13. Juni 2024 22:00

Energieversorgung Europas Pipeline bleibt trotz Krieg bestehen

Der Gasfluss durch die Ukraine könnte weitergehen

von Tyler Durden

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Bildquelle: Victoria Bee / Shutterstock Trotz Ukraine-Krieges unangetastet: Transit russischen Erdgases durch die Ukraine

Es ist irgendwie überraschend – aber angesichts der Energieknappheitsängste wiederum auch nicht –, dass nach zweieinhalb Jahren Krieg, Hunderttausenden von tragisch verlorenen Leben und brutalem Abnutzungskrieg, der auch viele Zivilisten auf beiden Seiten getötet hat, die älteste und größte wirtschaftliche Verbindung zwischen Russland und Europa immer noch besteht: der Transit von russischem Gas durch ukrainisches Gebiet.

Ein fünfjähriges Abkommen, das Ende 2024 ausläuft, blieb ununterbrochen, obwohl der Anteil von Russlands Pipelinegas an den EU-Importen stetig abgenommen hat. Doch die Realität ist, dass, wenn Europa hofft, sich von der Abhängigkeit russischen Flüssigerdgases (LNG) zu diversifizieren und die dafür notwendige alternative Infrastruktur aufzubauen, dies ein kostspieliger und langwieriger Prozess ist.

„Bloomberg“ berichtete am Montag, dass europäische Beamte derzeit Pläne diskutieren, um den Gasfluss durch eine wichtige Russland-Ukraine-Pipeline aufrechtzuerhalten, und dass die Ukraine – angesichts ihrer verzweifelten Kriegssituation und ihrer dringenden Energiebedürfnisse – dies befürwortet.

Aus der Perspektive Kiews gibt es derzeit gleichermaßen schlechte Optionen, die pragmatisch das am wenigsten schlimme Szenario erfordern. „Bloomberg“ räumt ein, dass die Transitgebühren der Ukraine im Jahr 2021 etwa eine Milliarde Dollar betrugen – eine wichtige Finanzquelle für die kriegszerstörte Wirtschaft. Wenn Pipelines und unterstützende Infrastruktur nicht genutzt werden, werden sie wahrscheinlich verfallen oder können leichter zu militärischen Ziele für Russland werden.

Oleksiy Chernyshov, Geschäftsführer des staatlichen ukrainischen Unternehmens Naftogaz, wurde in dem Bericht zitiert: „Die Ukraine hat eine unglaubliche Infrastruktur für den Gastransit und die -speicherung, die genutzt werden sollte, und die Ukraine ist bereit, diese Infrastruktur zu nutzen, weil sie viele Vorteile bringt.“

Hauptabnehmer von russischem Gas bleiben Ungarn, Österreich, die Slowakei und Italien – alle haben ideologische Fragen im Zusammenhang mit dem Krieg zugunsten der dringenden und vitalen Energiebedürfnisse der Bevölkerung und der Industrie in den Hintergrund gestellt.

Auch auf russischer Seite hat Gazprom durch den Krieg schwere Verluste erlitten. Ein jüngster „Financial Times“-Bericht zeigt, dass „Gazprom aufgrund von Wladimir Putins umfassender Invasion in der Ukraine verlorene Gasverkäufe für mindestens ein Jahrzehnt nicht wiederherstellen wird“. „Die Exporte des Unternehmens nach Europa werden bis 2035 durchschnittlich 50 bis 75 Milliarden Kubikmeter pro Jahr betragen, kaum ein Drittel des Vorkriegsniveaus, so die Forschung.“

Frühere Berichte ukrainischer Medien deuteten stark darauf hin, dass der Vertrag für russisches Gas nicht verlängert wird. „Die Position der ukrainischen Seite ist klar: Der Transportvertrag endet Ende dieses Jahres, wir werden nicht mit den Russen verhandeln und den Vertrag verlängern. Dies hat der ukrainische Premierminister seinem slowakischen Amtskollegen mitgeteilt“, sagte RBC-Ukraine im Januar.

Aber selbst bei dieser Ankündigung gab es wichtige Vorbehalte und Ausnahmen: „Zur Verlängerung des Transits ist eine Option möglich, bei der das slowakische Unternehmen selbst die Kapazitäten des ukrainischen Gastransportsystems anmietet. In diesem Fall kann der Gastransit nach 2024 fortgesetzt werden. Aber das ist noch eine Annahme“, sagte die Publikation damals. Wie „Bloomberg“ nun berichtet, lässt dies Raum für bedeutende Verhandlungsmöglichkeiten und Kompromisse.

Information: Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von zerohedge.com zur Übersetzung zur Verfügung gestellt.


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