Zensur(?): Telegram-Ulk: Atmen Sie ganz entspannt
Kein Angriff auf „uns alle“, sondern nur auf „alternative“ Wichtigtuer und Desinformanten
von Axel B.C. Krauss
Wissen Sie, was ich saukomisch finde? Wenn ausgerechnet Leute, die selber unentwegt durch die permanente Verbreitung von Desinformationen und Lügen negativ von sich reden machen und die in letzter Zeit diesbezüglich in immer enthemmterer Art nur noch über alle Stränge schlagen, nun herumjammern, die Eliten wollten ihnen an den Kragen und sie zensieren. Was soll ich sagen: Dann hört halt auf, ihnen dafür regelmäßig auch noch ideale Steilvorlagen zu liefern, und arbeitet seriös. Solange ihr euch als Munitionslieferanten für solche Zensurbestrebungen betätigt: Selbst schuld.
Wer das als anstößig empfindet, mir mit Blödsinn kommt wie zum Beispiel, ich hätte wohl „die Seiten gewechselt“ oder wolle die „alternative Szene“ diskreditieren: Da gewisse Herrschaften, vor allem ein ganz bestimmter Sektenführer, der übrigens künstlich zum „Meinungsführer“ aufgebaut wurde, anderen ständig mit „seinen Anwälten“ droht, habe ich mich natürlich ausreichend rechtlich abgesichert. Soll heißen: Ich habe mehr als genug Beweismaterial in Form von Screenshots gesammelt. Es wird mittlerweile in einem Ausmaß gelogen und manipuliert, es werden tonnenweise Falschbehauptungen und dreiste Lügen verbreitet, sodass gerade solche Herrschaften keinerlei Recht haben, sich angesichts der Verhaftung Pavel Durovs, erwartbar genug, natürlich sofort wieder als große (Maul-) Helden der „Aufklärung“ und „Kämpfer“ für die Meinungs- und Pressefreiheit aufzuspielen. Es ist nicht mehr zu ertragen und ich werde mich auch weiterhin dagegenstemmen, da solche Leute den alternativen Medien durch ihr Verhalten enorm schaden.
Zu dem Zeitpunkt, da ich diesen Beitrag schreibe (Sonntag, 25. August), war über die näheren Einzelheiten der Verhaftung des ehemaligen Young Global Leaders des WEF und „russischen Zuckerberg“ Durov so gut wie gar nichts bekannt. Warum er festgenommen wurde, vermochte zu dieser Zeit niemand sicher zu sagen. Trotzdem ließ es sich besagter Sektenführer nicht nehmen, sogleich herumzukrakeelen: „Wir berichten jedenfalls über diesen Tabubruch, über diese neuerliche Eskalation.“
Ob Jim Jones ihm aus dem Grab dazu gratulierte, weiß ich nicht. Jedenfalls macht sich jemand, der nicht umsonst einen extremen Personenkult um sich selbst strickt wie früher nur ein Mao, der vorgibt, die Menschen ins gelobte Land der „Aufklärung“ führen zu wollen, obwohl er regelmäßig unseriöses Zeug bis hin zu offenen Lügen verbreitet, der behauptet, der Mainstream bestünde durchweg aus Feinden, die ihn alle „vernichten“ wollten, und vor allem, der seine Jünger bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit Hysterie anfüttert und selber unentwegt eskaliert, ganz von selbst zum lohnenden Untersuchungsobjekt jedes neugierigen Sektenforschers.
Zweitens: Glaubt irgendjemand tatsächlich noch, Telegram sei bislang absolut „sicher“ gewesen? Also, warum dieser Quatsch, jeder, der den Messengerdienst verwende, müsse sich nun vor Verfolgung fürchten? So schrieb Kim Dotcom auf X: „Warnung: Machen Sie ein Backup von ihrem Telegram-Account und säubern Sie ihn, solange Sie es noch können!“ Warnung: Das ist ganz dummes Zeug. Wie oft eigentlich noch: Es gibt im Internet schon lange keine echte „Privatsphäre“ mehr. Ja, wo denn bitte? Alles, was man online tut, hinterlässt Spuren, die Daten lassen sich sammeln und auswerten. Drittens hat Telegram selber in der Vergangenheit bereits Accounts gesperrt oder gelöscht. Von einem echten Hort der Freiheit konnte schon lange nicht keine Rede mehr sein. Sie können also erst mal ganz entspannt bleiben und brauchen weder alte Inhalte zu löschen noch gleich in die Schweiz zu flüchten …
Und bevor irgendjemand vielleicht glaubt, ich wolle mich der bekloppten Aufpeitscherei, die derzeit mal wieder betrieben wird, nur aus Berufsopportunismus widersetzen, so möchte ich einen anderen Kommentator zitieren, der den Nagel auf den Kopf traf: „Die allermeisten Influencer auf Telegram sind völlig unqualifiziert und/oder verbreiten gezielt Desinformation.“ (Alexander Benesch, „Ob direkt oder indirekt: Soziale Medien wie Telegram sind eine Falle“, 26. August). Dem ist nichts hinzuzufügen.
