16. April 2024 13:00

Top Spin: Universitätskultur Selbstverständlich linksradikal

Wie alles an einer deutschen Uni nach Sozialismus schreit

von David Andres

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Bildquelle: David Andres Deutsches Un(i)wesen der Postmoderne: Linke Dauerpropaganda und offene Aufrufe zu Verbrechen stellen kein Problem dar

Kürzlich nahm ich mir nach einem beruflichen Auftrag die Zeit, den Campus einer wichtigen Universität in NRW in Augenschein zu nehmen. Wer sie trotz der schmalen Ausschnitte erkennt, mag es in die Kommentare schreiben. Denn worauf mein Blick an derlei Orten immer fällt, sind die per Poster, Plakat, Aufkleber oder Schmiererei verkündeten Weltanschauungen und Haltungen, welche jeden Studenten dort Tag für Tag beiläufig begleiten.

Ich meine, es kann ja auch anders aussehen an einem Ort. Wer sich in einem Kloster aufhält, in einer alten Burg oder im Innenhof des Magdeburger Doms, mit dem spricht in gewisser Weise die Geschichte, der große Bogen, die Würde des Göttlichen. Wer über den Firmencampus von Google oder Meta spaziert, wird zwar sicherlich vor woker Hipness erschlagen, aber doch im Kern eine Stimmung des Aufbruchs mitnehmen, des Sich-Vorlehnens in die Zukunft und des ganz selbstverständlich großzügigen Wohlstands. Und dann – diese Uni. Eine Uni wie einige im Lande abseits der privaten Institute.

„Jährliche Lohnerhöhungen“, fordert ein Aufkleber, der sich an der Flanke eines offenen Treppenaufgangs befindet, lieblos schief hingepatscht und den Ernst der Forderung somit nicht einmal durch eine gerade Haltung betonend. Die studentischen Beschäftigten sollen besser entlohnt werden, entlang des Tarifvertrags der Länder. Die Gewerkschaften „ver.di“ und „GEW“ stehen am unteren Rand, eine Petition ist zu unterschreiben. Ganz in der Nähe fordert der Sticker einer studentischen Partei namens „GRAS“: „Smash the Patriarchy“. Eine Faust in Regenbogenfarben streckt sich inmitten eines Symbols, das die ikonischen Zeichen für männlich, weiblich und divers verknüpft. An einem grauen Stromkasten schaut ein Nagetier in aktiver Pose auf einen weißen, großen Ford. Dieser Sticker verlautbart: „Marder for Future. SUVs zerbeissen.“ Ein paar Zentimeter daneben prangt das Logo der Antifa. Der junge Mann, der den Marder-Aufkleber angebracht hat, wird von seiner Dachorganisation sicherlich immer auch ein paar Spuckis in der Tasche haben.

Edler, seriöser und legaler hängt natürlich die Plakatierung offizieller Vorlesungen und Kampagnen der Lehranstalt hinter Glas in den Schaukästen oder Kunststoffrahmen. Edler, seriöser, legaler… aber im Kern genauso links wie das wild verklebte Zeug. Das englische Seminar der Universität veranstaltet ein Symposium mit dem Titel: „People, Power, Politics. (What) Can We (and Cultural Studies) Learn from British Marxism today?“ Ja, die Groß- und Kleinschreibung ist so gesetzt wie hier geschrieben auf dem an sich gut layouteten Poster. Demonstrierende Briten von heute sind darauf abgebildet, gefördert wird das Ganze von der „Fritz Thyssen Stiftung“.

Immerhin findet sich auch eine Veranstaltung, die der Marktwirtschaft nicht ganz so abgeneigt zu sein scheint. „Gemeinsam. Erfolgreich. Gründen.“ ist sie in ebenfalls verwegener Schreibweise betitelt. Vorgestellt werden die „Female Founders“ der Hochschule, das Cover-Model des Plakats bildet selbstverständlich eine dynamische, junge Schwarze. Niemals im Leben hat mich persönlich die Hautfarbe oder Ethnie eines Menschen interessiert, denn „it’s culture, not race“, wie der große Denzel Washington in einem viralen Video sagt, aber seit die linke Identitätspolitik aus dem, was überwunden war, wieder einen inversen Rassismus macht, sticht es einem in Auge und Herz.

Auf einem roten Wandhydranten-Kasten im Treppenhaus zu den unterirdischen Parkplätzen fordert „Die Partei“ zu einem Foto behelmter Polizisten: „Bewaffnete Gangs verbieten!“ Unter der Scheibe der Tür, die zur dunklen und bedrohlichen Parkebene führt, bietet ein offizieller Aushang der Universität unter dem Motto „Walk safe!“ den Frauen auf Bestellung eine Begleitung am Abend an, sollten sie sich auf dem Campus nicht sicher fühlen. Gründe gibt’s dafür ob zahlreicher Vergewaltigungen in der Vergangenheit auf dem Gelände und den angrenzenden Wohnheimvierteln genug. In einem der bekanntesten Fälle waren die Opfer Chinesinnen und der Täter ein asylsuchender Iraker. Die bloße Erwähnung dieser Tatsache dürfte hier eher zu Workshops und Symposien gegen das „racial profiling“ der Polizei führen, welche „die Partei“ als „Gang“ beschimpft.

Kann man den Spin, den all diese Signale an der Uni den Vorbeigehenden täglich mitgeben, wirklich als „Schrei nach Sozialismus“ bezeichnen? Ja, wenn damit dieser ganze marktfeindliche, durch-ideologisierte, von allem Herz befreite, selbstgerecht-fanatische Todestrieb gemeint ist, der laut Igor Schafarewitsch in all dem steckt. Im SUV-fressenden Marder, in der Antifa, in der Zerschlagung eines vermeintlichen Patriarchats im 21. Jahrhunderts und einer Gründerveranstaltung, bei der selbst eine weiße Frau auf dem Plakat schon als Rassismus gewertet würde. Wieviel dieser linke Dauer-Spin bewirkt oder ob er von der Mehrheit bloß als Folklore betrachtet oder gar Reaktanz auslöst, wäre Sache einer interessanten Untersuchung.


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