20. Februar 2025 22:00

Ukraine-Frieden Europa sagt „Njet“ zum Nobelpreis für Trump

Polens Außenminister betont europäische Kontrolle über den Preis

von Tyler Durden

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Bildquelle: Collections GetArchive Eine Farce in 2009: Friedensnobelpreis für Ex-Präsident Obama

Bei der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende wies der polnische Außenminister Radosław Sikorski – Ehemann der Journalistin Anne Applebaum – Trumps Friedensplan für die Ukraine entschieden zurück und machte sich über das als unfair empfundene Abkommen lustig, noch bevor es überhaupt auf den Tisch gekommen war.

Sikorski erklärte während einer Podiumsdiskussion: „Ich würde ihm (Trump) sagen, dass wir Europäer den Friedensnobelpreis kontrollieren. Wenn er ihn verdienen will, muss der Frieden fair sein.“

Der polnische Spitzenpolitiker bezog sich dabei auf Trumps 90-minütiges Telefonat mit Putin am vergangenen Mittwoch und kommentierte: „Ich halte das Gespräch für einen Fehler.“

Offenbar sollen Staatschefs keine Diplomatie betreiben, um das Töten in der Ukraine zu beenden – obwohl das natürlich eine Möglichkeit wäre, den nunmehr dreijährigen Krieg zu beenden. „Ich habe mich gegen einen frühen Gipfel ausgesprochen“, fuhr Sikorski fort, womit er wohl die Bestrebungen meinte, Trump und Putin zu direkten Friedensgesprächen zu bewegen. „Das stärkt Putin und schwächt die Moral in der Ukraine.“

„Die Glaubwürdigkeit der Vereinigten Staaten hängt davon ab, wie dieser Krieg endet – nicht nur die der Trump-Regierung, sondern der Vereinigten Staaten insgesamt.“

Sikorski wechselte dann zur westlichen „Großstrategie“ (und ignorierte damit das Leid der Ukrainer, das durch eine Fortsetzung des Krieges verlängert wird) und sagte weiter: „Ich würde ihm sagen, dass, wenn er Putin erlaubt, die Ukraine zu einem Vasallenstaat zu machen, dies eine Botschaft an China senden würde: Dass man zurückholen kann, was man als abtrünnige Provinz betrachtet. Und das hätte direkte Konsequenzen für die Großstrategie der USA, für das US-Bündnissystem und möglicherweise für die Zukunft Taiwans.“

Dann sorgte er mit seiner Bemerkung über den Friedensnobelpreis für Lachen und Applaus im Publikum. „Ich würde ihm sagen, dass wir Europäer den Friedensnobelpreis kontrollieren. Wenn er ihn verdienen will, muss der Frieden fair sein“, betonte er erneut.

Europäische Offizielle sind empört darüber, dass Trump ihrer Meinung nach Selenskyj bei den Gesprächen übergehe. Schließlich führte Trump am Mittwoch zuerst das Gespräch mit Putin – und erst danach ein kürzeres Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten. Selenskyj hat wiederholt betont, dass die Ukraine keinem Abkommen zustimmen werde, das nicht mit direkter ukrainischer Beteiligung ausgehandelt worden sei.

Was den Nobelpreis betrifft: 2009 erhielt Präsident Barack Obama die prestigeträchtige Auszeichnung – laut Komitee für seine „außerordentlichen Bemühungen zur Stärkung der internationalen Diplomatie und der Zusammenarbeit zwischen den Völkern“. Dabei hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nichts Konkretes geleistet, außer der erste schwarze US-Präsident zu sein.

Später in seiner Amtszeit führte Obama die US-Nato-Intervention in Libyen an – weithin als Regimewechsel-Operation verstanden –, die schließlich zur brutalen Ermordung des langjährigen libyschen Machthabers in einem Straßengraben bei Sirte führte. Außerdem startete Obama die US-Politik der Unterstützung Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate bei ihrer rücksichtslosen Bombenkampagne über Jemen – mit schweren amerikanischen Waffen. Dies führte zu einem jahrelangen Krieg gegen die Huthi-Rebellen und legte den Grundstein für den heutigen Konflikt im Roten Meer.

Obama befahl zudem die Drohnen-Exekution des 16-jährigen US-Bürgers aus Colorado, Abdulrahman al-Awlaki – Sohn des mutmaßlich mit der al-Qaida verbundenen Predigers Anwar al-Awlaki –, ohne jegliches rechtliches Verfahren.

Was genau Obama jemals konkret zum Weltfrieden beigetragen hat, bleibt fraglich. Doch während Trump möglicherweise ein Ende eines Krieges herbeiführt, der Hunderttausende das Leben gekostet und Europas Sicherheit bedroht hat, heißt es aus Europa bereits jetzt: „Njet“ zu einem Nobelpreis für ihn.

Information: Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von zerohedge.com zur Übersetzung zur Verfügung gestellt.


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