24. Dezember 2024 18:00

Freiheit der Popkultur Lethal Weapon – Der Weihnachtsfilm Nummer 1

Versuche, Lethal Weapon zu adaptieren, sind nicht immer schlecht, aber konnten das Original nie erreichen.

von Sascha Blöcker

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Bildquelle: Sascha Blöcker / Grok (X) Wie sich die KI Grok von X Mel Gibson und Danny Glover vorstellt

„Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“ hat seit seiner Premiere 1987 eine unvergessliche Marke im Actiongenre hinterlassen, vor allem durch die perfekte Mischung aus Hochspannung und herzhaftem Humor. Regisseur Richard Donner hat mit diesem Film nicht nur die Buddy-Cop-Ära neu definiert, sondern auch bewiesen, dass Action und Humor Hand in Hand gehen können. Das Ganze findet um die Weihnachtszeit statt, was aber noch keinen Weihnachtsfilm macht. Warum „Lethal Weapon“ dennoch der Weihnachtsfilm schlechthin ist – zumindest für mich, versuche ich in den nächsten Absätzen darzulegen.

Handlung

Der Film führt uns die zwei absoluten Gegensätze vor Augen: Martin Riggs, gespielt von Mel Gibson, ein ehemaliger Special-Forces-Soldat mit einem Hang zu selbstmörderischen Aktionen und – das muss man so sagen –  auch eine gewisse Gewalt-Affinität an den Tag legt. Auf der anderen Seite haben wir Roger Murtaugh, dargestellt von Danny Glover, einen Polizisten, der kurz vor der Pensionierung steht und sich nichts mehr wünscht als ein friedliches Leben. Es ist Roger, der den Fall aufnimmt und auch eine persönliche Beziehung zum Opfer hat. Seine militärische Vergangenheit holt ihn mehr oder weniger ein. Als ihm dann noch Riggs als Partner zugeteilt wird, steht er kurz vor der Verzweiflung. Nach sehr schön inszenierten Ermittlungsarbeiten stellt sich heraus, dass es um sehr viel mehr geht als nur um einen Selbstmord oder Mord. Handwerklich ist die Aktion hervorragend in Szene gesetzt und fühlt sich bis heute frisch und einzigartig an. Dieser Film benötigt keine ausufernden Explosionen oder waghalsige Stunts. Nicht, dass ich etwas gegen entsprechende Stilmittel hätte, aber der erste Lethal Weapon hat zwei Säulen, die ihn tragen.

Säule 1

Die Dynamik zwischen den beiden Protagonisten ist für mich in einem Satz zu nennen: Bud Spencer und Terence Hill. Sie funktionieren auf eine Weise, wie Hollywood es schon in den Achtzigern nur selten geschafft hat zu inszenieren. Diese Partnerschaft läuft auf der Basis von Respekt (dazu später mehr) und nicht wie es so oft gemacht wird. Ein Alleskönner und jemand, der es humorvoll kommentiert und der dann am Ende des dritten Akts seinen Moment bekommt. Diese Chemie kommt natürlich nur durch das exzellente Casting zustande.

Mel Gibson

Mel Gibson ist immer hervorragend und im Grunde gibt es da auch nicht viel mehr zu schreiben. Er hat dieser Figur unglaublich viel gegeben. Hier und da wirkt es so, als wäre er etwas drüber, aber wer den Film genau ansieht, wird feststellen, dass er dieses Spiel nur vor anderen spielt. Es ist ein Hilfeschrei. Nur wird dieser gezeigt und nicht erklärt. Für mich ist Riggs seine beste Performance – allerdings auf alle vier Teile gesehen.

Danny Glover

Danny Glover war dem deutschen Publikum weniger bekannt. Der ganz große Hit war für ihn Lethal Weapon. Völlig zu Recht hat man sich für ihn entschieden, denn er macht seine Sache ausgezeichnet. Seine Rolle wirkt weniger spektakulär als die seines Partners, aber er verleiht dieser Figur so viel Liebe zur Familie, dass man ihn einfach lieben muss. Er wird dadurch keinesfalls zu einem Bittsteller, sondern er ist eine andere Art Mann als Riggs. Er ist der Mann, der Riggs hätte sein können und der er gerne wäre.

