Politikwende: So geht’s nicht weiter!
Meine Einladung zum Bürgergipfel
von Oliver Gorus
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Im letzten Winter hatte ich den Eindruck, dass um mich herum immer öfter und immer deutlicher der Fatalismus um sich greift. Eigentlich vernünftige Leute sahen nur noch schwarz: Das Land sei nicht mehr zu retten. Die Politiker seien ja doch nur Marionetten und eigentlich machtlos. In Wahrheit würden finstere Finanzoligarchen regieren, die den Untergang der Nationalstaaten in Mitteleuropa beschlossen hätten. Der totalitäre europäische Superstaat mit totaler Kontrolle und digitalem Zentralbankgeld komme sowieso. Milei sei gar kein Held, sondern selbst vom WEF dressiert. Die Linken würden sowieso keine freien und ungefälschten Wahlen mehr stattfinden lassen. Wir würden in einer Demokratiesimulation leben, in Wahrheit herrschten die Parteien, nicht das Volk. Und in ein paar Jahrzehnten würden hier ohnehin nur noch Immigranten leben, die europäischen Völker seien dem Untergang geweiht. Unausweichlich.
Man kann sich in Utopien hineinsteigern und komplett den Boden unter den Füßen verlieren, wie die Grünen beispielsweise mit ihrer Energiewende, aber man kann sich auch in Dystopien hineinsteigern.
Ja, unsere Länder sind auf einem schlüpfrigen Pfad abwärts. Ja, wir sind infiziert vom neomarxistischen Gedankenvirus. Ja, die Karrierepolitiker haben eine neue arrogante Fürstenklasse gebildet. Ja, die Parteien sind das Problem, nicht die Lösung. Ja, die Wirtschaft ist auf Talfahrt. Ja, die Staatsfinanzen entwickeln sich wie ein Tumor. Ja, die Corona-Maßnahmen waren totalitär, die Politiker haben mit den Freiheitseinschränkungen Unrecht begangen und die Täter verhindern die Aufarbeitung. Ja, ja, ja. Es gibt viele schlechte Nachrichten und katastrophale Entwicklungen und es gibt Opfer: Justizopfer, vernichtete Existenzen, Krankheit und Tod. Das ist alles so schlimm wie korrekt. Aber das ist dennoch kein Grund, die Hoffnung zu verlieren!
Denn wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Eine siebenstellige Zahl von Menschen im deutschsprachigen Raum hat während der Corona-Maßnahmenkrise entdeckt, dass sie mehr Freiheit und weniger Staat wollen. Sie sind sich dessen bewusst geworden, dass sie selbstverantwortlicherüb leben und den Politikern weniger Macht geben wollen, übergriffig in ihr Leben hineinzuregieren. Dass sie weniger Politik, weniger Ideologie, weniger Kollektivismus wollen. Dass sie auf ihren Freiheitsrechten bestehen und bereit sind, diese zu verteidigen, auch gegen eine scheinbare Übermacht einer Bande von arroganten Politikern, vermeintlichen Experten und parteiischen Medien.
Im deutschsprachigen Raum erleben die gegen die staatlichen Monopole gerichteten „Wilden Medien“ eine Blüte – ich gebe selbst mit dem „Sandwirt“ ein solches heraus. Wir erreichen damit immer mehr Menschen, nicht nur in klassisch liberalen und libertären Milieus, sondern auch in konservativen, christlichen, sozialdemokratischen und altlinken Milieus, in städtischen und ländlichen Milieus, in hochgebildeten und handwerklich-praktischen Milieus, in allen Altersgruppen, bei Männern und Frauen gleichermaßen, bei autochthonen Patrioten und bei integrierten Einwanderern. Die Freiheitsbewegung wächst und findet zu sich, sie ist eine Reaktion in der gesamten Gesellschaft auf die immer repressivere Einschränkung der individuellen Freiheit durch Politiker, nicht nur, aber auch unter dem Pandemie- oder dem Klimakrisen-Vorwand.
Aber diese aus dem Rest der produktiven Bürger erwachsende Freiheitsbewegung ist erstens sich ihrer selbst noch kaum bewusst und zweitens in den Parlamenten kaum und in den Regierungen gar nicht vertreten. Ich habe drittens die Erfahrung gemacht, dass ihre führenden Köpfe sich zum Teil noch gar nicht persönlich kennen.
Um anzufangen, alle drei Mängel zu beheben, habe ich den Bürgergipfel ins Leben gerufen. Am 7. September findet er erstmalig als ganztägiger Kongress in Stuttgart in der Liederhalle statt. Etwa 20 Partner unterstützen die Veranstaltung, darunter beispielsweise auch eigentümlich frei. Etwa 20 der führenden freiheitlichen Persönlichkeiten werden das Wort ergreifen. Wir erwarten 1.000 Gäste, es wird das größte freiheitliche Treffen des Jahres.
An dem Tag geht es um weniger Politik, weniger Ideologie, weniger Kollektivismus. Und um mehr Vernunft, mehr Verantwortung, mehr Freiheit. Der Bürgergipfel ist der Versuch, die Akteure miteinander zu vernetzen, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen und einen gordischen Knoten zu durchschlagen: Wir Freiheitlichen und produktiven Bürger sind nämlich größtenteils Individualisten und keine Vereinsmeier. In Parteien fühlen wir uns nicht wohl und wir meiden das endlose Geschwätz und die Machtrangeleien und Ränkespiele, die in Parteien Normalität sind. Wir denken eher unternehmerisch als politisch, und wir sind in Sachen Seilschaften und Machtspielchen ungeschickt und schlicht zu ehrlich. Aber das muss auf Dauer kein Nachteil bleiben. Wir brauchen eben einfach andere, zwanglosere Formen der Zusammenarbeit.
Allerdings werden wir Freiheitlichen über kurz oder lang auch eine Lösung brauchen, wie in Parlamenten und Regierungen wieder unsere Interessen vertreten werden. Und wenn klassische Parteien mit ihrer personellen Negativauslese eher dazu geeignet sind, die Probleme zu erzeugen, die wir eigentlich lösen möchten, dann müssen wir kreativ werden, um neue Wege zu finden. Dann müssen es eben andere Vehikel sein als klassische Parteien, um politisch Einfluss zu nehmen.
Mit anderen Worten: Wenn es paradoxerweise Politik braucht, um den Einfluss von Politik einzuschränken, und wenn es formal Parteien braucht, um den Parteien die Herrschaft zu entwinden und sie dem Volk zurückzugeben, dann muss es eben sein, um der Freiheit willen. Wer das gegenwärtige System weiterentwickeln und verbessern will, muss möglicherweise erst mal nach den Regeln des Systems spielen und dort gewinnen. Der Bürgergipfel ist auch dazu da, um über solche Lösungen zu reden und entsprechende Allianzen zu bilden.
Theoretikern und Unkenrufern sind pragmatische Lösungen oft ein Dorn im Auge, denn sollten die Pragmatiker Erfolg haben, sehen die Schwarzseher und Elfenbeinturmbewohner alt aus. Ich kann nur jeden dazu einladen, sich trotz aller Bedenken denjenigen anzuschließen, die den Mut haben, jetzt aktiv zu werden und sich den angemaßten Herrschern mit konstruktivem Widerstand entgegenzustellen. Gerade theoretische Überlegungen und auch Gegenargumente können konstruktiv sein, wenn ein gemeinsames Ziel verbindet. Und das Ziel lautet: Mehr Freiheit!
Ich schlage Ihnen vor: Lassen Sie sich anstecken. Leisten Sie sich ein Ticket. Kommen Sie zum Bürgergipfel. Kommen Sie alle!
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