Christian Streich: Der politische Fanatiker auf der Bank des SC Freiburg tritt ab
Wetten, dass er der nächste Bundestrainer wird?
von André F. Lichtschlag (Pausiert)
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Christian Streich hört zum Saisonende auf. Seit Januar 2012 war er Cheftrainer des SC Freiburg, bereits seit 1995 arbeitete er für den Verein als Jugendtrainer – eine bemerkenswerte und im Profifußball seltene Kontinuität, die erklärt, warum dieser Mann bei völlig unpolitischen Sportskanonen durchaus beliebt ist, zumal er mit dem notorisch klammen Klub aus Südbaden alles in allem weit über dem Limit erfolgreich war.
Aber Streich war und ist nicht nur mit Leib und Seele Fußballtrainer, er nutzt diese Position auch, um mit mindestens ebenso großem Eifer politische Botschaften im Fanvolk zu verbreiten. Dabei wirkt er stets sehr ruhig und bedächtig, nur um dann scheinbar beiläufig im badischen Singsang seine sorgfältig vorbereiteten Serien-Blutgrätschen gegen Andersdenkende einzusetzen. Sein Ding ist „the current thing“, immer im Dienst der Herrschenden. Schamgefühl kennt Christian Streich dabei nicht.
Grundtenor ist seit Jahren der Antikapitalismus – oder mit den Worten des dauerpolitisierenden Auch-Fußballtrainers: „Wir leben im Neokapitalismus, und der macht die Menschen kaputt.“ Bereits 2019 propagierte Streich den Klimastreik, der schließlich „in hohem Maße berechtigt“ sei. Darunter macht er es nicht.
Jede Kritik an den Hüpfern von Fridays for Future sei ja auch „widersinnig“. Natürlich war Streich auch während der Corona-Zeit „in hohem Maße“ mit von der Partie. Als Impffreund warf er all jenen, die für sich und ihre Gesundheit eine andere Entscheidung getroffen hatten, öffentlichkeitswirksam vor, dass sie „die Demokratie nicht verstehen“. Und, klar, wegen solchen Querdenkern müssten jetzt, so der Trainerdoktor, „viele Menschen sterben“. Impfzwang im Profifußball fand Streich heilsam: „Die Politik muss entscheiden, und der Fußball wird folgen.“ Führer, befiehl? Jede Kritik an den Corona-Maßnahmen wehrte der Demokratie-Experte als „Schwachsinn“ ab. Diskussion beendet.
Bereut hat der Herbert Grönemeyer unter den Fußballtrainern seine vorschnellen Urteile, ja seine notorische Hetze gegen Andersdenkende und die von ihm betriebene totale Polarisierung und Politisierung in seinem Verantwortungsbereich nie. Denn auch beim neuen „current thing“, der überall lauernden „rääächten Gefahr“, verweigert Streich jedes Fairplay. Bei der AfD denkt er an Adolf Hitler. Und dann an seine eigene Oma, dabei mache er sich „Sorgen um meine Kinder“. Verantwortlich für die katastrophalen Zustände im Land, er nennt steigende Lebensmittelpreise, sei nicht etwa die Regierung oder die Zentralbank, sondern die oppositionelle AfD. Und der ferne Putin. Klar, der auch.
Zum Saisonende hört Christian Streich auf der Trainerbank des SC Freiburg auf. Die Mittelstrom-Journaille verneigt sich vor dem Mann, den nie auch nur der Hauch eines Zweifels in seinem Eifer streifte. Franz-Josef Wagner schrieb in der „Bild“-Zeitung einen schwülstigen Abschiedsbrief: „Die ganze Bundesliga weint. Warum hört ein Mann, der so geliebt wird wie Sie, auf?“
Die hemmungslose Politisierung auch der letzten privaten Lebensbereiche trägt viele Namen. Was König Fußball betrifft, heißt einer der unsäglichsten Christian Streich. Wetten, dass genau diesen Namen der nächste Bundestrainer nach der Europameisterschaft tragen wird? Die passende Armbinde bringt Christian Streich gerne mit. Alles andere wäre Schwachsinn.
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