Um es klarzustellen: Ja, es gibt Angriffe auf die Meinungsfreiheit. Das ständige Gerede vom „Kampf gegen Fake News“ oder „Desinformationen“ seitens der Eliten dient natürlich nur dazu, die Absicht zu verschleiern, unerwünschte Meinungen unterdrücken zu wollen. Das ist vollkommen klar, und ich habe in der Vergangenheit selber genug dazu veröffentlicht.
Allerdings gibt es immer noch einen Unterschied zwischen Meinungs- und Pressefreiheit und ihrem Missbrauch dergestalt, tagtäglich, allwöchentlich, Monat für Monat, Jahr für Jahr den größten Schwachsinn zu verbreiten, sich an keinerlei Regeln anständigen Arbeitens mehr zu halten, ein Wort wie „Sorgfalt“ noch nicht mal buchstabieren zu können und genau durch dieses Fehlverhalten den „Kampf gegen Desinformation“ geistreicherweise auch noch kräftig anzuheizen. Wie dumm kann man sich anstellen? Falls es denn Dummheit ist, doch das ist eine andere Baustelle.
Ein anderer weithin bekannter pathologischer Mythomane und Desinformant legte noch einen drauf: „Der Krieg gegen Telegram und uns alle: Warum sie die Verknüpfung von Social Media mit eigener Währung fürchten wie der Teufel das Weihwasser.“
Das genaue Gegenteil ist der Fall: Die „Verknüpfung von Social Media und eigener Währung“ ist eine Falle. Man möchte den Menschen vorgaukeln, dort seien sie „freier“ als im bisherigen Finanzsystem. In Wahrheit – wie es sich durch eigene Recherchen schnell bestätigen lässt – befinden sich alle größeren „sozialen Netzwerke“ bereits unter Kontrolle. Das gilt nicht nur für Facebook (oder „Meta“), Youtube, Instagram oder LinkedIn, sondern auch für das von Elon Musk vermeintlich „befreite“ X: Auch dort gibt es nach wie vor massig Shadow Bans und künstliche Reichweitenbeschränkung. Es geht darum, noch mehr Menschen in dieses neue, vermeintlich bessere und freiere System zu locken. Im Wesentlichen soll dadurch ein „Sozialkreditsystem“ entstehen, in dem alles algorithmengesteuert unterdrückt werden kann, was nicht „spurt“. Dies soll später auch mit Finanztransaktionen verknüpft werden. Wer wissen möchte, warum diese Plattform derzeit so stark beworben wird, lese Kit Knightlys Analyse „Wie (und warum) sie X als eine ‚Bastion der Meinungsfreiheit‘ verkaufen“.
Ein weiterer „Truther“ ließ sich ebenfalls nicht lange bitten, seine Mitmenschen mit Falschbehauptungen ins Twittergehege zu locken, als er in seinem Telegramkanal schrieb: „Ich kann nicht ansatzweise verstehen, warum X nach wie vor nicht als Videoalternative zu Youtube, auch ZensurTube genannt, genutzt wird.“ Die Antwortet lautet: Weil auf X zwar nicht immer gleich knallhart zensiert wird, aber eben künstliche Reichweitenbeschränkungen und umso perfidere Shadow Bans verhängt werden. Eine offene Zensur ist natürlich schnell erkennbar: Wenn ein bestimmter Account plötzlich nicht mehr existiert, fällt das auf. Shadow Bans sind deshalb so perfide, weil sie nicht auf Anhieb zu erkennen sind. Man kann die eigenen Tweets zwar noch lesen, aber in der öffentlichen „Timeline“ erscheinen sie nicht mehr. Ich rede übrigens aus eigener Erfahrung, denn genau das ist mir passiert. Dasselbe gilt für Reichweitenbegrenzungen: Die Betroffenen verschwinden allmählich aus der Chronik – und haben keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren. Wenn solche Leute Ihnen also weismachen wollen, X sei „die beste Möglichkeit der zensurfreien Verbreitung von Nachrichten“, dürfen Sie sich vor Lachen ausschütten.
Es bleibt abzuwarten, warum Durov in die Mangel genommen wurde. Was mich betrifft, vermute ich einen „PR-Stunt“ dahinter, aber das sind nur meine zwei Cent. Eines jedoch braucht man nicht mehr abzuwarten, sondern kann seine Uhr danach stellen: nach der schlicht psychotischen Art, mit der gewisse Eskalateure bei jeder Gelegenheit sofort die schrillsten Töne anschlagen, die Armeen der Finsternis heraufbeschwören und ihren Mitmenschen dabei auch noch die Taschen volllügen.
Bis nächste Woche.
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