02. August 2025 16:00

Zollstreit Schweiz-USA Währungsmanipulation

Der Schweizer Scam fliegt auf

von Paul Siegenthal drucken

Artikelbild
Bildquelle: Paul Siegenthal (Montage und Bearbeitung) Zolldeal zwischen den USA und der Schweiz: Die Party ist vorbei

Der Hammer kam unerwartet und brutal. Noch vor einigen Wochen lobte die Presse unisono die eigene Regierung für ihren guten Draht zu Onkel Donald. Unsere Präsidentin durfte sogar persönlich mit ihm telefonieren. Alles paletti, in zwei Wochen haben wir den Deal. Dann wurde es ruhig. Fragte ein Medium nach, hieß es, es gehe um Detailfragen.

Die USA sind der wichtigste Handelspartner. Die Schweiz exportiert 53 Milliarden Schweizer Franken und kauft dort lediglich für 14 Milliarden Schweizer Franken ein: Das bedeutet ein Warenhandelsdefizit von 39 Milliarden Schweizer Franken. Nach Trumps Arithmetik ergibt das einen Zoll von 39 Prozent. In Zukunft müssen die Schweizer Exporteure zusätzlich 20 Milliarden Schweizer Franken an die amerikanische Zollverwaltung abführen – eine Katastrophe.

Die Regierung schwafelt

Die Regierung (Bundesrat) war schnell zur Stelle, um ihr Totalversagen schönzureden. Laut dem Wirtschaftsminister Parmelin leidet die Bevölkerung schon jetzt an einem zu starken Schweizer Franken. Der Entscheid sei „nebulös“ (Schweizer Fernsehen). In weiteren Medienmitteilungen versucht die Regierung, den gescheiterten Deal auf Nebenschauplätze wie den Abbau von Handelshemmnisse zu lenken. Gewerbevertreter fordern sogar Unterstützung vom Staat, und die Linksgrünen rufen zum Handelskrieg auf.

Nur etwas sagt niemand: die Wahrheit. Weder Regierung noch Medien erwähnen die Begründung der Amerikaner: Die Schweizer manipulieren die Währung!

Abschöpfung von Kapitaltransfers

Als Insel der Glückseligen fließen große Kapitalsummen ins Land. Das ist jedoch nicht das Resultat einheimischen Fleißes und hiesiger Geschicklichkeit. Vielmehr wird die EU als Ganzes zunehmend zu einem Saustall – sorry, man kann es nicht anders ausdrücken. Diese Kapitalzuflüsse führen zu einem konstanten Aufwertungsdruck des Schweizer Frankens.

Die „unabhängige“ Nationalbank muss daher seit Jahrzehnten die Währung konstant abwerten, damit die Exportindustrie keine Gewinneinbußen hat. Partner in crime sind die Behörden, die diese „Nationalbankgewinne“ einstreichen. Jeder Ökonom weiß: Zentralbankgewinne gibt es nicht, es handelt sich um eine Währungsmanipulation.

Die Profiteure

Zu den Profiteuren zählen vor allem die Pharma- und die Uhrenindustrie. Ein schwacher Franken ist faktisch eine Exportsubvention. Der Bevölkerung verkauft man das als „Sicherung des Arbeitsplatzes Schweiz“, weil angeblich jeder dritte Franken im Ausland verdient wird. Diese Behauptung ist falsch: Korrekt wäre „umgesetzt“, aber solche Feinheiten sind dem Volk einerlei.

Der nächste Profiteur ist die öffentliche Hand. Der „Gewinn“ wird zum Teil an die Kantone ausgeschüttet. Der Bund (die Bundesregierung) profitiert fleißig, weil er seine Verschuldung fast kostenlos an die Nationalbank (SNB) abschieben kann. Im Jahr 2024 betrug der Gewinn der SNB 80 Milliarden Schweizer Franken, was in etwa dem Bundeshaushalt entspricht.

Jetzt sollte endlich jedem klar sein, weshalb die Schweiz niedrigere Steuern und gleichzeitig eine bessere Infrastruktur als die umliegenden Länder hat. Das liegt nicht an der höheren Produktivität des Landes.

Die Verlierer

Die Bevölkerung profitiert kaum. Wohnungen sind wegen der massiven Einwanderung knapp. Der schwache Franken zwingt den Konsumenten höhere Preise auf. Der Steuerzahler finanziert die Subventionen an die Exportindustrie aus eigener Tasche.

Die Presse und die Unternehmen argumentieren, dass ohne einen niedrigen Frankenkurs bald alle Arbeitsplätze weg sind. Ehrlicherweise könnten sie auch sagen, dass die Branchen nicht konkurrenzfähig sind, um im Ausland zu bestehen. Genauso könnte man argumentieren, dass das Volk mit niedrigeren Löhnen zufrieden wäre, wenn es weniger Steuern und Miete zahlen müsste.

Auch die EU scheint sich der Schweizer Exportförderung bewusst zu sein und verlangt Zahlungen von der Schweizer Regierung (Kohäsionsmillarden). Diese muss der Bürger ebenfalls berappen.

Die Folgen

Wahrscheinlich wäre die Schweiz, wie die EU, mit 15 Prozent davongekommen, wenn sie nicht mit Währungsmanipulationen den Schlaumeier machen würde. Die Pharmaindustrie wird nun so oder so abwandern. Die Uhrenindustrie wird darben, da sie diese Option nicht hat.

Die Lösung

Die Schweiz muss aufhören, ihre Währung künstlich abzuwerten. Die Regierung und die Presse müssten dem Volk reinen Wein einschenken und es über diese verzehrenden Handelspraktiken informieren. Sie haben es jahrelang in die Irre geführt und die eigene Kamarilla (Exportindustrie und Staatsapparat) am Volk vorbei versorgt.

Sparpotenzial gibt es in der Schweiz überall. Es würde vor allem den Beamtenapparat treffen, der am meisten von diesem Scam profitiert hat. Dieser wird jedoch alle Hebel in Bewegung setzen, damit einmal mehr das Volk die Zeche bezahlt.


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.