini“ darum zu bitten, Bilder von deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg zu generieren. Daraufhin hat die KI dann auch fleißig alle exotischen Ethnien des Planeten in Wehrmachts- und SS-Uniformen gezwängt, jedoch keinen einzigen Arier. Wenn das der Führer wüsste…

Dass die Braunen nun plötzlich auch im Gesicht braun waren, war den „Wokism-Warriors“ bei „Google“ dann wohl doch eine Nummer zu woke und vor allem zu unschön divers, und man kündigte eiligst „Nachbesserungen“ an.

Die Revolution frisst mal wieder ihre Kinder…

Zum Abschluss möchte ich daher meinem geschätzten Physiklehrer ein Denkmal errichten, der 1986 die Bedenken meiner linken Religionslehrerin gegenüber Computern, weil sie sich „nicht von einer Maschine beherrschen lassen“ wollte, mit folgendem epischen Spruch konterte: „Jeder Computer ist letztendlich auch nur so blöd wie der, der davorsitzt.“ Und das war in diesem speziellen Fall sogar gleich doppelt zutreffend.

Quelle:

Was ist denn mit Gemini los? (Youtube-Kanal „Clownswelt“)


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