20. Mai 2024 16:00

Zufall oder Schöpfung? Vom Glück, Polarlichter nur selten sehen zu können

Sonst gäbe es keine hochentwickelte Zivilisation

von Robert Grözinger

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Bildquelle: Shutterstock Polarlicht und Stadt: Den Wenigsten ist bewusst, wie unwahrscheinlich es ist, beides auf einem Bild zu sehen

Am vorvergangenen Freitagabend sah ich zum ersten Mal in meinem Leben das Polarlicht. Ich kann somit einen weiteren Posten von meiner Lebenswunschliste streichen. In Südengland, wo ich lebe, taucht diese geisterhafte Illumination aus dem All ebenso selten auf wie in Deutschland. Berichten zufolge soll die Aurora diesmal bis hinab nach Florida und in den Mittelmeerraum sichtbar gewesen sein. Der Mond, an dem Abend ohnehin nur eine schmale Sichel, war hilfreicherweise bereits unterm Horizont verschwunden. Eine weitere Voraussetzung für gute Sichtbarkeit war, selten genug, an meinem Wohnort gegeben: Die Nacht war sternenklar.

Wie das Polarlicht entsteht und warum es derzeit so weit südlich zu sehen ist, ist bekannt: Unser Zentralgestirn befindet sich derzeit am Höhepunkt einer aktiven Phase in seinem etwa elfjährigen Sonnenfleckenzyklus.  In solchen Phasen gibt es gehäuft superstarke sogenannte „Sonnenstürme“, die elektrisch geladene Partikel in den Weltraum schleudern. Manchmal befindet sich die Erde in der Geschossbahn dieser Ionenwolken. So auch jetzt. Die meisten dieser Partikel werden vom Magnetfeld der Erde in Richtung der beiden Pole abgelenkt und erleuchten dort, dicht angesammelt, den Himmel. Je stärker der Sturm, desto weiter entfernt von den Magnetpolen kann man den Effekt genießen.

Es ist kein risikofreier Genuss: Am Tag zuvor hatte es Warnungen gegeben, dass der Partikelsturm zu Zusammenbrüchen der Kommunikations- und Stromnetze führen könnte. Laut Wikipedia – siehe Link unten – gab es dann auch „Beeinträchtigungen“ der Funk- und GPS-Kommunikation „rund um den Globus.“ Und: „Die Breitband-Internetverbindung, die von Starlink bereitgestellt wird und sich auf mehr als 5000 Satelliten stützt, meldete eine vorübergehende Verschlechterung der Signalqualität.“

Da haben wir mal wieder Glück gehabt. Es hätte uns heftiger treffen können. Auf derselben Seite des Internetlexikons heißt es: „In der Nacht vom 1. zum 2. September 1859 wurde der bisher mächtigste geomagnetische Sturm registriert, der heute als Carrington-Ereignis bezeichnet wird. Er führte zu Polarlichtern, die selbst in Rom, Havanna und Hawaii – also äquatornah – beobachtet werden konnten. In den höheren Breiten Nordeuropas und Nordamerikas schossen Starkströme durch Telegrafenleitungen, diese schlugen Funken, Telegrafenpapiere fingen Feuer und das gerade weltweit installierte Telegrafennetz wurde massiv beeinträchtigt. Bereits am 28. August 1859 konnte die Entwicklung von Sonnenflecken beobachtet werden, die mit extrem starken Magnetfeldern und Sonneneruptionen einhergingen.  Untersuchungen von Eisbohrkernen zeigen, dass ein Ereignis dieser Stärke im statistischen Mittel alle 500 Jahre auftritt.“

