Schützenhilfe durch: Energie-Experten: Habeck verhindern
Wie ein Blick auf die Lage des Stromnetzes helfen kann…
von David Andres
von David Andres drucken
Es hat begonnen. Auf Instagram tauchen selbst in meiner Timeline Anzeigen auf, die dazu aufrufen, dem „Team Robert“ beizutreten oder aber dem Robert eine Frage zu stellen. Der Kanzlerkandidat setzt sich offline wie online an die Küchentische der Bevölkerung und gibt sich als älterer WG-Kumpel, als Mann mit zwei offenen Ohren für die Bedürfnisse der Menschen. Die ARD-Talkerin Caren Miosga geht auf diese Motivik ein und kuschelt sich in der Folge ihrer Show vom 24. November verbal dermaßen an den Robert heran, dass es im Nachgang bereits KI-generierte Videos gibt, in denen sie küssend über ihn herfällt – eine ganz neue Form des satirischen Kommentars. Die regierungstreuen Medien in „Print“ wie „Bild und Ton“ fangen an, von steigenden Werten für Habeck und sinkenden für Friedrich Merz zu reden. Sie zeichnen das Bild einer möglichen, faustdicken Überraschung, bei der wir uns im Februar nach der Wahl mit einem Kanzler Habeck wiederfinden.
Alles nur Propaganda? Als jemand, der sich viel außerhalb unserer Bubble hier bewegt, muss ich Ihnen mitteilen, dass tatsächlich einige, die nicht einmal den Grünen als Partei nahestehen, der seltsamen Aura dieses Mannes verfallen; dieser, im Übrigen, überaus deutschen Mischung aus Weltschmerz, den er für uns auf seine Schultern nimmt und einer Detailtiefe im Erläutern seiner Themen, für die er, wenn auch gas- und ölfrei, wirklich zu brennen scheint. Die Performance wirkt völlig anders als die Phrasendrescherei des „Scholzomaten“ und die trockene Schroffheit von Friedrich Merz, gegen den sogar die Kampagne „Frauen gegen Merz“ existiert, welche alle Eingaben und Haltungen auflistet, die den Mann aus feministischer Sicht völlig unwählbar machen.
Was also tun gegen die Gefahr, dass der aktuelle „Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz“ tatsächlich ordentlich abräumt? Nun, am besten eine die deutsche Seele ebenfalls gut ansprechende Mischung aus Sachlichkeit und Angst nutzen, indem man darlegt, wie insbesondere die Stromversorgung als energetisches Herz unseres Alltags schon jetzt in der Krise steckt – und unter habeckscher Kanzlerschaft womöglich ganz außer Kontrolle gerät. „Schützenhilfe“ kommt an dieser Stelle von Energieexperten. „Strom-Kollaps schon im Januar möglich“, titelt „Nius“ und macht aufmerksam auf eine „dramatische Warnung des RWE-Chefs“, die außer ihnen erst mal nur die Wirtschaftswoche und die Berliner Zeitung aufgegriffen hätten. In Flauten von Licht und Wind „wie Anfang November“, schrieb der Vorstandsvorsitzende des DAX-Konzerns auf „Linkedin“, wird die deutsche Stromversorgung „nicht zu bewältigen“ sein, weil „der Zubau gesicherter Leistung jenseits von Wind und Sonne verschlafen wurde“. Sicher könnten Habeck-Fans an der Stelle einwenden, dass diese Argumentation eigentlich für einen Vertreter der sogenannten Erneuerbaren im Kanzlerstuhl spricht, doch denen ließe sich entgegenhalten, dass Habeck in der Ampel an exakt der richtigen und verantwortlichen Stelle drei Jahre Zeit hatte, hier alles in die vermeintlich korrekten Bahnen zu lenken.
In einer aktuellen Folge von „Achtung Reichelt!“ lässt dieser den Energie-Experten Stefan Spiegelsberger sehr anschaulich erklären, wieso Habeck und seine Leute nicht einmal das Wesen der Stromversorgung begreifen oder eben die Menschen gezielt täuschen, wenn sie stolz davon sprechen, dass Deutschland bereits 60 Prozent seiner Energie aus Erneuerbaren erziele. „Wir brauchen in Deutschland jede einzelne Sekunde Strom. Und der Strom, den wir jetzt in diesem Moment verbrauchen, der muss genau jetzt erzeugt werden und nicht irgendwie übers Jahr. Wenn du in die Wüste gehst für zehn Tage, du brauchst fünf Liter Wasser pro Tag und ich komme am zweiten Tag und überschütte dich mit fünfzig Liter Wasser, dann wirst du im Durchschnitt überleben, aber wahrscheinlich ab dem fünften Tag war’s das dann für dich.“
Den Zweiflern und Wechslern, die tatsächlich erwägen, Habeck auf den Thron zu heben, da Scholz und Merz ihnen zu hohl und opportunistisch erscheinen, sollte man immer wieder dieses Bild in den Kopf pflanzen. Und Zahlen! Zahlen wie die gestiegene Menge an notwendigen Eingriffen ins Netz, die geschlossenen oder abgeschalteten Kohlekraftwerke und Backups, die steigenden Preise für Energie. Den Gedanken eben, dass es unter einer grünen Kanzlerschaft tatsächlich real werden kann, im Dunkeln zu stehen und den Küchentisch, an dem Robert so gern zum Reden auftaucht, nicht einmal mehr zu sehen, die stromabhängige Heizung ausgegangen, der Kühlschrankalarm piepend, die Kinder verängstigt, die Plünderer in der Großstadt schon vor der Tür.
Wie man verhindert, dass bei erfolgreicher Strategie dieser Art das Kreuz dann aber auch nicht bei Merz gemacht wird, besprechen wir in der nächsten Folge.
Quellen:
Strom und Heizen werden noch viel teurer! | Achtung, Reichelt! vom 28.11.24 (Youtube)
Habeck knutscht mit Miosga und Lauterbach mit Baerbock: KI-Videos sorgen für Lacher (Berliner Zeitung)
Frauen gegen Merz (Website)
Kommentare
Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.
Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.