04. Dezember 2025 22:00

Russlandkrieg Nato erwägt „Präventivschlag“ gegen Russlands hybride Kriegsführung

Mehr Aggression sei nötig

von Tyler Durden drucken

Nato: Symbolik der hybriden Kriegsführung
Bildquelle: e-Redaktion Nato: Symbolik der hybriden Kriegsführung

Während Washington unter Präsident Trump derzeit ungewöhnlich zu Zurückhaltung, Deeskalation und einem Friedensabkommen in der Ukraine aufruft, fordert ein ranghoher Nato-Kommandeur mehr Aggression des westlichen Militärbündnisses – direkt gegen Russland.

Admiral Giuseppe Cavo Dragone, Vorsitzender des Nato-Militärausschusses, erklärte gegenüber der „Financial Times“ im Rahmen eines neuen Berichts, dass die Nato derzeit über proaktivere Maßnahmen als Reaktion auf Russlands zunehmende hybride Kriegsführung nachdenkt. In dem Bericht ist von einem angeblichen Anstieg russisch unterstützter Cyberangriffe, Sabotageaktionen und Luftraumverletzungen über Europa die Rede – Maßnahmen, die die Nato spiegeln und noch ausweiten könnte. Ein möglicher „Präventivschlag“ gegen russische Ziele wäre demnach gerechtfertigt.

„Wir prüfen alles… Im Bereich Cyber sind wir bislang eher reaktiv“, sagte Dragone. „Aggressiver zu agieren oder proaktiv statt reaktiv zu handeln – darüber denken wir derzeit nach.“

Dabei erläuterte er seine Sichtweise, dass ein „Präventivschlag“ unter bestimmten Umständen und im passenden Kontext als defensive Maßnahme gewertet werden könne. „Das liegt weit entfernt von unserer üblichen Denkweise und unserem gewohnten Verhalten“, räumte er ein.

„Aggressiver zu sein als unser Gegenüber – das könnte eine Option sein“, so Dragone weiter. Doch die entscheidenden Fragen lauteten: „Rechtsrahmen, Zuständigkeit – wer macht das?“

Mehrere Diplomaten und Regierungsvertreter aus Osteuropa und den baltischen Staaten fordern eine derart proaktivere Haltung – ein weniger reaktives Vorgehen –, um Moskau spürbar zu treffen.

„Wenn wir weiterhin nur reagieren, laden wir Russland geradezu ein, weiterzumachen und uns weiter zu schaden“, wird ein baltischer Diplomat in der „Financial Times“ zitiert.

„Hybride Kriegsführung ist asymmetrisch – sie kostet Russland wenig und uns viel. Wir müssen einfallsreicher sein“, sagte der Diplomat.

Dabei laufen bereits seit Jahren verdeckte Sabotageoperationen gegen Russland, die vom Westen gesteuert werden. Einige dieser Maßnahmen wurden längst von großen Medien aufgedeckt – und gelten als ein wesentlicher Grund für die andauernde Eskalation im Ukraine-Krieg.

Diese Eskalation hat wiederum zu einer Verschärfung der nuklearen Rhetorik und Drohungen zwischen Russland und dem Westen geführt. Eigentlich müsste die Lage dringend entschärft werden – doch Äußerungen wie die des Nato-Militärausschussvorsitzenden heizen die Spannungen weiter an.

Junge Männer bezahlen unterdessen weiterhin den Preis auf dem Schlachtfeld – obwohl sich ein Friedensprozess langsam und mühsam abzeichnet. Reuters hat inzwischen verspätet über die enormen Verluste des ukrainischen Militärs berichtet:

Pawlo Broshkow hatte große Hoffnungen, als er im März als frischer Rekrut zur ukrainischen Armee stieß – entschlossen, sein Land zu verteidigen und sich mit dem großzügigen Bonus ein eigenes Haus für seine Frau und seine kleine Tochter zu kaufen.

Drei Monate später lag der 20-Jährige schwer verwundet auf dem Schlachtfeld – seine Träume in Trümmern.

Broshkow ist einer von Hunderten jungen Männern im Alter zwischen 18 und 24 Jahren, die sich in diesem Jahr freiwillig für den Fronteinsatz gemeldet haben. Gelockt wurden sie mit hohem Sold und attraktiven Vergünstigungen im Rahmen einer nationalen Jugend-Rekrutierungskampagne, die neue Kräfte für die ausgelaugten Streitkräfte der Ukraine mobilisieren sollte, die inzwischen rund eine Million Soldaten zählen.

Währenddessen suchen die Staaten der Europäischen Union nach allen Mitteln, um den Krieg weiter am Laufen zu halten – anstatt einen echten Kompromiss zu finden…

Der Kreml reagierte unterdessen scharf auf die Aussagen von Admiral Dragone. Kremlsprecherin Maria Sacharowa bezeichnete seine Äußerungen als „einen äußerst verantwortungslosen Schritt“, der zeige, dass das Bündnis bereit sei, „den Weg der Eskalation weiterzugehen“.

Information: Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von zerohedge.com zur Übersetzung bereitgestellt.


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