Aber wir haben noch weit mehr Glück in dieser Hinsicht, als die zitierten Zeilen andeuten. Und zwar schon sehr lange. In einer Rede, die auf Youtube abrufbar ist, führt der kanadische Astrophysiker Hugh Ross aus, dass sich unsere Sonne derzeit in der stabilsten Phase ihrer langen, insgesamt etwa acht Milliarden Jahre währenden Existenz befindet. Das heißt: Zu jeder anderen Phase wenige Millionen Jahre vor oder nach unserer Zeit wäre die Sonnensturmhäufigkeit und -heftigkeit viel größer und würde das Leben auf der Erde viel stärker beeinflussen als heute. Hinzu komme, dass sich die Sonne seit 50.000 Jahren inmitten einer etwa 90.000 Jahre währenden besonders stabilen Phase innerhalb dieses ruhigen Zeitfensters befindet. Mit anderen Worten: Früher als vor 50.000 Jahren wäre eine hochentwickelte Zivilisation nicht möglich gewesen: Netzleitungen, auf elektromagnetische Signale basierende Informationsnetze könnten nicht verlässlich funktionieren. Sie würden alle elf Jahre oder so zerbrutzelt. So auch wieder in 40.000 Jahren.     

Dazu gesellen sich noch mindestens zwei weitere strahlungsbezogene „Zufälle“. Erstens die Tatsache, dass sich die Sonne derzeit zwischen zwei Spiralarmen unserer Heimatgalaxie befindet. Befänden wir uns, wie die allermeisten Sterne der Milchstraße, inmitten eines solchen Spiralarms, würde die Menge an interstellarer Strahlung fast jedes Leben im Sonnensystem unmöglich machen. Das Magnetfeld der Sonne, das uns derzeit schützt, wäre nicht stark genug, diesem Strahlendruck ausreichend standzuhalten.

Zweitens die Tatsache, dass sich unsere Galaxie in einem untypisch spärlich besetzten Galaxienhaufen befindet. Es gibt in ihm nur eine weitere Galaxie von ungefähr derselben Größe wie die Milchstraße: Die Andromedagalaxie – das mit 2,5 Millionen Lichtjahren am weitesten entfernte Objekt, das wir mit bloßem Auge sehen können. Ansonsten gibt es nur einige kleinere Sternenhaufen und Galaxien. Andere Galaxienhaufen sind laut Ross typischerweise viel „dichter“ mit Galaxien befüllt als unserer. Aufgrund dieser weiteren Anomalie sind wir ebenfalls viel weniger Strahlung ausgesetzt sind, als es sonst der Fall wäre.

Es verdichten sich also immer mehr Hinweise, dass das Sonnensystem das einzige seiner Art im ganzen Universum sein könnte, in dem Leben auf einem Planeten entstehen konnte und langfristig existieren kann. Selbst wenn das Gegenteil der Fall ist, so Ross, gibt es ausreichend Hinweise darauf, dass es keine deutlich älteren Zivilisationen geben kann als unsere. Aufgrund der begrenzten Lichtgeschwindigkeit könnten andere, etwa gleichzeitig mit unserer entstandene, technisch hochentwickelte Gesellschaften von uns nicht als solche erkannt werden, da sie höchstwahrscheinlich viel zu weit entfernt sind.

Aber es ist zweifelhaft, dass es sie überhaupt gibt. Hier ein weiterer „Zufall“: Ausgerechnet unser Sonnensystem entstand in einer Zeit, als die Häufigkeit von Uran und Thorium im Universum am größten war, nämlich vor 4,6 Milliarden Jahren. Somit war gesichert, dass auch die Erde insofern ausreichend mit diesen Schwermetallen gefüllt ist, dass die im Erdinneren erzeugte Radioaktivität im Erdmantel Konvektionsströme lang genug in Gang hält, um auf diesem Wasserplaneten Kontinente entstehen zu lassen, die inzwischen, nach 4,6 Milliarden Jahren, 29 Prozent der Erdoberfläche ausmachen. Ein Prozentsatz, der in Zukunft noch weiter wachsen wird. Aber: Laut Ross ist 29 Prozent Landmasse zu 71 Prozent Wasser das optimale Zahlenverhältnis für die Aufrechterhaltung von landbasiertem Leben.   

