22. Juli 2024 16:00

Nach dem Attentatsversuch auf Trump Das Hauptproblem heißt tiefer Staat

Egal, ob er diesmal ein Mittäter war oder nicht

von Robert Grözinger

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Bildquelle: Shutterstock Liegt in der Natur des tiefen Staats: Vernichtungsfeldzug gegen Andersdenkende

Wie genau der Attentatsversuch auf den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zustande kam, wird die Welt wohl noch lange beschäftigen. Deshalb ist es jetzt wichtig, sich nicht ablenken zu lassen und das Augenmerk weiterhin auf das wirklich Relevante zu behalten.

Inkompetenz oder Mittäterschaft? Das ist die zentrale Frage, die sich den verschiedenen US-Sicherheitsdiensten angesichts des mit tödlichen Nebenwirkungen verlaufenden Attentatsversuchs auf Trump stellt. Dann gibt es noch eine dritte Theorie. Nämlich der aus dem berühmten „Cui bono“-Prinzip zu ziehende Schluss, dass das Team Trump den ganzen Vorfall gestellt hat, um ihrem Kandidaten den Nimbus gottgewollter Unbesiegbarkeit zu verpassen.

Letztere Theorie halte ich für am wenigsten wahrscheinlich. Aber gerade in unserer wissenschaftsfeindlichen „Cancel-Culture“-Zeit sollten aufmerksame Menschen vorsichtig sein, Unwahrscheinliches vorschnell zu verwerfen.

Für am wahrscheinlichsten halte ich eine Mischung aus Inkompetenz und Mittäterschaft. Wobei interessanterweise die Inkompetenz der Mittäterschaft einen Strich durch die Rechnung machte. Man muss sich nur umschauen. Behördliche Inkompetenz ist mit den Händen zu greifen, allgegenwärtig und wuchert ungehindert weiter. Der Kult um DEI –„Diversity, Equity, Inclusion“ – macht’s möglich.

Speziell im Fall der Schüsse auf Trump braucht man diese Inkompetenz nur mit einer institutionellen groben Fahrlässigkeit zu kombinieren, und schon wird aus der Mixtur ein Attentatsmagnet. Grobe Fahrlässigkeit nämlich angesichts eines Kandidaten, den mächtige Regierungsmitglieder nur deswegen mit minimalstem Personenschutz versahen, weil es das Gesetz so vorsieht. Als Ex-Präsident hat Trump Anspruch auf staatlichen Personenschutz. Das entsprechende Gesetz geht aber von einem Ex-Präsidenten im Ruhestand aus, der allenfalls hin und wieder eine Rede zugunsten einer Stiftung, Wohltätigkeitsorganisation oder Ähnlichem hält. Nicht von einem neuerlich kandidierenden, polarisierenden ehemaligen Bewohner des Weißen Hauses.

Wir erinnern uns: Der parteiunabhängige Kandidat Robert F. Kennedy Junior bekam trotz Antrag überhaupt keinen staatlichen Personenschutz. Nach dem Attentat auf Trump wurde er ihm plötzlich sofort gewährt.

Dennoch: Es gibt sich verdichtende Zeichen auf Mittäterschaft aus regierungsnahen Kreisen. Das seltsame „Shorten“ von Trump-Aktien kurz vor dem Attentat ist eines. Ein weiteres ist die absurde Begründung für die Nichtaufstellung von Wachleuten auf dem „zu steilen“ Dach des Gebäudes, auf dem der mutmaßliche Attentäter gesehen wurde.  

Die Spekulationen sind jedoch müßig. Für die unmittelbare Zukunft zählt allein das Ergebnis. Das wäre auch der Fall gewesen, hätte Trump seinen Kopf nicht im richtigen Moment um ein paar Grad gedreht. Es wäre nur ein ganz anderes Ergebnis gewesen. Das jetzige ist erstens ein Bild, dass werbemäßig mehr wert ist als tausend mal tausend Worte. Und zweitens eine Anhängerschaft, die Gott auf ihrer Seite „weiß“ – und deswegen motivationsmäßig mindestens doppelt so stark wie zuvor. Ob eine jetzt fast unabwendbar scheinende Wiederwahl Trumps etwas am Grundübel des gegenwärtigen Zustands der USA ändern wird, darf aber bezweifelt werden. Womit wir beim „wirklich Relevanten“ wären, nämlich beim Thema „tiefer Staat“. 

Inwiefern der tiefe Staat am Attentat aktiv beteiligt war, ist für aufmerksame Zeitgenossen natürlich interessant. Aber was würde sich ändern, sollte sich dieser Verdacht erhärten? Der tiefe Staat ist so fest verwurzelt, dass ihm eine solche Enthüllung nicht wirklich schaden würde. Ein paar schwarze Schafe, ein paar Sündenböcke würden identifiziert und abgestraft. Das System selbst würde bleiben.

