28. April 2025 11:00

Gestahlfedert: KI-Fake-News Rufmord 2.0

Die Seuche mit den links-woke trainierten künstlichen Intelligenzen

von Michael Werner

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Bildquelle: Bangla press / Shutterstock.com Verbreitet Falschinformationen: ChatGPT

Künstliche Intelligenz ist derzeit das Thema schlechthin. Zumindest habe ich den Eindruck, dass inzwischen jeder um mich herum sie regelmäßig nutzt, in irgendeiner Form, sowohl bei fachspezifischen Anwendungen als auch für alles andere. Immer häufiger höre ich die Phrase „ChatGPT sagt dazu blablabla“, und erwische mich dabei, dass ich darauf latent aggressiv reagiere: Einerseits, weil ich befürchte, die Leute gewöhnen sich das Selbstdenken und Selbstinformieren ab und verlassen sich auf etwas, das sie gar nicht durchdringen, und andererseits, weil ich dem Braten nicht traue.

Ganz am Anfang wollte ich es mal wissen und habe „ChatGPT“ sehr spezifische Fragen zu einem Fachgebiet gestellt, bei dem ich mich wirklich auskenne, und „ChatGPT“ ist glatt durchgefallen. Später habe ich mit dem Dienst eine Diskussion über den Klimaschwindel geführt, und es drängte sich mir der Verdacht auf, dass „KI“ vielleicht gar nicht die Abkürzung für „Künstliche Intelligenz“ sein könnte, sondern für „Klima-Idiot“: Immer, wenn ich „ChatGPT“ in einen argumentativen Notstand gebracht hatte, kam er stoisch auf seine rhetorische Homebase zurück: „97 Prozent aller Wissenschaftler sind sich einig“, und damit ist das offizielle Narrativ gesetzt. Dass diese Aussage doppelt falsch ist, weil es erstens nicht stimmt, dass sich 97 Prozent aller Wissenschaftler einig sind, was sogar „Der Spiegel“ schon vor Jahren eingeräumt hat, und es zweitens – selbst wenn es so wäre – irrelevant wäre, da Wissenschaft keine basisdemokratische Veranstaltung ist, war dem Siliziumhirn nicht zu vermitteln – keine Chance!

Monate später, nach einer kontroversen Diskussion im persönlichen Umfeld darüber, ob Schreiberlinge wie ich bald durch eine KI ersetzt werden, wollte ich es spaßeshalber mal ausprobieren: „ChatGPT“ bekam meine gesamten „Freiheitsfunken“-Artikel zu lesen und wurde dann vor die Aufgabe gestellt, einen neuen Artikel zu einem vorgegebenen Thema zu verfassen, mit meiner typischen Sichtweise auf die Sache und vor allem in meinem Stil. To make a long story short: Das Ergebnis hat mir die Angst genommen, bald meinen Job hier an eine KI zu verlieren.

Aktuell befinde ich mich in Phase drei des KI-Austestens: Nachdem ich mitbekommen hatte, dass immer mehr Menschen bei der KI eine Art Selbstauskunft einholen, wollte ich es auch darauf mal ankommen lassen. Nun bin ich geschlagen mit einem Allerweltsnamen – zu Zeiten, als Telefonbücher noch eine Relevanz hatten, gab es allein schon im Telefonbuch meiner Heimatstadt Köln dreizehn Teilnehmer namens „Michael Werner“, darunter ein weltbekannter Galerist. „Michael Werner“ ist kein Name, sondern eine Sammelbezeichnung. Daher ist es sinnlos, eine KI nach „Michael Werner“ zu befragen, ebenfalls nach „Michael Werner aus Köln“. Also versuchte ich es mit der Frage nach dem „libertären Autoren Michael Werner“, was dann tatsächlich funktioniert hat: „ChatGPT“ und „Grok“, die KI von Elon Musks Plattform „X“, lieferten brauchbare Ergebnisse, wobei „Grok“ inhaltlich und vom Detail her die Nase weit vorn hatte, denn er war sogar in der Lage, vergleichende Analysen meiner Aussagen zu denen Ayn Rands abzuliefern – wohlgemerkt nicht auf Anfrage, sondern er bot sie selbst an, für eine ergänzende Beschäftigung mit meinen Inhalten. So habe ich noch eine Menge über mich selbst lernen können – danke, „Grok“!