Ebenfalls laut Ross sind bereits etwa zwanzig andere solcher zivilisationsbedingenden, allein die Erde betreffenden, räumlich und zeitlich fein austarierten „Zufälle“ bekannt. Nimmt man noch die weiteren fein austarierten „Zufälle“ hinzu, die für das ganze Universum gelten, kennt die Naturwissenschaft bereits ungefähr 200, wie ich vor etwa einem halben Jahr auf dieser Seite berichtete – siehe Link unten. Und es werden immer mehr.

An anderer Stelle in seiner Rede geht Ross auf die Frage ein, warum es Entropie gibt, warum also die Dinge zerfallen und zerbröseln. Auch hier sehen wir Spuren absichtlicher Schöpfung. Es gäbe weder Galaxien noch Sterne, wenn die Entropie schneller oder langsamer vonstatten ginge als sie es tut. Außerdem ermöglicht die Entropie es den Pflanzen, Nahrung für Tiere herzustellen.

Auf menschlicher Ebene schließlich ist die Entropie nicht zu schnell, um demotivierend auf uns zu wirken – Arbeit lohnt sich für uns, wenn sie richtig ausgeführt wird. Auch ist sie für uns nicht zu langsam. Man stelle sich vor, Menschen würden durchschnittlich viele hundert Jahre leben. Also auch führende Politiker. Der Schaden, den sie und mit ihrer Macht ausgestattete Psychopathen ihres Kalibers anrichten könnten, hätte schon vor Jahrtausenden die Ausrottung der Menschheit herbeigeführt. 

Dass die oben genannten und weitere erstaunlichen, in den vergangenen Jahren entdeckten Kongruenzen nicht bekannter sind, ist ausgerechnet den „Psychopathen dieses Kalibers“ zu verdanken. Sie profitieren am meisten von der Ignoranz über die sich häufenden Hinweise auf eine absichtliche Schöpfung. Die Unkenntnis darüber ist gedeihlicher Humus für Tyrannen und solche, die Ambitionen in diese Richtung haben, oder auch nur ihre willfährigen und abhängigen Helfershelfer.

Es ist darüber hinaus eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet die Naturwissenschaften derzeit immer mehr Hinweise auf einen Schöpfer liefern. Das sind dieselben Naturwissenschaften, die viele Vertreter der Aufklärung seit 300 Jahren als adäquaten Ersatz für die „Hypothese“ Gott betrachten. Sie vergaßen und vergessen dabei nur allzu gerne, dass es ohne Christentum keine Naturwissenschaften gäbe, wie ich in der Vergangenheit mehrfach ausgeführt habe. Viele von ihnen wollen und wollten auch nicht sehen, dass sie mit ihrem, wie es jetzt scheint, falsch gerichteten intellektuellen Vorstoß dem modernen Totalitarismus Tür und Tor öffneten.

Wir dürfen gespannt darauf sein, was passiert, wenn trotz der „weichen Zensur“ um das Thema „wissenschaftliche Hinweise auf Schöpfung“ das Bewusstsein in der breiten Öffentlichkeit darüber wächst. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes phänomenal, wie exakt diese Naturwissenschaften jetzt mehr und mehr Hinweise zu Tage fördern, die auf eine fein austarierte Schöpfung nicht nur des Universums, sondern auch unseres Galaxienhaufens, unserer Galaxie, unseres Sonnensystems und der Erde hindeuten. Darüber hinaus auf eine zeitliche Abstimmung vieler lebensnotwendiger Umstände in und um unseren Heimatplaneten, welche jeden, der diese noch für „Zufall“ hält, in arge Erklärungsnot bringt.

In der Zwischenzeit können wir die verschiedenen Naturschauspiele genießen, die nur aufgrund der vielen, fein austarierten „Zufälle“ möglich sind – und daran denken, dass es uns ohne sie nicht (mehr) gäbe.  

Unsere Fähigkeit, seltene Naturschauspiele wie das Nordlicht fern von den Polen zu genießen, hängt eben davon ab, dass sie selten sind.

Hugh Ross: Astrophysicist Gives a Scientific Answer to „The Problem of Evil“ (Youtube)

Magnetischer Sturm (Wikipedia)

Robert Grözinger: Atheismus vor einem Offenbarungseid (Freiheitsfunken)


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