Dr. J. Michael Waller, Autor des kürzlich erschienenen Buchs „Big Intel: How the CIA and FBI went from Cold War Heroes to Deep State Villains“, erklärte vor wenigen Tagen in einem Interview mit dem freien Journalisten Tucker Carlson, wie der Mechanismus und die Dynamik des tiefen Staats funktionieren: Keiner, der die formale Macht hätte, etwas gegen die Übergriffigkeit der Behörden zu unternehmen, tut etwas, denn alle haben Angst vor Repressalien oder zumindest peinlichen Entlarvungen aus dem Privatleben. 

Im halbstündigen Interview – siehe Link unten – beschreibt Waller zudem, wie der tiefe Staat zunächst als Abwehrwaffe gegen ausländische Mächte wie Nazi-Deutschland und der Sowjetunion entstand. Die den tiefen Staat konstituierenden Behörden wurden jedoch im Verlauf des Kalten Krieges von Menschen infiltriert, die zwar Feinde der Sowjetunion, aber keine Freunde der Freiheit waren. Namentlich nennt Waller Herbert Marcuse. Gelehrte wie dieser führende Vertreter der sogenannten „Frankfurter Schule“ hätten die neue Bürokratenelite ausgebildet. Die Übernahme der Behörden durch solcherart ideologisch getriebene Menschen hätte, so Waller weiter, unter Präsident Bill Clinton an Fahrt aufgenommen und sei unter Barack Obama abgeschlossen worden.

Diese Analyse ist überzeugend. Denn zu ihr passt, dass seit dem Ende der Präsidentschaft Obamas auffällig oft von „unserer“, statt von „der“ Demokratie die Rede ist. Was das bedeutet, erkennt man, wenn man nur ein wenig tiefer gräbt: Demokratisch zustande gekommene Ergebnisse, die „uns“ – dem tiefen Staat und seinen öffentlich sichtbaren Helfershelfern und Handpuppen – in den Kram passen.   

Wir sollten also, angesichts des Dramas vom 13. Juli auf der Butler-Farm in Pennsylvania, nicht das Wesentliche aus den Augen verlieren, mahnt uns Allen Stevo. Der amerikanische Autor geht von einer Mittäterschaft entweder der CIA oder einer „ähnlich niederträchtigen Regierungsbehörde“ aus, „die im Dunkeln agiert, um die Interessen des amerikanischen Esstisches zu untergraben“. Auf seinem „Substack“ – siehe Link unten – führt er aus, dass diese Behörden „vom 1. Dezember 2019 bis 20. Januar 2021 eine Farbrevolution und erfolgreichen Putsch gegen den von den Wählern bevorzugten Präsidenten durchführten“. Eine Farbrevolution von der Art, die die CIA in Jahrzehnten zuvor gegen missliebige ausländische Regierungen perfektionierte.

Der hier wesentliche Punkt Stevos ist dieser: „Lassen Sie sich nicht ablenken.“ Statt nach Pennsylvania sollten wir ständig nach Langley, Virginia blicken – dem Ort des CIA-Hauptquartiers; und nach New York, dem faktischen Sitz der Federal Reserve, also der US-Zentralbank; und nach Washington, D.C., dem Hauptsumpf von allem.

Es sei an der Zeit, mahnt uns Stevo, „nicht länger Naivling für die schlimmsten Gauner und Terroristen in Ihrem Leben zu sein. Es ist an der Zeit, nicht länger Naivling für diejenigen zu sein, die mordend, stehlend und zerstörend durch Ihr Leben ziehen wollen.“

Diese Sätze sind angemessen, unabhängig davon, wie genau und aus welchem Grund das Attentat auf Trump vor einer Woche ablief. Diese Sätze sind angemessen, auch wenn die Angesprochenen in anderen Ländern leben. Gerade auch, angesichts des aktuellen Vernichtungsfeldzugs des tiefen – und flachen – Staats gegen eine Partei und die Pressefreiheit dort, in Deutschland.   

Nachtrag kurz vor Veröffentlichung: Inzwischen stehen Audioanalysen der Schüsse im Netz, die nahelegen, dass es mindestens einen weiteren Schützen gegeben haben muss – siehe Links unten. Das wiederum, in Kombination mit vielen bereits bekannten Unstimmigkeiten, deutet stark auf eine Mittäterschaft des tiefen Staats hin. Es wird spannend sein, zu sehen, wie diese Analysen den Verlauf der Geschichte beeinflussen  oder nicht.   

Quellen:

Tucker Carlson interviewt Dr. J. Michael Waller (Youtube, die ersten 37 Minuten)

Alan Stevo: Don’t Believe the Lies – Trump’s Assassin Is Not Dead (Substack “Lockdown Land”)

Health Ranger Report: New audio forensic analysis reveals at least three shooters at Trump campaign event (brighteon.com)

Audioanalyse von Chris Martenson, PhD (X.com, englisch)


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