06. Juni 2024 10:00

Sylt, Mannheim, Passau Politische Forderungen noch und nöcher

Doch was sollen sie bewirken?

von Sascha Koll

von Sascha Koll drucken

Artikelbild
Bildquelle: Caisare / Wikimedia Immer mehr Waffenverbotszonen: Und zugleich immer mehr Unsicherheit …

Ob dummes Gegröle auf Sylt, der Anschlag in Mannheim oder das Hochwasser in Bayern – ohne politische Forderungen kommen solche Ereignisse nicht aus. Und diese haben auch nicht lange auf sich warten lassen. Sekunden nach einem Ereignis übertrumpfen sich die Medien mit Rufen nach der Politik, endlich zu handeln. Die Politik reagiert und die Lösungsvorschläge sind nicht nur selten dämlich, sondern untergraben auch immer das Freiheitliche in der so hochgehaltenen „Freiheitlich demokratischen Grundordnung“.

Zu „Ausländer raus, Deutschland den Deutschen“ brauche ich sicher nicht mehr viel zu sagen. Meine Kollegen Oliver Gorus und Michael Werner haben hier schon hervorragende Arbeit geleistet. Doch zu den politischen Konsequenzen würde ich gerne noch etwas einwerfen: „L’Amour toujours“ von Gigi D’Agostino soll in Festzelten nicht mehr gespielt werden, da besorgte Bürger davon überzeugt sind, dass man das Risiko, ausländerfeindliche Parolen am Rande der Menge hören zu können, nicht eingehen sollte. Die angeblich so wehrhafte Demokratie kommt wohl nicht mit ein paar Menschen klar, die sich einen Spaß daraus machen, Eltern, Lehrer, Politiker und sonstige Schneeflöckchen zu triggern. Die Jugend war und ist rebellisch, wir hörten auf unserer Abschlussfahrt „Der Neger“ von B-Tight und wurden selbstverständlich von unseren Lehrern gebeten, diesen Rap-Song nicht mehr zu spielen. So ganz wollten wir uns nicht daran halten, und die im Text vorkommenden Fragen „Wer hat das Gras weggeraucht?“ und „Wer rammt dir den Penis in den Bauch?“ wurden weiterhin scherzhaft unter uns Schülern gestellt. Von diesem „Gedankengut“ konnte uns praktisch keiner abbringen. Und genau so läuft es auch mit dem neuen Sommerhit. Die Textzeilen sind in jedermanns Kopf. Die Woke-Blase ist so erzürnt und verzweifelt über ihren eigenen Ohrwurm, dass sie Bewältigungsstrategien sucht, diesen loszuwerden oder durch einen anderen Ohrwurm zu ersetzen. Mittlerweile reicht schon ein geschriebenes oder gesprochenes „döp“, um die Dauerempörten zur Weißglut zu treiben.

Wenn wir zurückblicken, wie Festbesucher mit dem Verbot des Songs „Layla“ von DJ Robin und Schürze umgegangen sind, sollte klar sein, was uns diesen Sommer erwarten wird: Irgendwo wird die Melodie gesummt oder ein „Döp dö dö döp“ angestimmt und Teile der Menge werden einstimmen, ganz getreu der Textzeile „Wir lassen uns das gottverdammte Feiern nicht verbieten“ aus dem Song „Disco Pogo“ von den Atzen. Ob im Festzelt, in der Diskothek, oder beim EM-Public-Viewing: Es wird zu sogenannten „rassistischen Vorfällen“ kommen. Ob sie genau so gemeint sind, spielt keine Rolle, zumal schon offensichtlich kürzlich Zugewanderte gefilmt wurden, wie sie freudestrahlend „Ausländer raus, Deutschland den Deutschen“ singen. Die Nummer ist damit eigentlich durch. Die angeblich Betroffenen lachen über die Reaktion der deutschen Medien und die, die ohnehin den herrschenden Zeitgeist angreifen wollen, feiern das Spektakel euphorisch ab. Um die aktuelle Lage der Gegenkultur abzuschließen, möchte ich noch darauf hinweisen, dass gerade unter dem Label des „Stolzmonats“ schwarz-rot-gold abgestufte Flaggen tausendfach verkauft werden. Wir werden diese wohl auf unzähligen Bildern von EM-Veranstaltungen sehen, wenn sie nicht vorher verboten werden. Die Mittelstrahl-Presse wird wieder so richtig abkotzen, und genau darauf freue ich mich. Diese Nazi-Psychose ist echt unterhaltsam.

Jetzt ist es so, dass nicht nur der Sylt-Vorfall politische Forderungen nach sich zieht, sondern auch der Anschlag auf Michael Stürzenberger. Hier ist die Forderung nicht die nach einem Verbot des Islam oder seiner Bücher, sondern die nach mehr Waffenverbotszonen. Ich weise hier mal vorsichtig darauf hin, dass Stürzenberger und der verstorbene Polizist tatsächlich in einer solchen Waffenverbotszone abgestochen wurden. Diese gilt leider nur von 20 Uhr abends bis sechs Uhr morgens und konnte die Opfer somit nicht schützen. Das hört sich jetzt äußerst lächerlich an, aber genau das glauben Medien und Politiker: Waffenverbotszonen sorgen dafür, dass keine Waffen mehr mitgeführt werden. Ich bin mir sicher, dass diesen ganz schlauen Menschen schon einmal zu Ohren gekommen ist, dass sich Verbrecher nicht an das Gesetz halten. Ganz Deutschland ist eine Mordverbotszone – hat diese schon einmal nur einen Mörder davon abgehalten, zu morden? Ganz Deutschland ist eine Diebstahlverbotszone – hat diese jemals einen Dieb davon abgehalten zu stehlen? Sicher nicht. Wenn jemand wie der Täter von Mannheim nicht von der Mordverbotszone Deutschland abgehalten wird zu morden, wird er sich von einer Waffenverbotszone sicher nicht beeindrucken lassen. Demnach sind die häufigen Forderungen nichts weiter als ein riesiger abgesonderter Gehirndünnschiss.

Eine weitere Forderung der letzten Tage: Enteignung und Zwangsversicherung im Dienste des Hochwasserschutzes. Bundesweit sollen sich Hauseigentümer nun gegen Hochwasserschäden versichern, egal, wo sie leben und ob sich überhaupt ein Gewässer in der Nähe befindet. Die Hauseigentümer, die eine Lage ohne Hochwassergefahr bevorzugen, sollen künftig für die Entscheidungen anderer haften, die eine Lage in Hochwassergebieten und die damit einhergehenden Gefahren für Schäden in Kauf nehmen. Es sollen also mal wieder alle für die schlechten Entscheidungen weniger verantwortlich gemacht werden – typischer Zwangskollektivismus. Ebenso sollen in Zukunft Grundstücke zum Zweck des Hochwasserschutzes enteignet werden. Man könnte sagen: „Wir nehmen dir jetzt dein Haus und Grund weg, damit du dein Haus und Grund nicht verlierst.“ Geisteskrank. Das Eigentum wird angegriffen, wo es nur geht, und die Begründung ist das aktuelle Ereignis, das gerade zur Rechtfertigung dienen könnte.

Zusammengefasst wird das Verbot eines Liedes nur zu einer renitenteren Bevölkerung führen, eine Waffenverbotszone keine Straftaten und eine Zwangsversicherung kein Hochwasser verhindern können. All diese Forderungen sind grober Unfug und ein Zeugnis für eine völlig hysterische und ver- und gebotsbesessene Gesellschaft, die im Begriff ist, immer autoritärer zu werden – ohne Rücksicht auf Verluste.


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.