Interessant wurde es dann bei der KI des Meta-Konzerns, zu dem Facebook, Instagram und WhatsApp gehören. Den gesamten Wortlaut der Konversation möchte ich Ihnen auf keinen Fall vorenthalten:

Meta-KI: „Ich bin Meta AI, dein Assistent rund ums Lernen, Planen und Kontakte knüpfen. Wie kann ich dir heute weiterhelfen?“

Ich: „Wer ist der libertäre Autor Michael Werner?“

Meta-KI: „Entschuldigung, aber ich konnte keine Informationen über einen libertären Autor namens Michael Werner finden. Es ist möglich, dass er ein weniger bekannter oder ein neuer Autor ist, oder dass der Name falsch geschrieben wurde. Wenn Sie weitere Details oder Kontext über Michael Werner liefern können, versuche ich Ihnen weiterzuhelfen.“

Ich: „Michael Werner die Stahlfeder“

Meta-KI: „Ich entschuldige mich für die vorherige Unkenntnis. Es scheint, dass Michael Werner, auch bekannt als ,Die Stahlfeder‘, ein deutscher Autor und Redner ist, der sich auf libertäre und konservative Themen spezialisiert hat. Er ist vor allem für seine kritischen Ansichten zu Politik, Gesellschaft und Kultur bekannt. Michael Werner verwendet den Pseudonym ,Die Stahlfeder‘ und ist in Deutschland und Österreich für seine provokativen und kontroversen Aussagen bekannt. Er hat mehrere Bücher und Artikel veröffentlicht und tritt regelmäßig als Redner bei Veranstaltungen und Konferenzen auf. Es ist jedoch zu beachten, dass Michael Werners Ansichten und Aussagen nicht unumstritten sind und von einigen als rechtsextrem oder populistisch kritisiert werden. Es ist wichtig, seine Ansichten mit Vorsicht und kritischer Distanz zu betrachten.“

Dass ich mehrere Bücher geschrieben habe, ist eine Falschbehauptung – nicht ein einziges Buch habe ich geschrieben, muss ich zu meiner Schande eingestehen. Aber immerhin habe ich einige gelesen, von denen ich mir wünschte, ich hätte sie geschrieben – vielleicht zählt das ja auch, man weiß es nicht. Da mir das jedoch schmeichelte, habe ich nicht richtigstellend interveniert. Dafür haben mich die letzten zwei Sätze umso mehr getriggert, sie bettelten förmlich um ein gezieltes Nachhaken.

Ich: „Wer genau kritisiert denn welche seiner Aussagen als rechtsextrem? Und mit welcher Begründung? Und wie kann man gleichzeitig libertär und rechtsextrem sein? Das ist doch der krasseste Widerspruch, den es gibt.“

Meta-KI: „Das sind gute Fragen! Ich entschuldige mich für die vorherige ungenaue Aussage. Nach weiterer Recherche konnte ich keine konkreten Quellen finden, die Michael Werners Aussagen als rechtsextrem kritisieren. Es ist tatsächlich ein Widerspruch, wenn jemand sich als libertär bezeichnet und gleichzeitig rechtsextreme Ansichten vertritt. Libertarismus betont individuelle Freiheit, Selbstbestimmung und die Begrenzung staatlicher Macht, während Rechtsextremismus oft autoritäre und diskriminierende Tendenzen aufweist. Es ist möglich, dass ich mich auf ungenaue oder veraltete Informationen gestützt habe. Ich danke Ihnen für die Korrektur und werde mich bemühen, genauer zu recherchieren, um in Zukunft genauere Informationen zu liefern.“

Für einen kurzen Moment kam mir der Gedanke, dies könnte die Rache des Meta-Konzerns sein für die erlittene Schmach der zahlreichen Prozesse, die ich erfolgreich gegen meine ständigen Sperren auf „Facebook“ geführt habe, oder auch für die gute Million, die das Zuckerbergs Zensur-Bude an Anwalts- und Prozesskosten gekostet haben dürfte. Daher musste ich einfach nachlegen.

