Debattenkultur: Unterstes Niveau
Stilfragen in der Abwehrschlacht gegen Links
von Oliver Gorus
von Oliver Gorus drucken
Findet das Niveau der politisch-ideologischen Auseinandersetzung in Deutschland denn gar keinen Boden mehr? Täglich überbieten sich die Bewohner der Elfenbeintürme mit ihrem unanständigen Gehabe und Gedöns. Wir haben uns daran gewöhnt.
Ob Wagenknecht von Maischberger per Drüberplappern daran gehindert wird, eine Frage zu beantworten, oder ob sie im Bundestag von der versammelten Sozialistenbande niedergeschrien wird, ob Strack-Zimmermann ihr Marktplatzpublikum als blöd beschimpft, während dieses nichts besseres weiß, als die Politikerin niederzubrüllen, die anschließend einen Bürger fragt, wo dieser arbeitet, um ihm mit Denunziation zu drohen, oder ob eine völlig enthemmte linke Professorin in der „FAZ“ das Herumhacken auf den Corona-Maßnahmengegnern und den Ungeimpften fortsetzt und diese als Egoisten, Narrensaum, Suppenkasper und rechte Trolle beschimpft – das alles sind Beispiele aus den letzten paar Tagen.
Die Debattenkultur in Deutschland befindet sich seit etwa zehn Jahren, etwa seit den Pegida-Demos, offensichtlich in einer Eskalationsspirale. Die Bücher füllenden Beschimpfungen der Ungeimpften in der Corona-Maßnahmenkrise war noch nicht das Plateau. Wo soll das enden?
Auffällig ist, dass die größten Unverschämtheiten „von denen da oben“ begangen werden, also von der eingebildeten Obrigkeit, den Pöstchenhaltern, den angemaßten Eliten in Politik, Medien und Gesellschaft, die ihre Nasen ganz weit oben tragen und mit dem Finger auf die Ungehorsamen zeigen, ohne sich selbst durch Leistungen, Erfolge oder vorbildliches Verhalten Anerkennung oder natürliche Autorität erworben zu haben.
Es sind die immer gleichen Anfeindungen, Unterstellungen, Strohmann-Argumentationen, In-die-Ecke-Stellereien, Kontaktbeschuldigungen und Beleidigungen – ob sie nun von den Rotsozialisten mit ihrem Reichenhass kommen oder den Braunsozialisten mit ihrem Rassenhass, den 68er-Sozialisten mit ihrem Establishmenthass, den Grünsozialisten mit ihrem Freiheitshass oder den Woke-Sozialisten mit ihrem Hass auf Konservative.
Ich finde, wir produktiven Bürger müssen bei diesen galoppierenden Niveaulosigkeiten nicht mitmachen. Unsere Aufgabe ist es, unsere von den Elfenbeinturmfalken reichlich unerwünschten Analysen, Meinungen, Standpunkte und Ideen anständig formuliert vorzutragen, immer wieder und immer wieder, in aller Schärfe, mit Niveau, freundlich, deutlich, fundiert, höflich und prägnant.
Dabei geht es natürlich nie darum, verstockte Kollektivisten zu überzeugen, denn das ist kaum möglich. Vielmehr hilft das sorgfältige Formulieren der eigenen Standpunkte den Vernünftigen dabei, eine gemeinsame Sprache zu finden und ein Selbstverständnis zu entwickeln, das sie immer anschlussfähiger für immer mehr vernünftige Menschen aus dem großen Block der Unentschiedenen und Unauffälligen macht.
Und wir brauchen auch nicht dabei stehenzubleiben, lediglich zu formulieren, was uns nicht passt, sondern wir können auch formulieren, was wir stattdessen für richtig halten und wie alternative Lösungen aussehen könnten. Das macht aus Widerstand konstruktiven Widerstand.
Es ist eine Frage des Stils. Wenn die Linken uns in den Morast der Unanständigkeiten herabziehen, gewinnen sie, denn das ist ihr Spielfeld, da kennen sie sich aus. Der von Kollektivisten angezettelte Krieg gegen alles Bürgerliche und Freiheitliche können wir Bürgerlichen und Freiheitlichen nur mit bürgerlichen und freiheitlichen Tugenden gewinnen.
Und das werden wir.
Kommentare
Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.
Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.