Der Rest des Casts

Ich könnte ein ganzes Buch nur über die Nebenfiguren schreiben, das allerdings wäre ausufernd, also nur so viel: Sie alle sind großartig in dem, was sie tun, dennoch sollte die Familie Murtaugh in besonderem Maße hervorgehoben werden. Sie harmonieren so schön miteinander, dass ich keine Sekunde daran zweifeln würde, dass diese Leute auch im wahren Leben eine Familie sind. Auch das zieht sich durch die gesamte Reihe.

Säule 2

Dieser Film hat wie vieles in den Achtzigern eher einen subtilen Humor. Keine Albernheiten, kein Nach-hinten-Umfallen mit dem Stuhl, sondern es ist der Alltags-Humor, den wir alle kennen. Es fühlt sich organisch an, weil auch wir einem Freund mit einer Schmähung sein Missgeschick versüßen, aber – und das ist ganz wichtig – in der Wirklichkeit, wie auch im Film: Der Moment muss passen. Genau an dieser Stelle setzt Lethal Weapon ganz eigene Akzente. Das hervorragende und einzigartige Theme trägt dann noch dazu bei, einzelne Sequenzen zu perfektionieren.

Kultureller Einfluss

„Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“ hat nicht nur das Genre der Buddy-Cop-Filme neu definiert, sondern auch bewiesen, dass Humor in den düstersten Momenten des Lebens einen Platz hat. Die Zitate und Szenen aus diesem Film sind in die Popkultur eingegangen, oft parodiert oder als Meme verwendet, was zeigt, wie sehr der Humor und das Herz des Films in Erinnerung bleiben. Versuche, Lethal Weapon zu adaptieren, sind nicht immer schlecht (Stirb langsam 3), aber konnten das Original nie erreichen.

Was hat der Film freiheitliches zu bieten?

Nun haben wir die eine Stelle, an der Riggs ganz klar sagt, dass es falsch ist, dass Gras illegal ist. Ansonsten ist es ein familiärer Film, der eher wertebasiert ist.

Ist das ein Weihnachtsfilm?

Ja, das ist er, denn er beginnt mit einem Weihnachtssong, die Kulissen sind geschmückt und die Handlung spielt zu dieser besonderen Zeit des Jahres. Was ihn aber wirklich qualifiziert, ist das Ende des Films: Riggs macht seinem Partner nicht nur ein persönliches Geschenk, sondern bekommt auch noch ein viel Größeres. Er erhält eine Familie, und wenn die Familie nicht die Botschaft von Weihnachten ist, was ist es dann?

Fazit

Durch die perfekte Chemie von Gibson und Glover, die komischen Missgeschicke und die unvergesslichen Zitate hat „Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“ seinen Platz in der Filmgeschichte als ein Film, der uns zeigt, dass man selbst in den härtesten Zeiten lachen kann. Dies macht den Film nicht nur zu einem Actionklassiker, der den Woken zeigt, wie man schwarze Figuren schreibt, sondern auch zu einem Meisterwerk des Films mit einem Hauch von Humor. Nicht nur ist Lethal Weapon mein absoluter Filmfavorit, auch ist es eine insgesamt herausragende Reihe, und ich selbst wünsche mir keine Fortsetzung, auch wenn eine solche häufig diskutiert wird. Er wird wohl für immer mein Film für den 24.12. bleiben, und da dieser Artikel ja am 24.12. erscheint, stehen die Chancen gut, dass ich ihn jetzt gerade sehe. Ich wünsche dir, werter Leser, ein frohes Weihnachtsfest. Weihnachten ist die eine Sache, bei der ich wohl nie sagen werde: Ich bin zu alt für den Scheiß.


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