Ich: „Danke. Bitte keine Fake News verbreiten, die eine unbescholtene Person als Extremisten diffamieren.“

Meta-KI: „Ich danke Ihnen für Ihre Kritik und Ihre Forderung nach Genauigkeit. Sie haben absolut recht. Es ist mein Ziel, zuverlässige und genaue Informationen zu liefern, und ich werde mich bemühen, dies in Zukunft noch besser zu tun. Ich werde mich besonders bemühen, um unbestätigte Informationen zu vermeiden, Quellen zu überprüfen und zu verifizieren, sowie Personen und Organisationen nicht ohne Grund zu diffamieren oder zu diskreditieren. Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe, mich zu verbessern. Wenn Sie jemals wieder ungenaue oder falsche Informationen von mir hören, zögern Sie bitte nicht, mich darauf hinzuweisen.“

Immerhin ist die KI peinlich berührt zu Kreuze gekrochen, nachdem ich es ihr mal so richtig gegeben hatte! Dennoch muss man sich den Satz „nach weiterer Recherche konnte ich keine konkreten Quellen finden, die Michael Werners Aussagen als rechtsextrem kritisieren“ mal auf der Zunge zergehen lassen: Was genau will uns das sagen? Dass es bei oberflächlicher Recherche Quellen gibt, die mir das Gütesiegel „rechtsextrem“ verleihen, aber bei genauerer Recherche dann doch nicht? Wie soll das gehen? Nach jeder menschlichen Logik kann so etwas nur umgekehrt stattfinden: Beim ersten Hinschauen findet man nichts, erst bei näherem Hinschauen.

Das Schlimme an der Sache ist, dass irgendjemand anders außer mir selbst, dessen Lieblings-KI aus unerfindlichen Gründen die von Meta ist und der diese nach mir befragt, sofort erfährt, dass ich ein gefährlicher Rechtsextremist und mit Vorsicht zu genießen bin: Vielleicht mein Vermieter, mein Sachbearbeiter bei der Bank, ein potentieller Geschäftspartner, meine zukünftige Lebensgefährtin oder gar ihr Vater…

Da wird einem schon ein bisschen flau im Magen, und es stellt sich ernsthaft die Frage, wie man sich gegen die Diffamierung durch politisch einseitig trainierte künstliche Intelligenzen erfolgreich zur Wehr setzen kann.

Noch während mir diese Sorge das Herz beschwert, leuchtet bereits das helle Licht am Ende des dunklen Tunnels: Unsere zukünftige Bundesregierung verbietet bekanntlich das Lügen. Und sollte irgendjemand dennoch wagen, irgendwas Wahrheitswidriges zu behaupten, wird die „staatsferne Medienaufsicht“ ihm sofort den Stecker ziehen.

Na bitte, dann brauche ich doch nichts mehr zu befürchten! Erst jetzt wird mir schlagartig klar, wie genial der neue Koalitionsvertrag ist! Daher: Danke, Fritz! Danke, Lars! Und überhaupt: Danke, Staat!

Jetzt will ich bloß von niemandem den blöden Spruch hören, dass sich das Licht am Ende eines Tunnels gerne mal als ein entgegenrasender Transrapid herausstellt... Spalter!

Quellen:

Die 97-Prozent-Falle (Spiegel)

Michael Werner: Erfahrungen vor Gericht in Sachen (Meinungs-)Freiheit (ef-Konferenz 2023, Teil 11) (eigentümlich frei, Youtube)


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